908/A(E) XXIV. GP

Eingebracht am 10.12.2009
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Heidrun Silhavy, Hörl, Mag. Haider, Linder, Dr. Gabriela Moser,

Kolleginnen und Kollegen

betreffend Optimierung der Zusammenarbeit zwischen der Österreichischen Freizeit- und Tourismuswirtschaft und den Österreichischen Bundesbahnen, mit besonderem Fokus auf Radtourismus und Gästeanreise

Täglich sind im Streckennetz der ÖBB rund 4.300 Personenzüge unterwegs. 456 Mio. Menschen kommen jedes Jahr mit den Zügen und Bussen der ÖBB an ihr Ziel. Damit gehören die ÖsterreicherInnnen zu den fleißigsten Öffi-Nutzern weltweit. ÖBB-Kunden verteilen sich über alle Altersgruppen, umfassen alle Berufsgruppen, und jede Kundengruppe hat ganz spezielle Wünsche und Bedürfnisse, auf die einzugehen beiden Seiten und der Volkswirtschaft nützt. Die Österreichischen Bundesbahnen haben somit auch eine wichtige Funktion im Bereich des Wirtschaftslebens.

 

Die Freizeit- und Tourismuswirtschaft hat in der Österreichischen Volkswirtschaft zentrale Bedeutung für die Einkommens- und Beschäftigungssicherung sowie für die Leistungsbilanz erlangt. Es wird die große Herausforderung für die nächsten Jahre sein, diese hervorragende Position zu halten. Im Rahmen der neuen Tourismusstrategie für unser Land sollte zwar an den bisherigen, erfolgreichen Instrumentarien festgehalten werden, gleichzeitig ist allerdings dort anzusetzen, wo Zukunftsfähigkeit der Freizeit- und Tourismuswirtschaft neu bzw. zusätzlich erschlossen werden kann.

 

Ein wichtiger Ansatzpunkt dabei könnte sein, dass 74% der Gäste in Österreich mit dem eigenen Auto und nur 7% mit der Bahn anreisen. Damit liegt Österreich im europäischen Durchschnitt. In der Schweiz allerdings reisen bereits 32% der Gäste aus den Hauptmärkten mit der Bahn an.

 

Die bisherigen touristischen Kooperationen der ÖBB mit der Tourismuswirtschaft sind mittlerweile umfangreich und in vielen Bereichen erfolgreich. Sie bestehen mit internationalen und nationalen Tourismusorganisationen und schließen regionale Partnerschaften mit ein. Sie reichen von Basiskampagnen mit der Österreich Werbung über Medien- und Handelskooperationen, Wander- und Radfahrkooperationen, bis hin zur Zusammenarbeit bei anlassspezifischen Urlaubsangeboten sowie Medien- und Handelskooperationen gemeinsam mit Unternehmen aus dem Tourismus.


Konkrete Beispiele dafür sind die Angebote „Thermentickets“, „Alpenperle Österreich“, „Wedelweiß im Winter“. Spezifische Radfahrangebote gibt es beispielsweise in den Paketen: „Erlebniszug Wachau“, „Donau-Moldau-Ticket“, „Festradeln in Unterkärnten“, sowie „Tour de Mur“.

Diese Kooperationen bei Gästeanreise und Radtourismus brachten positive Erfahrungen und Ergebnisse und sollten deshalb ausgeweitet werden. Sehr bedeutend für den Radtourismus sind weiters die Rad-Transportmöglichkeiten der Bahn, sie steigern die für Aufenthaltslänge und damit Wertschöpfung wichtige Mobilität der RadtouristInnen in der Fläche. Erste Fortschritte sind hier erfolgt, so ist der Anteil der fahrradbefördernden Fernverkehrszüge von 40% auf 55% gestiegen. In vielen Fahrradangeboten werden die Buchungsmöglichkeiten erweitert, so ist im „Intercity-Biking“-Angebot eine Stellplatzreservierung inkludiert. Ein Radoffensivprogramm der ÖBB ist im Interesse der Tourismus- und Freizeitwirtschaft Österreichs. Denn Radtourismus ist insbesondere bei Kombination mit der Bahn umwelt- und klimaverträglich, er ist gesund sowie wegen der hohen Wertschöpfung tourismuspolitisch und regionalwirtschaftlich vorteilhaft. Tarifliche und in der Abwicklung attraktive Fahrradmitnahme in möglichst vielen Zügen trägt dazu bei, dass diese Vorteile in ganz Österreich für den Tourismus genutzt werden können.

 

So breit und spezifisch das Kooperationsangebot „ÖBB-Tourismus“ auch ist, so zeigt unter anderem das Beispiel Schweiz, dass ein weiterer Ausbau der Kooperationsaktivitäten sinnvoll ist.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

 

Entschließungsantrag

 

Der Nationalrat wolle beschließen

 

„Die zuständigen Mitglieder der Bundesregierung werden ersucht, gemeinsame Maßnahmen zu setzen, um die Urlaubsanreise mit der Bahn attraktiver zu gestalten und damit die Zahl der Anreisen mit der Bahn zu erhöhen. Dabei soll die Zusammenarbeit zwischen der Österreichischen Freizeit- und Tourismuswirtschaft und den Österreichischen Bundesbahnen Maßnahmen sicherstellen, die geeignet sind

1.      die Urlaubsanreise mit der Bahn attraktiver zu gestalten, um so den Anteil der Anreisen der Urlauber mit der Bahn zu erhöhen. Dabei soll die Zusammenarbeit mit Kommunen, touristischen Regionalverbänden und Hotels intensiviert werden.

2.      den Fahrradtourismus im Sinne von Klimaschutz und Wertschöpfung weiter zu stärken, wobei auf tariflich und in der Abwicklung attraktive Fahrradmitnahme in möglichst vielen Zügen besonderes Augenmerk gelegt wird.“

 

 

 

Zuweisungsvorschlag: Tourismusausschuss