4771/J XXIII. GP

Eingelangt am 10.07.2008
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Anfrage

der Abgeordneten Dr. Jarolim, Rudas, Genossinnen und Genossen

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

betreffend die Umgestaltung von zwei Spielwiesen im Augarten durch Bepflanzung mit barockartigen, geschwungenen Blumenbeeten

Der Augarten ist nicht nur einer der schönsten Gärten Wiens, er dient auch zur Naherholung vor allem für Kinder, Familien und Jugendliche. Gerade sie brauchen in einem der boomenden Wiener Bezirke (U-Bahn-Anschluss, neue Wohnsiedlungen etc), der Leopoldstadt, Raum, um sich sportlich betätigen zu können, Frisbee oder Ball zu spielen, herumzutollen und mitten in der Stadt auch im Grünen sein zu können.

Bisher funktionierte dies problemlos auf zwei großen Spielwiesen, die Kindern, Eltern, Jugendlichen und älteren Menschen gleichermaßen zur Verfügung standen.

Nun wurde von der Augartenverwaltung, den österreichischen Bundesgärten, die dem Ministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft organisatorisch angehören, begonnen, diese Wiesen barockgartenartig zu bepflanzen. Diese Bepflanzung ist bereits im unteren Teil des Augartens in Richtung Porzellanmanufaktur vollzogen worden.

Diese Spielwiesen sind in größerem Umfeld die einzigen Grünflächen. Wenngleich eine barockgartenartige Bepflanzung der Grünflächen zweifelsohne eine kulturelle Bereicherung darstellt, ist die Zweckmäßigkeit ist aber in Frage zu stellen. Durch diese Bepflanzung verliert die Leopoldstädter Bevölkerung eine wichtige Möglichkeit der Naherholung.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft nachstehende Fragen


1.             Warum wurde im Frühling 2008 mit der Bepflanzung der Wiesen begonnen?

2.             Warum sind beide Grünflächen bepflanzt worden und nicht nur eine bzw. ein Teil?

3.             Gibt es eine politische Vorgabe des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, die diese Bepflanzung nötig macht?

4.             Von wem ging die Idee aus, eine barockartige Gestaltung vorzusehen?

5.             Wer traf schließlich die Letztentscheidung hinsichtlich dieser Gestaltung?

6.             Ist ein Stopp der Bepflanzung der Grünflächen möglich?

7.             Welche Vorteile entstehen dem Augarten durch die Bepflanzung, die der Nutzung durch die Bevölkerung aufwiegen?

8.             Sind durch die Nützung der zwei Wiesen durch Kinder und Jugendliche gravierende Schäden entstanden?

9.             Warum wurde die Bepflanzung der Wiesen  ausgerechnet zum jetzigen Zeitpunkt aufgegeben?

10.      Welche  nahen  Ausweichmöglichkeiten  bestehen  nun  für  Kinder,  Jugendliche  und Familien, wenn eine Wiese für Aktivitäten genutzt werden möchte?

11.      Gibt es Projekte, um eine Kompensation für die Wiesen zu schaffen?

12.      Ist es richtig, dass zwischen Karl Meißl-Straße und Wasnergasse eine Grünfläche, die zur individuellen Nutzung durch die Bevölkerung dienen soll, geschaffen werden soll?

13.      Wenn ja, wie groß soll diese sein?

14.      Wenn ja, bis wann ist diese fertig gestellt?

15.      Wenn nein, aus welchem Grund kann dort keine Grünfläche angelegt werden?

16.      Was spricht eigentlich dagegen, einen Barockgarten zugleich als Spielwiese nutzbar zu machen?

17.      Trifft es zu, dass diese Sportanlage zugänglich gemacht wird?

18.      Wenn ja, bis wann ist damit zu rechnen?

19.      Wenn nein, warum ist der Zugang nicht möglich?