39/A(E) XXIV. GP

Eingebracht am 25.11.2008
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Entschließungsantrag

des Abgeordneten Jannach und weiterer Abgeordneter betreffend Holzmobilisierung

Das Holzaufkommen aus heimischen Wäldern, vor allem aus Kleinwäldern, kann stärker genutzt werden. Waldbesitzer, die ihre Wälder nicht bewirtschaften, handeln wenig ertragsorientiert. Ein junger, gepflegter Wald wächst schneller und ist gesünder. Die Gesinnung dieser Waldbesitzer von Sparen und Anhäufen ist überholt, da ein Wald mit vielen alten Beständen keine entsprechenden Zuwachsraten und Deckungsbeiträge bringt.

Die Holzmobilisierung im Privatwald ist von erheblicher Bedeutung für die Erhöhung der Rohstoffverfügbarkeit einheimischer Holzvorräte. Rund 80,82% des Holzvorrates in Österreich befinden sich in Privatbesitz, davon entfallen 89,1% auf Kleinprivatwald bis 20 ha Betriebsgröße.

Heutige Prognosen lassen keine klaren Verschiebungen bei den Betriebsgrößenklassen erkennen. Kurzfristig ist mit einer Privatisierung der verbleibenden Klein- und Kleinst Treuhandbestände zur rechnen, wodurch sich die Fläche an kleinem und kleinstem Waldbesitz noch vergrößern wird.

Durch einen jährlich anfallenden Nettozuwachs und die damit verbundene Vorratsanreicherung kommt es vor allem im Kleinprivatwald zu einer zunehmenden Produktion von Starkholz. Diese Entwicklung ist kritisch, da sich Starkholz aufgrund der schwer einschätzbaren Holzeigenschaften nur als Nischenprodukt auf dem Markt etabliert. Die Holzindustrie hat mit der Errichtung spezialisierter Starkholzsägewerke reagiert. Allerdings ist die Aufnahmefähigkeit des Marktes begrenzt, weshalb eine Exportorientierung notwendig ist. Mit Blick auf die Forstwirtschaft ist die Starkholzerzeugung zu verringern und an den Marktbedürfnissen auszurichten.

Des Weiteren hat das Ökostromgesetz sehr rasch den Bedarf an zusätzlichen 3 Millionen Festmeter Holz ausgelöst. Die Folge war eine Verknappung, die die Preise steigen ließ. In der Folge musste der Import forciert werden. Der Holzbestand in Österreich wächst um etwa 31 Millionen Vorratsfestmeter im Jahr, die traditionelle Schlägerung liegt bei 19 Millionen Vorratsfestmeter, so dass eine Steigerung um mehrere Millionen Festmeter theoretisch möglich wäre.

Die FPÖ fordert, den Holzverbrauch aus einheimischen Wäldern zu erhöhen. Die Erfahrung z.B. aus Finnland und Schweden lehrt, dass das Einleiten einer Holzwende bis zu deren ersten sichtbaren Zeichen und dem vollen Durchschlagen ein langwieriger Prozess in der Größenordnung mehrerer Jahre ist.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG: Der Nationalrat wolle beschließen:

„Der Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft wird aufgefordert, durch entsprechende Maßnahmen die ungenutzten Potenziale im österreichischen Wald zur Sicherstellung der Versorgung der Industrie durch Bodenpolitik am Vorbild Norwegens vorzunehmen."

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Landwirtschaftsausschuss vorgeschlagen.