1255/A(E) XXIV. GP

Eingebracht am 25.08.2010
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

 

des Abgeordneten Ing. Hofer

und weiterer Abgeordneter

 

betreffend Pestizid-Verbot in Lebensmitteln

 

 

Eine kürzlich in der amerikanischen Fachzeitschrift Pediatrics veröffentlichte Studie kommt zu dem Schluss, dass Pestizide eine Ursache für Verhaltensstörungen bei Jugendlichen sein können. So fördern Zusatzstoffe in Lebensmitteln hyperaktives Verhalten und Konzentrationsprobleme bei Kindern; das Konservierungsmittel Natriumbenzoat (E211) sowie Farb- und Zusatzstoffe könnten an der Zunahme des Aufmerksamkeitsdefizits-Hyperaktivitätssyndroms (ADHS) beteiligt sein.

 

Im Rahmen der Studie wurden 1.139 Kinder und Jugendliche im Alter von 8-15 Jahre auf im Urin messbare Pestizidrückstände und das Auftreten von ADHS untersucht. Dabei hat sich gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit an ADHS zu leiden, bei jenen Kindern signifikant höher war, die höhere Pestizidwerte im Urin aufwiesen.

 

Schon vor drei Jahren hatte eine Untersuchung Hinweise darauf erbracht, dass Zusatzstoffe bei Kindern im Vorschulalter Hyperaktivität fördern. Die Forscher der Universität Southampton untersuchten dies nun erneut an Dreijährigen sowie an Grundschülern im Alter von acht bis neun Jahren.

 

Global 200 warnt, dass auch viele der in Österreich verwendeten Pestizide auf diesen Wirkstoffen basieren, die das menschliche Nervensystem massiv schädigen können. Lebensmittel sind häufig damit kontaminiert, denn Wirkstoffe auf Organophosphatbasis, wie zum Beispiel das Pestizid Chlorpyrifos, werden in der konventionellen Landwirtschaft in großen Mengen verwendet. Zudem ist der Wirkstoff extrem persistent, d.h. er wird in der Umwelt nur sehr langsam abgebaut.

 

Und – obwohl die negative Wirkung auf die Entwicklung von Ungeborenen und Kleinkindern dokumentiert ist, werden diese Pestizide immer noch flächendeckend eingesetzt.

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden


ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

 

„Der Bundesminister für Gesundheit wird aufgefordert, umgehend ein Verbot von Chlorpyrifos und allen Pestiziden auf Organophosphatbasis insbesondere in Lebensmitteln sicherzustellen.“

 

 

 

 

In formeller Hinsicht wird um die Zuweisung an den Gesundheitsausschuss ersucht.