Sehr geehrte Damen und Herren,

 

mit dieser e-mail möchte ich eine persönliche Stellungnahme zur Novelle des UG 2002 abgeben und meine Ablehnung derselben zum Ausdruck bringen.

Andere Kollegen haben bereits die wesentlichen Punkte, welche durch die ggst. Novelle im Vergleich zum UG 2002 geändert und teilweise noch verschärft werden, herausgehoben. Beispielhaft seien hier Folgende erwähnt:

 

*Weiterhin keinerlei Rechte der Personalvertretung im Universitätsrat *Keine Schaffung einer einheitlichen Personenkategorie von Lehrenden und Forschenden *Völlige Abschaffung der inneruniversitären Mitbestimmung (Bestellung des Rektors bzw. der Rektorin de facto durch den aus externen Personen bestehenden Universitätsrat) *Abermalige Steigerung des administrativen Aufwandes

 

Es ist daher müssig, diese Extrakte zu wiederholen, sie sind Ihnen sicherlich bekannt.

Wichtig ist für mich festzustellen, dass die unglückselige Situation des UG

2002 perpetuiert wird und keine substantielle Änderung eintritt. Die Auswirkungen des UG 2002 werden jetzt immer deutlicher an den Universitäten spürbar. Kleinigkeiten in der Projektabwicklung, die vor dem UG 2002 Minuten dauerten (bezahlen einer Rechnung) dauern jetzt manchmal Tage. Die

(perpetuierte) Uneinheitlichkeit in der Personenkategorie von Lehrenden und Forschenden führt immer mehr zu einer "inneren Emigration" von Kollegen, die hervorragende Qualifikationen aufweisen, aber keinerlei Einfluss mehr auf das Universitäre Geschehen ausüben können, da es schlicht und einfach keine demokratischen Gremien mehr dafür gibt.

Die Liste liesse sich noch fortsetzen, aber generell entwickelt sich das Klima immer mehr zu einem "jeder kämpft für sich allein", im Gegensatz zu einer kollegialen Haltung, wie sie einmal an den Universitäten üblich war.

Und gerade durch den Verlust dieser kollegialen Haltung werden Synergien wohl immer weniger entstehen, obwohl geade in diesen der grosse Vorteil der Universitäten, sowohl für Forschende, Lehrende und Studierende läge.

 

Hochachtungsvoll,

Ao. Univ.Prof.Dr. Christoph Eisenmenger-Sittner

 

 

Christoph Eisenmenger-Sittner

Technische Universitaet Wien

Institut fuer Festkoerperphysik, 138

Wiedner Hauptstrasse 8-10

A-1040 Vienna

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