2145/A(E) XXIV. GP

Eingebracht am 05.12.2012
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

 

 

der Abgeordneten Markowitz, Ing. Lugar

und Kollegen

betreffend Imagekampagnen für wenig nachgefragte Lehrberufe  

 

Steigende Jugendarbeitslosigkeit wird für EU-Länder  immer mehr zum sozialen, aber auch finanziellen Problem. Der wirtschaftliche Verlust durch junge Menschen, die weder eine Arbeit haben noch in Ausbildung sind, habe 2011 bei schätzungsweise 153 Milliarden Euro gelegen, teilte die Europäische Behörde Eurofound mit Sitz in Dublin aktuell im November 2012 mit.

 

„Junge Menschen in Europa sind von der Rezession besonders stark betroffen", heißt es von Eurofound. "Sie brauchen eine gute, stabile und nachhaltige Beschäftigung. Das beinhaltet auch, sie mit Qualifikationen auszustatten, die ihre erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt garantieren."

Hinzu kommen laut Eurofound die nicht abschätzbaren Kosten, die durch die Entfremdung dieser jungen Menschen von der Gesellschaft entstehen.

 

Die Jugendarbeitslosigkeit der 15 bis 25 Jährigen in Österreich beträgt derzeit 7,4%.

Im Zuge der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise ist seit dem Jahr 2009 vor allem die Gruppe der 20- bis 24- Jährigen besonders stark von Arbeitslosigkeit betroffen. 2010 erfolgte eine Steigerung von 7,3% auf 9,7%  gefolgt von einem leichten Absinken auf 8,7%.


Alleine in Wien haben laut Angaben des Arbeitsmarktservice 12.800 Jugendliche im Alter von 15 bis 25 Jahren keine Arbeit. Gut die Hälfte davon befindet sich in Schulungsmaßnahmen. Sie holen entweder einen Hauptschulabschluss nach, beginnen eine Lehre in einer überbetrieblichen Lehrwerkstätte oder besuchen einen anderen der zahlreichen Kurse. Jugendliche, die sich in keiner Fortbildungsmaßnahme befinden, aber beim AMS gemeldet sind, werden bei der Arbeitssuche unterstützt.

 

Gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise muss der Einsatz von Wirtschaftstreibenden in der Lehrlingsausbildung gewürdigt  und unterstützt werden - und zwar in allen Bereichen. Die volle Ausnutzung der wenig nachgefragten Lehrstellen, wie z.B. im Tourismus ist dabei anzustreben und entsprechend zu propagieren.

 

Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten den nachstehenden

 

Entschließungsantrag:

 

Der Nationalrat wolle beschließen:

 

„Der Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend wird ersucht, umgehend eine Imagekampagne für wenig nachgefragte Lehrberufe zu initiieren, um diese bekannt zu machen und mitzuhelfen, die Jugendarbeitslosenrate zu senken.“

 

 

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung dieses Antrages an den Ausschuss für Wirtschaft und Industrie vorgeschlagen.

 

 

 

Wien, am 5. November 2012