4755/J XXIII. GP
Eingelangt am 09.07.2008
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Hursky, Christine Lapp, Petra Bayr
und GenossInnen
an die Bundesministerin für Inneres
betreffend Hubschrauberlärm über Wien-Meidling.
Bereits seit einigen Jahren klagt die Bevölkerung rund um die Kaserne Meidling über den
Lärm der durch den Hubschrauberstützpunkt im Wohngebiet entsteht.
Nicht nur die An- und Abflüge mitten in der Nacht sondern auch durch Motorentests in der
Werkstätte.
So fordert
im Besonderen die Bezirksvertretung Meidling bereits seit Jahren und dies
einstimmig die Absiedlung des Hubschrauberstützpunktes.
Unter anderem findet sich da auch auf der Homepage der ÖVP Wien folgende Forderung:
Bürgerinitiative Hubschrauberabsiedelung gegründet
Unmut wird
immer größer - BzR Anna Derfler fordert gemeinsam mit Bürgern
die Polizei auf
endlich diesen Lärm zu beenden!
Der Lärm der startenden und
landenden Hubschrauber stellt die Anrainer der Meidlinger
Kaserne seit vielen Jahren vor eine harte
Belastungsprobe - die Geduld der Bürger hat nun ein
Ende.
Bei der am
2. Oktober abgehaltenen Bürgerversammlung gingen erneut die Wogen hoch und
die
überparteiliche Bürgerinitiative "Hubschrauberabsiedelung"
konstituierte sich. Zum
Sprecher wurde Hans Peter Toman
gewählt, der sich mit der ÖVP-Bezirksrätin Anna Derfler
seit Jahren in dieser Sache engagiert hat.
"Der
Hubschrauberlärm muss weg!", fordert Derfler. "Die Volksseele
kocht wegen dieses
Lärms", meint sie. Der Unmut der
Meidlinger entzündet sich vor allem an der hohen Frequenz
von Routineeinsätzen besonders in der Nacht - welche weder
Notfallcharakter bzw. Wien-
Bezug haben. Diese müssen nicht aus
dicht verbautem Wiener Stadtgebiet erfolgen.
Detail am Rande: Gerade die Polizei verzichtet dabei aber auf jeglichen
Lärmschutz. Die
Anrainer fordern nun ihr Recht - die Polizei muss hier endlich auch gesetzliche
Grenzwerte
einhalten. "Für einen Hubschrauberstandort in Meidling besteht
überhaupt keine
Notwendigkeit", so Hans Peter Toman, "vertröstet wurden wir
lange genug!"
Nun finden sich auch auf der
Hompage der ÖVP Abgeordneten Gabriele Tamandl bereits
Erfolgsmeldungen aus dem Jahre 2006, die
von einer Absiedlung der Hubschrauber sprechen:
19-09-06 12:00
Hubschrauberlärm hat nun doch bald ein Ende
- Nach jahrzehntenlangen Protesten der Anrainerinnen und Anrainer wird es endlich eine
mittelfristige Lösung geben.
Wie alles begann:
Seit
über einem Jahr bin ich damit beschäftigt, für Sie, liebe
Meidlingerinnen und Meidlinger,
eine Lösung zu
finden, damit einerseits die Sicherheit in Wien gewährleistet ist und
andererseits aber die Anrainerinnen und Anrainer nicht weiter unter dem
starken,
unerträglichen Lärm rund um den Hubschrauberstützpunkt der
Meidlinger Kaserne leiden.
Nachdem zahlreiche Protestbriefe an die Bezirksvorsteherin Votava und ehemalige
Innenminister keine Besserung brachten, hat
nun endlich Frau Bundesministerin Liese Prokop
reagiert. Es ist wichtig für die Sicherheit Wiens, dass im bzw. um
das Wiener Stadtgebiet ein
Hubschrauberstützpunkt liegt, damit bei Fahndungen rasche Einsätze
möglich sind.
Allerdings ist es im doch sehr stark besiedelten Gebiet rund um die Meidlinger
Kaserne eine
Zumutung für alle Anrainerinnen und Anrainer. Ich habe die Sorgen der
Betroffenen immer
sehr ernst genommen, ohne die Sicherheit
oder die Arbeitsbedingungen der Beamtinnen und
Beamten der Flugpolizei je aus den
Augen zu verlieren.
Lösung in Sicht:
Aber das ist nur ein Teil der
erfreulichen Nachricht, denn es ist bereits in Prüfung, ob nicht
ein Hubschrauberstützpunkt der Flugpolizei am Flughafen Wien-Schwechat
angesiedelt
werden kann. Die Verhandlungen gehen gut
voran und ich bin sehr zuversichtlich, dass damit
die unerträgliche Lärmbelastung für die Meidlingerinnen
und Meidlinger in naher Zukunft
der Vergangenheit angehört.
