4960/J XXIII. GP

Eingelangt am 12.09.2008
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Katharina Pfeffer

und GenossInnen

an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie

betreffend

Maßnahmen gegen den rasant steigenden Lkw-Verkehr auf der A4

Der Kfz-Verkehr auf den Ost-West-Verbindungen ist in den letzten zehn Jahren enorm
gestiegen. Die A4 zwischen Wien und der ungarischen Grenze ist hiervon besonders stark
betroffen. Die Verkehrszahlen zeigen vor allem einen extrem starken Anstieg beim Lkw-
Verkehr.

Die daraus resultierenden Belastungen sind enorm. Die Verkehrssicherheit gerade im
zweispurigen Bereich des burgenl
ändischen A4-Abschnitts ist stark gefährdet. Tagtäglich
kommt es zu gefährlichen Situationen. Pendlerinnen und Pendler berichten immer häufiger
von Lkw-Z
ügen, die sich beim Überholen absichtlich Zeit lassen, lange auf gleicher Höhe mit
dem zu überholende Fahrzeug dahinfahren und somit nicht nur die Flüssigkeit des Verkehrs
behindern, sondern auch gezielt andere VerkehrsteilnehmerInnen provozieren.

Dass es sich hierbei nicht nur um subjektive Wahrnehmungen handelt, belegen sehr
anschaulich die Daten der Verkehrsz
ählstellen der Asfinag.

 

Zeitraum

KFZ Bruckneudorf,
werktags

LKW Bruckneudorf,
werktags

  1998

23.551

3.283

  2006

36.567

6.783

  2007

42.059

9.666

Quelle: asfinag

Dies Zahlen belegen, dass die A4 die bisher bekannteste Transitstrecke Österreichs, die
Brennerautobahn, mittlerweile weit überholt hat. Handlungsbedarf ist nicht nur im Sinne der
Verkehrssicherheit sondern auch zur Eindämmung umweit- und gesundheitsgefährdender
Belastungen dringend gegeben.

In der Zeit von 1998 bis 2006 stieg das Verkehrsaufkommen auf der A4 um jährlich ca. 5-6%.
Von 2006 auf 2007 erfolgte ein sprunghafter Anstieg um 15%, der sich durch den enormen
Zuwachs des Lkw-Verkehrs um 57% in diesem Jahr erkl
ärt.

Der Zehnjahresvergleich zeigt eine Verdoppelung des Gesamtverkehrs und eine mehr als
Verdreifachung des Lkw-Aufkommens. Dass diese Entwicklung die vorhandene Infrastruktur
an ihre Grenzen f
ührt, liegt auf der Hand.

Die Zahlen des ersten Quartals 2008 bestätigen die Fortsetzung dieses starken
Aufw
ärtstrends.

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Verkehr,
Innovation und Technologie folgende

Anfrage:

1.   Welche Strategien gibt es von Seiten des Verkehrsministeriums, um die Transitwelle, die


Österreich auf der Ost-West-Route überrollt, zu bremsen?

2.              Was wird auf EU-Ebene unternommen, um die österreichische Belastungssituation zu
lindern?

3.              Gibt es eine Evaluierung des Lkw-Überholverbots, das seit August 2007 zwischen
Fischamend und Bruck an der Leitha gilt? Wie sehen die Ergebnisse aus und welche
Schl
üsse werden daraus gezogen?

4.              Wie steht das Verkehrsministerium zu einer Ausdehnung des bestehenden
Überholverbots auch auf der Strecke zwischen Bruch/Leitha und der Staatsgrenze, mit
der sich mit geringem Aufwand eine sofortige Erleichterung schaffen ließe?

5.              Der sechsspurige Ausbau der A4 gilt als mittelfristige Möglichkeit, die Flüssigkeit des
Verkehrs und die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Wie konkret ist die Planung dieses
Ausbaus bzw. wie sieht der Zeitplan daf
ür aus?