11/AB XXIV. GP
Eingelangt am 02.12.2008
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BM für Soziales und Konsumentenschutz
Anfragebeantwortung
Frau
Präsidentin des Nationalrates
Parlament
1010 Wien
(5- fach)
GZ: BMSK-20001/0049-II/2008 Wien,
Betreff: Parlament
Parlamentarische Anfrage der Abg. Kickl u.a. betr. zwischenstaatliche Abkommen über soziale Sicherheit, Nr. 36/J
Sehr geehrte Frau Präsidentin!
Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 36/J der Abgeordneten Kickl u.a. wie folgt:
Frage 1:
Zur Beantwortung dieser Frage wird auf die beigeschlossene Abkommensliste verwiesen.
Frage 2:
Alle derzeit
bestehenden Abkommen enthalten im Wesentlichen Regelungen über die
Pensionsversicherung.
Aus der beigeschlossenen Abkommensliste ist ersichtlich, welche Abkommen
darüber hinaus auch Regelungen in anderen Bereichen enthalten.
Frage 3:
Die von Österreich geschlossenen Abkommen entsprechen durchgängig internationalen Grundsätzen, wie sie sich vor allem auch im maßgebenden EG-Recht (Verordnung (EWG) Nr. 1408/71) finden. Auslandsösterreicher können vor allem die Berücksichtigung der im anderen Vertragsstaat zurückgelegten Versicherungszeiten für den Erwerb und die Aufrechterhaltung von Leistungsansprüchen aus einem Abkommen ableiten. Wenn also beispielsweise für einen österreichischen Pensionsanspruch nach nationalem österreichischen Recht 15 Versicherungsjahre verlangt werden, kann auch ein Österreicher, der zunächst nur 6 Jahre in Österreich gearbeitet hat und dann nach Australien ging, seine australischen Versicherungszeiten nach dem Abkommen mit Australien heranziehen, um einen österreichischen Pensionsanspruch zu erwerben (sofern in Summe in beiden Staaten mindestens 15 Jahre vorliegen). Die Höhe der österreichischen Pension entspricht aber nur den tatsächlich in Österreich erworbenen Zeiten. Nach diesen Grundsätzen ist ferner vorgesehen, dass Sozialhilfe-ähnliche Leistungen (wie z.B. die österreichische Ausgleichszulage) nicht exportiert werden, sondern nur den jeweiligen Einwohnern gewährt werden.
Frage 4:
Da die Sozialsysteme der verschiedenen Staaten völlig unterschiedlich sind, kann man die Frage, ob die von Österreich und dem jeweiligen Vertragsstaat nach einem Abkommen gewährten Leistungen vergleichbar sind, nicht beantworten. Aus formaler Sicht beruhen aber alle Abkommen auf dem Grundsatz der Gleichbehandlung und die leistungsrechtlichen Regelungen unterscheiden daher nicht nach der Staatsangehörigkeit der betroffenen Personen. Österreicher und andere unter das Abkommen fallende Personen haben somit genau dieselben Rechte und Pflichten in Österreich und im jeweiligen Vertragsstaat.
Mit freundlichen Grüßen
1 Beilage
- Abkommensliste
Zwischenstaatliche Beziehungen Österreichs
im Bereich der sozialen Sicherheit
auf einen Blick
(Stand: 1. November2008)
WICHTIGER HINWEIS
Die folgende Zusammenfassung soll eine erste Übersicht über die zwischenstaatlichen Beziehungen Österreichs mit anderen Staaten und internationalen Organisationen bieten. Wegen der oftmals großen Unterschiede zwischen den jeweiligen Instrumenten kann die Übersicht aber keine umfassenden Antworten für konkrete Einzelfälle geben. Dafür ist jedenfalls eine Rückfrage bei den zuständigen Trägern oder ein Nachlesen in den einschlägigen Instrumenten dringend anzuraten.
I. Überblick
Im Verhältnis zu den folgenden Staaten stehen zwischenstaatliche Regelungen in Kraft bzw. kurz vor dem Inkrafttreten (in alphabetischer Reihenfolge – auf die einzelnen Instrumente wird anschließend näher eingegangen):
Australien
Belgien
Bosnien
Bulgarien
Chile
Dänemark
Deutschland
Estland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Irland
Island
Israel
Italien
Kanada (+Québec)
Kroatien
Lettland
Liechtenstein
Litauen
Luxemburg
Malta
Mazedonien
Montenegro
Niederlande
Norwegen
Philippinen
Polen
Portugal
Rumänien
Schweden
Schweiz
Serbien
Slowakei
Slowenien
Spanien
Tschechien
Tunesien
Türkei
Ungarn
USA
Vereinigtes Königreich
Zypern
Ergänzende Regelungen zur Anwendung der zwischenstaatlichen Instrumente
enthält das Bundesgesetz betreffend ergänzende Regelungen im Bereich
der sozialen Sicherheit im Verhältnis zur Europäischen Union und
anderen Vertragsstaaten (Sozialversicherungs-Ergänzungsgesetz – SV-EG),
BGBl. Nr. 154/1994, idF BGBl. Nr. 602/1996, BGBl. Nr. 764/1996, BGBl. I Nr. 93/2000, BGBl. I Nr. 5/2001, BGBl. I Nr. 67/2001, BGBl. I Nr.