Es erfüllt mich
mit Freude Ihnen, liebe Meidlingerinnen und Meidlinger, diese positive
Neuigkeit mitzuteilen, und werde Sie selbstverständlich über die
diesbezüglichen
Entwicklungen auf dem Laufenden halten. Sie sehen, dass Hartnäckigkeit im
Sinne der
Bürgerinnen und Bürger belohnt
wird und dass man mit Mut zur Veränderung - mit Herz ans
Ziel kommt!
Auf Grund
dieser Erfolgsmeldungen ist anzunehmen, dass mit einer
Übersiedelungsaktion auf
den neuen
Hubschrauberstützpunkt im Bereich des Flughafens Wien-Schwechat in
kürzester
Zeit zu rechnen ist.
Die unterzeichneten
Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für Inneres
nachstehende
Anfrage
1.) Findet die von der ÖVP in Aussicht gestellte Übersiedlung des
Hubschrauberstützpunktes
von Wien-Meidling auf den Flughafen Wien-Schwechat
statt?
2.) Wenn nein, warum
wird die Meidlinger Bevölkerung nicht am Tag aber vor allem in
der Nacht von
unerträglichen Hubschrauberlärm geschützt?
3.) Wie viele Hubschrauber sind derzeit in Wien-Meidling stationiert?
4.) Wie viele Pilotinnen und Piloten sind derzeit in Wien-Meidling stationiert?
5.) Welche
Infrastruktureinrichtungen (Werkstätten etc.) sind in Wien-Meidling
eingerichtet?
6.)
Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in Wien-Meidling
Dienstzugeteilt?
7.) Wie
hoch sind die jährlichen Kosten für den Hubschrauberstützpunkt
Wien-Meidling?
8.) Welche
Investitionen sind für Infrastruktur des Hubschrauberstützpunktes
Wien-
Meidling bis zum
Jahre 2012 geplant?
9.)
Wie viele Hubschrauber die in Wien-Meidling stationiert sind, entsprechen dem
neuesten Stand der lärmarmen Technik?
10.)
Wann werden die restlichen Hubschrauber auf den neuesten Stand der
lärmarmen
Technik ausgetauscht?
11.)
Ist es Ihrer Meinung nach zumutbar mitten im Wohngebiet einen derartigen lauten
Hubschrauberstandort zu haben?
12.)
Was würde die Einrichtung eines neuen Hubschrauberstandortes in
Wien-Schwechat
kosten?
13.) Wie viele Starts und
Landungen erfolgten vom 1.1.2008 bis 30.6.2008 vom
Hubschrauberstandort
Wien-Meidling?
14.) Wie viele Starts und Landungen erfolgten in diesem Zeitraum während der
Nachtstunden
(21 bis 7 Uhr) und störten damit die wohlverdiente Nachtruhe der
Wiener und vor allem Meidlinger Bevölkerung?
15.) Wie viele dieser Starts und
Landungen waren notwendig um die Wiener Bevölkerung
vor einer unmittelbaren direkten Bedrohung zu schützen.
16.) Wie viele dieser Starts und
Landungen waren notwendig um in Wien Such- oder
Verfolgungsaktionen nach einer erfolgten Straftat durchzuführen.
17.) Wie viele dieser Starts und
Landungen waren notwendig um in Wien den
Straßenverkehr
zu kontrollieren?
18.) Welche
Straßenzüge in Wien wurden hauptsächlich hinsichtlich der
Kontrolle des
Straßenverkehrs
angeflogen?
19.) Wie viele dieser Starts und
Landungen waren notwendig um die Grenzsicherung in
Niederösterreich
und Burgenland durchzuführen?
20.) Glauben Sie wirklich, dass wie der ÖVP Landtagsabgeordnete Hoch
(VP-Hoch:
Hubschrauberstützpunkt in Meidling wichtig für öffentliche
Sicherheit
Utl.: Lebensqualität der Anrainerinnen und Anrainer muss optimiert werden
Wien (VP-Klub) - "Der Hubschrauberstützpunkt des Innenministeriums in
der
Meidlinger Polizeikaserne erfüllt
wesentliche Aufgaben der öffentlichen Sicherheit in
der Bundeshauptstadt Wien.)
meint, dass die
Sicherheit in Wien dadurch wirklich gefährdet wäre?
21.) Werden Sie sich dafür
einsetzen, dass der Hubschrauberstandort Wien-Meidling nach
Wien-Schwechat
verlegt wird?
22.) Gibt es konkrete
Gründe die einer Verlegung des Hubschrauberstandortes Wien-
Meidling
entgegenstehen?
23.) Hat es diesbezüglich
bereits Gespräche oder Verhandlungen mit den Vertreterinnen
und Vertretern des Flughafens Wien-Schwechat gegeben.
24.) Wären am Flughafen die notwendigen Platzverhältnisse für einen
Hubschrauberstützpunkt Wien-Schwechat anstatt Wien-Meidling vorhanden?
25.)
Ist es international üblich, dass Hubschrauberstützpunkte der Polizei
mitten im
Wohngebiet liegen?