1399/A(E) XXIV. GP

Eingebracht am 20.01.2011
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

der Abgeordneten Dr. Spadiut, Ursula Haubner

Kolleginnen und Kollegen

betreffend Anlaufstelle für CFS-PatientInnen in Österreich

 

Das Chronic Fatigue Syndrome (CFS) ist eine lähmende Erkrankung, von der weltweit schätzungsweise 17 Millionen Menschen betroffen sind. In den USA wird sie auch als Chronic Fatigue Immune Dysfunction Syndrome (CFIDS) und in Großbritannien als Myalgische Enzephalomyelitis (ME) bezeichnet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) klassifiziert sie als neurologische Erkrankung.

 

Aus der Anfragebeantwortung des Gesundheitsministeriums 6287/AB geht hervor, dass die Erkrankung in Österreich als solches bekannt ist und den PatientInnen als Anlaufstelle für Diagnose und Behandlung von Gesetz wegen alle neurologischen Abteilungen der Krankenhäuser zur Verfügung stehen.

 

Dem gegenüber stehen die  Erfahrungen von betroffenen Menschen, dass es in der Praxis ein langwieriger Weg ist eine korrekte Diagnose zu erhalten und - insbesondere außerhalb der Bundeshauptstadt Wien - weder für ÄrztInnen noch für PatientInnen ein vernetzter Zugang zu Informationen besteht. Bis zu einer korrekten Diagnose vergehen oft Jahre und falsche psychiatrische Zwischendiagnosen sind zermürbender Teil dieses Ablaufes.

 

Erschwerend ist noch der Umstand, dass CFS-Patienten oft wochenlang nicht in der Lage sind am öffentlichen Leben teilzunehmen und die sonst übliche Vorgangsweise, über die Gründung von Selbsthilfegruppen und mediale Präsenz auf sich aufmerksam zu machen, hier nicht möglich ist.

 

Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten nachstehenden

 

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

 

„Der Gesundheitsminister wird ersucht, für PatientInnen des Cronic Fatigue Syndrome (CFS) eine definierte Anlaufstelle namhaft zu machen, die in der Lage ist,

Ø  Ansprechpartner für FachärztInnen für Neurologie, Psychiatrie und Innere Medizin zum Thema CFS zu sein

Ø  Ansprechpartner für betroffene PatientInnen und internationale Experten zu sein,  

Ø  wissenschaftliche Forschung zum Thema CFS zu betreiben und

Ø  dafür Sorge zu tragen, dass diese Anlaufstelle auch österreichweit als Ansprechpartner kommuniziert wird und Informationen (Internet, Broschüren) für Anfragende bereithält“.

 

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung dieses Antrages an den Gesundheitsausschuss vorgeschlagen.

 

Wien, am 20. Jänner 2011