179/2004 und BGBl. I Nr. 119/2006.
II. Verordnung (EWG) Nr. 1408/71
Im Verhältnis zu den folgenden Staaten gilt die Verordnung (EWG) Nr. 1408/71 des Rates vom 14.06.1971 über die Anwendung der Systeme der sozialen Sicherheit auf Arbeitnehmer, Selbständige und deren Familienangehörige, die innerhalb der Gemeinschaft zu- und abwandern, und die Verordnung (EWG) Nr. 574/72 des Rates vom 21.03.1972 über die Durchführung der Verordnung (EWG) Nr. 1408/71:
1. EU-Mitgliedstaaten
Belgien
Bulgarien
Dänemark
Deutschland
Estland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Irland
Italien
Lettland
Litauen
Luxemburg
Malta
Niederlande
Polen
Portugal
Rumänien
Schweden
Slowakei
Slowenien
Spanien
Tschechien
Ungarn
Vereinigtes Königreich
Zypern
2. EWR-Staaten
Liechtenstein
Island
Norwegen
3. Schweiz
Diese Verordnungen beziehen sich:
auf die Staatsangehörigen der erfassten Staaten, die als Arbeitnehmer, Selbständige oder Studierende von den Systemen der sozialen Sicherheit dieser Staaten erfasst sind, sowie auf deren Familienangehörige unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit;
auf Drittstaatsangehörige, die legal in einem Mitgliedstaat wohnen und die innerhalb der Union grenzüberschreitende Elemente aufweisen, sowie auf deren Familienangehörige.
auf die Systeme betreffend die Leistungen
· bei Krankheit und Mutterschaft
· bei Invalidität
· bei Alter
· an Hinterbliebene
· bei Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten
· Sterbegeld
· bei Arbeitslosigkeit
· Familienleistungen
1. Geltende Fassung dieser Verordnungen im Verhältnis zwischen den 27 EU-Mitgliedstaaten (Nr. 1 oben)[1]:
2. Geltende Fassung dieser Verordnungen im Verhältnis zu den 3 EWR-Staaten (Nr. 2 oben)[3]:
3. Geltende Fassung dieser Verordnungen im Verhältnis zur Schweiz (Nr. 3 oben)[5]
4. Neue Verordnung (EG) Nr. 883/2004[6]
III. EG- bzw. EWR-Ergänzungsabkommen
Im Verhältnis zu folgenden Staaten wurde durch ein bilaterales Abkommen die Verordnung (EWG) Nr. 1408/71 auf Drittstaatsangehörige ausgedehnt, wobei allerdings Ausnahmen vorgesehen wurden (z.B. keine Einbeziehung ganzer Leistungsbereiche wie der Leistungen bei Arbeitslosigkeit oder der Familienleistungen), und gelten auch über das EG-Recht hinausgehende und ergänzende Regelungen (z.B. betreffend die Vollstreckungshilfe). Die Wirkung für Drittstaatsangehörige wurde weitestgehend durch die VO 859/2003 überlagert:
Deutschland v. 04.10.1995 in
Kraft 01.10.1998 BGBl.
III Nr. 138/1998
Island v.
18.11.1993 in
Kraft 01.02.1996 BGBl.
Nr. 62/1996
Liechtenstein v.
23.09.1996 in
Kraft 01.12.1998 BGBl.
III Nr. 151/1998
Luxemburg v.
31.07.1997 in
Kraft 01.10.1999 BGBl.
III Nr. 156/1999
Niederlande v.
09.12.1998 in
Kraft 01.02.2000 BGBl.
III Nr. 47/2000
Norwegen v.
18.10.1996 in
Kraft 01.06.1998 BGBl.
III Nr. 202/1998
Portugal v.
16.12.1998 in
Kraft 01.02.2001 BGBl.
III Nr. 205/2000
Schweden v.
21.03.1996 in
Kraft 01.07.1997 BGBl.
