704/A(E) XXIV. GP

Eingebracht am 08.07.2009
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

des Abgeordneten Ing. Hofer

und weiterer Abgeordneter

 

betreffend Pilotprojekt Elektromobilität

 

 

 

Nicht zuletzt aufgrund der drohenden Rohstoffknappheit und den damit in Zusammenhang stehenden steigenden Treibstoffpreisen steigt die Bedeutung der Elektromobilität.

 

Eine kürzlich vorgestellte Studie zur Bedeutung der Elektromobilität für deutsche Städte und Kommunen zeigt auf, dass sieben von zehn deutschen Städten die Bedeutung der Elektromobilität in den nächsten zehn bis 15 Jahren als sehr hoch oder hoch einschätzen. Etwa jede vierte Stadt engagiert sich bereits.

 

Schon heute ist etwa jede vierte Stadt im Bereich der Elektromobilität aktiv. Jede fünfte Stadt, die heute noch nicht in puncto Elektromobilität aktiv ist, plant ein konkretes Engagement in den nächsten Jahren – knapp die Hälfte dieser Städte möchte bereits bis 2011 in das Thema einsteigen. Je größer die Stadt, desto häufiger werden bereits Aktivitäten im Bereich der Elektromobilität unternommen. So sind 46% der Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern heute schon aktiv.

 

Bezüglich der inhaltlichen Ausgestaltung des Engagements der Städte im Bereich der Elektromobilität ist festzuhalten, dass sich über 40% der engagierten Städte mit der Einführung von Elektrofahrzeugen im eigenen Fuhrpark befassen.

 

Von den Anbietern, die erst zukünftig im Bereich der Elektromobilität aktiv werden wollen, beabsichtigt eine Mehrheit von 75% die Einführung von Elektroautos im eigenen Fuhrpark.

 

Die Gründe der Städte, die derzeit hingegen keine Aktivitäten im Bereich der Elektromobilität planen, sind unterschiedlich. Einigen fehlen unter anderem Anstöße aus dem politischen Raum oder klare gesetzliche Rahmenbedingungen. Wiederum andere warten vorerst die Ergebnisse von Pilotprojekten und eigenen Förderungsanträgen ab.

 

Fahrzeuge mit Elektroantrieb bieten ein großes Potenzial zur Verringerung der Umweltbelastung. Derzeit fehlt aber vielfach die notwendige Infrastruktur, um diese Fahrzeuge aufzuladen. Die Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Energieversorgung ist bei der Förderung und Stärkung der Elektromobilität unerlässlich.

 

Eine Möglichkeit Elektromobilität in Österreich in einem großen Pilotprojekt zu testen und gleichzeitig der Bevölkerung näher zu bringen, wäre der Einsatz von Elektrofahrzeugen bei der Österreichischen Post AG. Die Post AG hat viele Mitarbeiter im Außendienst, ein Großteil dieser Mitarbeiter legt pro Tag weit unter 100 km, also eine Wegstrecke die Elektrofahrzeuge bereits heute mit einer einmaligen Ladung der Akkus schaffen, zurück.

 

In einem Pilotprojekt sollte die Österreichische Post AG einen Großteil ihrer Mitarbeiter mit Elektrofahrzeuge wie Elektrofahrräder, Elektroroller und Elektroautos ausstatten. Mit diesem Pilotprojekt, kann diese Technologie unter praktischen Bedingungen im Langzeittest getestet und einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt, vorhandene Schwachstellen aufgedeckt und diese Technologie insgesamt gesehen weiterentwickelt werden.

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

 

 

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung und insbesondere die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie werden aufgefordert, zur Förderung der Elektromobilität ein Pilotprojekt durchzuführen, bei dem die Außendienstmitarbeiter der österreichischen Post AG mit Elektrofahrzeugen ausgestattet werden. Über die Erfahrungen der täglichen Benutzung von Elektrofahrzeugen ist nach einer angemessenen Eingangsphase ein Bericht zu erstellen, der neben den praktischen Erfahrungen und Testergebnissen auch Empfehlungen und Verbesserungsvorschläge hinsichtlich des Einsatzes von Elektromobilität enthält. Dieser Bericht ist dem Nationalrat vorzulegen.“

 

 

 

In formeller Hinsicht wird um Zuweisung an den Verkehrsausschuss ersucht.