1754/A(E) XXIV. GP

Eingebracht am 18.11.2011
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Entschließungsantrag

 

der Abgeordneten Mag. Roman Haider, Heidrun Silhavy, Franz Hörl, Dr. Gabriela Moser, Stefan Markowitz, Gabriel Obernosterer

Kolleginnen und Kollegen

betreffend aktuelle Unterrichtsmaterialien in der Tourismusausbildung

 

Die MitarbeiterInnen in der Hotellerie, ihr Know-how und ihre Entwicklung spielen eine zentrale Rolle bei der Sicherstellung der hohen Qualitätsstandards des österreichischen Tourismus. Eine zentrale Säule des Fachkräftenachwuchses stellen die Lehrlinge dar, von denen 2010 insgesamt 12.552 in den Betrieben der Tourismus- und Freizeitwirtschaft ausgebildet wurden. Das waren 11,23 % aller Lehrlinge in der gewerblichen Wirtschaft.

 

Der Tourismus ist damit auch in der Fachkräfteausbildung maßgeblicher Motor beim Übertritt von der Produktions- zur Dienstleistungsgesellschaft. Jedoch muss dem laut Bildungsprognosen künftig sinkenden Anteil der Lehre an Bildung- und Ausbildung nach der Pflichtschule unter anderem durch laufende Aktualisierung und Weiterentwicklung der Ausbildungsinhalte entgegengewirkt werden. Zahlreiche Weiterbildungsinitiativen von Betrieben und Interessenvertretungen für Lehrlinge unterstreichen angesichts des raschen technologischen und sozialen Wandels den Bedarf an ständiger Ergänzung und Attraktivierung der Lehrinhalte.

 

Besonders evident wird dieser Wandel im Tourismus vor allem anhand der rasant wachsenden Bedeutung des Internet für die Betriebe und deren MitarbeiterInnen. Rund jede vierte Buchung wird bereits online erzielt, die Bedeutung des Direktvertriebs über die eigene Hotelwebsite steigt, es herrscht eine Vielfalt an Internetbuchungsplattformen, Social Media-Angeboten und


Kommunikationsdiensten. Die Nutzung des Internet erfasst über mobile Geräte zunehmend alle Lebens- und Arbeitsbereiche. Seine Bedeutung zur Buchung von Urlaubsreisen ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, noch stärker als die Nutzung zur Information: Im wichtigsten Tourismusherkunftsmarkt Deutschland nutzt bereits die Hälfte der Gesamtbevölkerung über 14 Jahre das Internet für Information über und/oder Buchung von Reisen (Reiseanalyse Deutschland 2011). Damit werden in Deutschland inzwischen 41,7 Prozent aller im Tourismus erzielten Umsätze über webbasierte Lösungen erwirtschaftet und im Endkonsumentenbereich (B2C) ist allein der Tourismus für über ein Viertel des gesamten e-Commerce von rund 50 Milliarden Euro verantwortlich (Ulysses Web Tourismus: Web Tourismus 2011).

Der professionelle Umgang mit Informationstechnologie wird somit in allen Berufsbereichen zur entscheidenden Grundsatzqualifikation.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

 

Entschließungsantrag

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

 

„Die Bundesregierung und insbesondere der Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend und die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur werden ersucht, in ihrem Kompetenzbereich dafür Sorge zu tragen, dass dem wachsenden Stellenwert des e-Commerce in der Tourismusausbildung etwa durch laufende Aktualisierung der Unterrichtsmaterialien sowie der Leitlinien für die Ausbildungsbetriebe ausreichend Rechnung getragen wird.“

 

 

 

 

 

 

 

 

Zuweisungsvorschlag: Tourismusausschuss