4/PET XXIII. GP

Eingebracht am 14.12.2006
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Petition

 

Anton Heinzl                                                               Beate Schasching

Abgeordneter zum Nationalrat                                    Abgeordnete zum Nationalrat

Prandtauerstraße 4                                                     Steinriedlgasse 298

3100 St. Pölten                                                          3040 Neulengbach

An die Präsidentin des Nationalrates

Mag. Barbara Prammer

Parlament

Dr.-Karl-Renner-Ring 3

A-1017Wien

St. Pölten, am 4. Dezember 2006

Petition gegen die Demontage von Postkästen durch die Post AG und
für die Novellierung des Postgesetzes zur flächendeckenden
Sicherstellung der Österreicherinnen und Österreicher mit
Postdienstleistungen

Sehr geehrte Frau Präsident!

In der Anlage überreichen wir die Petition "gegen die Demontage von Postkästen durch die
Post AG und für die Novellierung des Postgesetzes zur flächendeckenden Sicherstellung der
Österreicherinnen und Österreicher mit Postdienstleistungen " im Sinne des § 100 Abs. 1 Z 1
GOG mit dem Ersuchen um geschäftsordnungsmäßige Behandlung.

Mit freundlichen Grüßen

Anton Heinzl                           Beate Schasching        

Anlagen: wie oben erwähnt


Petition gegen die Demontage von Postkästen durch die Post AG

und für die Novellierung des Postgesetzes zur flächendeckenden

Sicherstellung der Österreicherinnen und Österreicher mit

Postdienstleistungen

Mitte November 2006 hat die Post AG österreichweit unangekündigt 2800 Briefkästen abmontiert.
Insgesamt fehlt seitdem fast jeder siebente der 20.506 Briefkästen. Rund die Hälfte der abmontierten
K
ästen wurde in Niederösterreich und Wien abgenommen.

Nach der Schließung von 313 Postämtern in den letzten Jahren NÖ fehlen damit zusätzlich 705 von
zuvor 6250 Postkästen. In Wien wurden 676 von knapp 2000 Kästen abmontiert. In OÖ wurden 432
entfernt, in Kärnten 162, in Salzburg 173, in der Steiermark 360, in Tirol 163 und selbst in Vorarlberg
116. Nur im Burgenland hat man lediglich 13 Einwurfboxen abmontiert. Laut Aussage der Post AG
h
ätte man in neuen, wachsenden Siedlungsgebieten auch neue Briefkästen neu montiert. Tatsächlich
sind das in N
Ö gerade 21 neue Kästen, also etwa 0,1 Prozent der ursprünglichen Anzahl.

Die Demontage von hunderten Postkästen widerspricht nicht nur dem öffentlichen Versorgungsauftrag
der Post, es ist auch ein Anschlag auf die Lebensqualität in den Städten und Gemeinden. Allein in der
Landeshauptstadt St. P
ölten fehlen seit dieser Nacht-und-Nebel-Aktion der Post 30 Briefkästen. Die
Bevölkerung wurde von der bevorstehenden Aktion in keiner Weise unterrichtet. Selbst die
Bediensteten der Postämter wussten offensichtlich nichts von der Aktion und konnten damit die
verärgerten Postkunden nur auf eine (in kurzer Zeit überlastete) Beschwerdehotline verweisen.
In anderen Bundesl
ändern gab es entsprechende Vorstöße, die durchaus Erfolg versprechend sind.
Aus Ober
österreich hört man bereits, dass ursprünglich abmontierte Briefkästen nach Protesten der
Gemeinden und der Bev
ölkerung wieder angebracht werden. In Oberösterreich hat sich auch der
Landeshauptmann dezidiert gegen die Demontageaktion ausgesprochen. Vom NÖ Landeshauptmann
Pröll war dazu leider noch nichts zu hören, hier schaut man der Zusperr- und Demontagepolitik der
Post weiter tatenlos zu.

Wir fordern deshalb die Bundesregierung auf, durch eine Novelle des
Postgesetzes die ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit
Postdienstleistung wieder sicherzustellen. Die Novelle ist so zu gestalten, dass
alle Schließungen von Postämtern seit dem Jahr 2001 einer nochmaligen
Bedarfs- und Nutzenanalyse auf Basis des öffentlichen Versorgungsauftrags
der Post zu unterziehen sind. Ausgehend von dieser Analyse ist die
Wiedereröffnung von Postämtern und die Wiedermontage von Briefkästen in
Absprache mit den Gemeinden und der betroffenen Bevölkerung zu prüfen.

Anton Heinzl                                              Beate Schasching