III Nr. 72/1997
IV. Kostenerstattungsvereinbarungen mit Staaten, für die die VO 1408/71 gilt
Mit folgenden Staaten bestehen Kostenerstattungsvereinbarungen, die unter anderem auch für bestimmte Fälle Wechsel in der Zuständigkeit für die Versicherten vorsehen (diese Vereinbarungen sind immer gleichzeitig mit der VO 1408/71 im jeweiligen bilateralen Verhältnis in Kraft getreten):
Dänemark v. 13.02.1995 BGBl. Nr. 171/1995
Belgien v. 03.12.2001 BGBl. III Nr. 92/2003
Finnland v. 23.06.1994 BGBl. Nr. 898/1994
ZV v. 07.06.2006 BGBl. III Nr. 132/2006
Irland v. 25.04.2000 BGBl. III Nr. 99/2000
Liechtenstein v. 14.12.1995 BGBl. Nr. 61/1996
Luxemburg v. 22.06.1995 BGBl. Nr. 552/1995
Niederlande v. 17.11.1993 BGBl. Nr. 896/1994
Norwegen v. 17.12.1996 BGBl. III Nr. 10/1997
Portugal v. 16.12.1998 BGBl. III Nr. 210/1999
Schweden v. 22.12.1993 BGBl. Nr. 897/1994
Vereinigtes
Königreich v. 30.11.1994 BGBl. Nr. 67/1995
V. Alte Abkommen mit Staaten, für die die VO 1408/71 gilt
Die folgenden Abkommen stehen formell noch in Kraft. Sie sind allerdings im Rahmen des sachlichen und persönlichen Anwendungsbereichs der VO 1408/71 durch diese Verordnung überlagert. Insbesondere seit der Ausdehnung der VO 1408/71 durch die VO 859/2003 auf Drittstaatsangehörige finden diese Abkommen nur noch in ganz wenigen Ausnahmefällen Anwendung. Allerdings sind – im Vergleich zur VO 1408/71 – günstigere Regelungen uneingeschränkt weiter anzuwenden[7]. Der sachliche Anwendungsbereich dieser Abkommen ist jedenfalls nicht so umfassend wie jener der VO 1408/71.
Belgien v. 04.04.1977 beschr.[8] in Kraft 01.12.1978 BGBl. Nr. 612/1978
Bulgarien v. 14.04.2005 unbeschr. in Kraft 01.04.2006 BGBl. III Nr. 61/2006
Dänemark v. 16.06.1987 beschr. in Kraft 01.03.1988 BGBl. Nr. 76/1988
Deutschland
Abk. über AlV[9] v. 19.07.1978 beschr. In Kraft 01.10.1997 BGBl. Nr. 392/1979
Finnland v. 11.12.1985 beschr. in Kraft 01.07.1978 BGBl. Nr. 349/1987
1. ZA[10] v. 09.03.1993 in Kraft 01.01.1994 BGBl. Nr. 15/1994
Frankreich v. 28.05.1971 beschr. in Kraft 01.11.1972 BGBl. Nr. 383/1972
1. ZA v. 09.06.1980 in Kraft 01.11.1983 BGBl. Nr. 515/1983
Griechenland v. 14.12.1979 beschr. In Kraft 01.10.1981 BGBl. Nr. 420/1981
1. ZA v. 21.05.1986 in Kraft 01.10.1987 BGBl. Nr. 381/1987
Irland v. 30.09.1988 unbeschr.[11] in Kraft 01.12.1989 BGBl. Nr. 486/1989
Italien v. 21.01.1981 unbeschr. in Kraft 01.07.1983 BGBl. Nr. 307/1983
Liechtenstein
Abk. über AlV v. 24.07.1981 beschr. in Kraft 01.04.1982 BGBl. Nr. 76/1982
Polen v. 07.09.1998 unbeschr. in Kraft 01.12.2000 BGBl. III Nr. 212/2000
Rumänien v. 28.10.2005 unbeschr. in Kraft 01.12.2006 BGBl. III Nr. 174/2006
Schweiz v. 15.11.1967 beschr. in Kraft 01.01.1969 BGBl. Nr. 4/1969
1. ZA v. 17.05.1973 in Kraft 01.07.1974 BGBl. Nr. 314/1974
2. ZA v. 30.11.1977 in Kraft 01.12.1979 BGBl. Nr. 448/1979
3. ZA v. 14.12.1987 in Kraft 01.01.1990 BGBl. Nr. 545/1989
4. ZA v. 11.12.1996 in Kraft 01.07.1998 BGBl. III Nr. 203/1998
Abk. über AlV v. 14.12.1978 beschr. in Kraft 01.01.1980 BGBl. Nr. 515/1979
