Sehr geehrte Damen und Herren! 



Zum vorliegenden Entwurf zum Ökologisierungsgesetz bzw. Novelle zur NOVA dürfen wir Ihnen folgende Stellungnahme übermitteln:

Grundsätzlich wird eine steuerliche Anerkennung für Fahrzeuge, die zur Senkung des CO2-Ausstoßes in Österreich beitragen, begrüßt.



Der derzeitige Ansatz lt. Novelle zur NOVA ist aber nicht zielführend und realitätsfremd und kann daher in der vorliegenden Form nicht akzeptiert werden. Es besteht nicht nur auf dem ersten Blick der nachhaltige Eindruck einer willkürlichen Geldbeschaffung des Finanzministers. Dies belegt die in der Novelle gewählte CO2 Grenze von 160 g/km. Der Anteil der angebotenen Fahrzeuge bis 160 beläuft sich auf nur ca. 34% und darüber auf rund 65%. Die in den Erläuterungen ausgewiesenen Mehreinnahmen von 30 Mio € sind ebenfalls nicht nachvollziehbar. Wahr ist, dass die Mehreinnahmen mit dieser Strafsteuer sich auf ca. 80 Mio € erhöhen werden - die 20% Mwst nicht mitgerechnet (Hochrechnung Verkäufe 2007). Eine Verkürzung der Begünstigung für Dieselpartikelfilter, die bis 30.6.2008 verlautbart wurde, ist nicht nachzuvollziehen und ebenfalls abzulehnen.

Der Presseeinstieg des Finanzministers zur Vorstellung dieser Novelle baut auf einer Förderung von Antrieben unter 120 CO2 g/km, auf. Diese Förderung betrifft allerdings nur Nischenprodukte mit einem gesamten Marktanteil von derzeit ca.1%. Die Masse der aktuellen in Österreich angebotenen Neufahrzeuge hat im vorliegenden Konzept keine Möglichkeit trotz besserer Abgaswerte als in EURO-IV Norm festgelegt eine NOVA Reduktion zu erhalten. Aufgrund des zu tief angesetzten Grenzwertes von 160 g/km fehlt der eigentliche Anreizcharakter, denn letztendlich ist ja jedes "alte" Fahrzeug mit Euro-III und großteils noch schlechterem Abgasverhalten, das durch ein modernes Fahrzeug mit zeitgemäßen Antrieb ersetzt wird, ein überproportional höherer Beitrag zur Verringerung des CO2-Ausstoßes!

Es sei auch nicht unerwähnt, dass die wirtschaftliche Auswirkung dieser nicht nachvollziehbaren Steuerschraube eine ernste Gefahr mit Arbeitsplatzabbau in der KFZ-Wirtschaft bedeutet. Grund hiefür ist ein schon derzeit bestehender Rückgang bei KFZ-Neuzulassungen, welcher dadurch noch mehr gefördert wird und somit auch Steuerausfälle bewirkt. In diesem Jahr hat die Politik durch ihre Vorgehensweise bereits so viel Unsicherheit geschaffen, dass ca. 15.000 private PKW weniger zugelassen wurden als im Vorjahr. Dadurch ergeben sich bereits jetzt ca. 60 Mio € weniger Mwst und ca. 30 Mio € weniger NOVA Einnahmen.

 

Letztlich muss auch noch darauf hingeweisen werden, dass der derzeitige Ansatz lt. Novelle zur NOVA für Fahrzeugnutzer nur schwer nachvollziehbar ist, und letztendlich auch im Modus der Abwicklung der jeweiligen Steuerlast erhebliche Probleme aufwirft.


Zusammenfassend die wichtigsten Punkte einer CO2-orientierten Kfz Steuer: 

> Einfache, umsetzbare Gestaltung des Steuersystems für klare Anreize des jeweiliegen Energieträgers 
> Ersatz von Zulassungssteuern durch eine jährlich einzuhebende Steuer
> CO2 Emissionen sollten das Schlüsselkriterium für die Bestimmung der Abgabenhöhe sein 
> Berechnungsmodelle nach einem linearen Besteuerungssystem ohne willkürliche Begrenzung oder Sprungstellen 
> Keinerlei Diskriminierung spezieller Fahrzeugmodelle oder -segmente 
> Absolute aufkommensneutrale Gestaltung mit entsprechender Anpassung über die Zeit 

Wir stehen jederzeit für aufkommensneutrale Änderungen der allgemeinen KFZ Steuer zur Verfügung. Konkrete Vorschläge (NOVA Adaptierung/Ersatz, Verschrottungsprämie) wurden und werden von unserem Interessenvertreter - Industriellenvereinigung, Arbeitskreis der Automobilimporteure - dem Finanzministerium vorgestellt. In vorliegender Form ist diese Novelle aber grundlegend abzulehnen. 

 

Mit freundlichen Grüßen,

 

Mag. Rainer Fillitz / Ing. Winfried Haider

 

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