2148/A(E) XXIV. GP
Eingebracht am 05.12.2012
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG Sc
der Abgeordneten Dr. Harald Walser, Freundinnen und Freunde
betreffend einen "Bewegungstausender" für jede Schule
BEGRÜNDUNG
Bewegung wirkt bei Kindern wie Kraftfutter.
Sie bringt Energie und hilft beim Lernen, ja generell bei der
Intelligenz-Entwicklung.
Für den deutschen Hirnforscher Gerald Hüther ist klar:
„Körperliche Betätigung, Sport und Bewegung sind Doping
für Kindergehirne, denn: Sich zu bewegen lernen, heißt fürs
Leben lernen!“
Aber: Nur mehr 28 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Österreich
betreiben täglich Sport. Dagegen sind 28 Prozent der Burschen und 25
Prozent der Mädchen zwischen sechs und 18 Jahren übergewichtig oder
sogar fettleibig.
Die Diskussion der letzten Wochen wurde in Österreich nicht unter pädagogischen Gesichtspunkten geführt, die Frage lautete: Wie bekommt Österreich mehr OlympiasiegerInnen? Die wirkliche Herausforderung ist aber, wie man den Unterricht kinderfreundlicher, leistungsfördernder und attraktiver gestalten kann.
Die derzeitigen Vorschläge nach mehr Turnstunden sorgen zu Recht für
Ärger an den Schulen, weil tägliches Turnen schlicht unrealisierbar
ist: Es gibt zu wenig Turnsäle, zu wenig TurnlehrerInnen etc. Daher kostet
eine tägliche Turnstunde laut BMUKK etwa 200 Millionen Euro jährlich,
plus einmalig 100 Mio. Euro für die Aus- und Weiterbildung der
PädagogInnen.
Es gibt viel effizientere und weniger aufwändige Möglichkeiten mehr
Bewegung in die Schulen zu bringen. Das beginnt schon mit dem Schulweg, der im
„Walking Bus“ oder „Pedibus“ zu Fuß
bewältigt wird. Der „Bewegte Pausenhof“, offene Lernformen,
bewegter Unterricht, Freizeit im Freien etc. sind weitere.
Diese einfachen Maßnahmen kosten wenig Geld und sind mit geringem Organisationsaufwand umsetzbar. Jede Schule in Österreich soll bis zu 1.000 € erhalten, wenn sie Bewegungsinitiativen wie die oben genannten umsetzt. Die Schulen sollen dieses Geld autonom - und trotzdem zweckgebunden - einsetzen. Es können damit z. B. Warnwesten für die Kinder im Pedibus, Bewegungsspiele für den Pausenhof, Spiel- und Sportgeräte oder pädagogisches Material für den bewegten Unterricht angeschafft werden.
Die Kosten halten sich in Grenzen: Bei derzeit 6.178 Schulen in Österreich
wären das maximal 6,178 Mio. €.
Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgenden
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
Der Nationalrat wolle beschließen:
Die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur wird aufgefordert, aus ihrem Budget 6,178 Mio. € für Bewegungsinitiativen bereitzustellen, um allen Schulen in Österreich je 1.000 € für entsprechende einfache Maßnahmen zur Verfügung zu stellen.
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Unterrichtsausschuss vorgeschlagen.