2083/A(E) XXIV. GP

Eingebracht am 05.10.2012
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

des Abgeordneten Mathias Venier

und weiterer Abgeordneter

 

betreffend die computergestützte Verwaltung der Pädagogischen Hochschulen in Österreich

 

Wesentliche Aspekte der Studienorganisation an Pädagogischen Hochschulen wie die Anmeldung zu Lehrveranstaltungen und Prüfungen, die Abfrage von Leistungsbeurteilungen oder die Information hinsichtlich des Studierendenstatus sind ausschließlich über das Programm PH Online durchführbar. PH Online basiert auf CAMPUSonline, das am Zentralen Informatikdienst der TU Graz entwickelt wurde. Es ist dort seit Jänner 1998 in Betrieb und wird seither kontinuierlich erweitert.

Dieses Programm allerdings ist den Anforderungen, die allgemein – auch seitens der Verwaltung der einzelnen Pädagogischen Hochschulen – daran gestellt werden, keinesfalls gewachsen. Die Systemfehler sind nach Aussagen von mit dem Programm arbeitenden EDV-Experten evident:

 

·        Es handelt sich um ein Programm, das nicht aus einem Guss ist. Vielmehr wurde im Nachhinein immer herumgebastelt, um ergänzenden bzw. geänderten Ansprüchen gerecht zu werden.

·        Die – öffentlich verschwiegene – Vorratshaltung hinsichtlich veralteter und überschüssiger Datenmengen führt zu einer massiven Verlangsamung von Datenanfragen an das System.

·        Das Faktum, dass es keine getrennten Netze für jede Pädagogische Hochschule gibt,  führt zu einer massiven Überforderung des Systems.

·        Ebenso ein Kardinalfehler ist es, Anmeldungen zu Fortbildungen für bereits aktiv tätige Lehrer über dasselbe System abzuwickeln wie die Ausbildung der angehenden Lehrerschaft. Systemzusammenbrüche im September sind so vorprogrammiert.

·        Auch die Programmierung selbst ist teils nicht ausgereift bzw. fehleranfällig, was sich besonders auch bei den Prüfungsanmeldungen bemerkbar macht, wenn Unterrichtende glauben, sie hätten Prüfungstermine korrekt ins Netz gestellt, diese dann aber nicht bzw. nur in ganz speziellen Konstellationen der Suchmaske abrufbar sind.

 


Die daraus erfolgenden Probleme sind massiv und beeinträchtigen die Interessen des Personals an den Pädagogischen Hochschulen, vor allem aber jene der Studierenden massiv: Eine sinnvolle Semesterplanung ist damit gerade am semesterbeginn nicht möglich, was vor allem jene Studierenden betrifft, die – was an PH ohnehin sehr problematisch ist – neben dem Studium berufstätig sind.

 

Klar ist jedenfalls, dass die bestehende Online-Infrastruktur nicht mehr zumutbar ist. Ein Herumwurschteln an der bestehenden Software bringt nichts – außer allenfalls eine noch größere Unüberschaubarkeit des Systems.

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

 

Entschließungsantrag

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

 

„Die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur wird aufgefordert, die Entwicklung einer neuen, leistungsstärkeren Software für die Verwaltung an den Pädagogischen Hochschulen des Bundes in Auftrag zu geben und jeweils getrennte Server für jede Pädagogische Hochschule bzw. hier wiederum für Ausbildung und Fortbildung zur Verfügung zu stellen.“

 

 

In formeller Hinsicht wird um Zuweisung an den Unterrichtsausschuss ersucht.