Slowakei v. 21.12.2001 unbeschr. in Kraft 01.06.2003 BGBl. III Nr. 60/2003
Slowenien v. 10.03.1997 unbeschr. in Kraft 01.05.1998 BGBl. III Nr. 103/1998
Spanien v. 06.11.1981 unbeschr. in Kraft 01.07.1983 BGBl. Nr. 305/1983
Tschechien v. 20.07.1999 unbeschr. in Kraft 01.07.2001 BGBl. III Nr. 95/2001
Ungarn v. 31.03.1999 unbeschr. in Kraft 01.01.2001 BGBl. III Nr. 199/2000
Vereinigtes
Königreich v. 22.07.1980 unbeschr. in Kraft 01.05.1981 BGBl. Nr. 117/1981
1. ZA v. 09.12.1985 in Kraft 01.11.1987 BGBl. Nr. 436/1987
2. ZA v. 13.10.1992 in Kraft 31.12.1992 BGBl. Nr. 50/1993
Vierseitiges Abk.[12] v. 09.12.1977 beschr. in Kraft 01.11.1980 BGBl. Nr. 464/1980
1. ZA v. 08.10.1982 in Kraft 01.07.1982 BGBl. Nr. 28/1984
Zypern v. 05.11.1991 unbeschr in Kraft 01.01.1993 BGBl. Nr. 670/1992
VI. Abkommen mit Staaten, für die die VO 1408/71 nicht gilt
Im Verhältnis zu folgenden Staaten außerhalb der EU, des EWR bzw. der Schweiz wurden bilaterale Abkommen geschlossen. Zunächst ist wegen der großen Unterschiede auf den jeweiligen persönlichen und sachlichen Geltungsbereich dieser Abkommen hinzuweisen (die Hinweise auf die einzelnen Zweige der sozialen Sicherheit betreffen das Leistungsrecht, bei den anzuwendenden Rechtsvorschriften, also der Frage der Versicherungspflicht, sind immer alle Zweige der Sozialversicherung erfasst); in der folgenden Tabelle wird dann auf die jeweiligen Fundstellen hingewiesen.
Australien[13] unbeschr. - PV[14] - - -
Bosnien unbeschr. KV[15] PV UV[16] AlV[17] -
Chile unbeschr. - PV - - -
Israel unbeschr. KV[18] PV UV - FbH[19]
Kanada unbeschr. - PV - - -
Kroatien unbeschr. KV PV UV AlV -
Mazedonien unbeschr. KV PV UV AlV -
Montenegro unbeschr. KV PV UV - -
Philippinen unbeschr. - PV UV - -
Serbien unbeschr. KV PV UV AlV -
Tunesien beschr. KV[20] PV UV - -
Türkei unbeschr. KV PV UV - -
USA14 unbeschr. - PV - - -
Hinsichtlich der Fundstellen für die einzelnen Abkommen ist auf die anschließende Tabelle zu verweisen:
Australien v. 01.04.1992 . in Kraft 01.12.1992 BGBl. Nr. 656/1992
1.
ZA v.
26.06.2001 in
Kraft 01.10.2002 BGBl.
III Nr. 192/2002
Bosnien v.
12.02.1999 . in
Kraft 01.10.2001 BGBl.
III Nr. 229/2001
Bulgarien v. 14.04.2005 in Kraft 01.04.2006 BGBl. III Nr. 61/2006
Chile v. 19.06.1997 . in Kraft 01.12.1999 BGBl. III Nr. 200/1999
Israel v. 28.11.1973 . in Kraft 01.01.1975 BGBl. Nr. 6/1975
1. ZA v. 13.01.2000 in Kraft 01.03.2002 BGBl. III Nr. 30/2002
Kanada[21] v. 24.02.1987 . in Kraft 01.11.1987 BGBl. Nr. 451/1987
1. ZA v. 12.09.1995 in Kraft 01.12.1996 BGBl. Nr. 570/1996
Québec14 v. 09.12.1993 . in Kraft 01.06.1994 BGBl. Nr. 551/1993 +
BGBl. Nr. 464/1994
1. ZA Québec v. 11.11.1996 in Kraft 01.05.1997 BGBl. Nr. 333/1996 +
BGBl. I Nr. 28/1997
Kroatien v. 16.01.1997 . in Kraft 01.10.1998 BGBl. III Nr. 162/1998
Mazedonien v. 28.02.1997 . in Kraft 01.04.1998 BGBl. III Nr. 46/1998 +
BGBl. III Nr. 141/1998
Montenegro v. 05.06.1998 . in Kraft 01.05.2002 BGBl. III Nr. 100/2002[22]
Philippinen v. 01.12,1980 in Kraft 01.04.1982 BGBl. Nr. 116/1982
1. ZA v. 15.09.2000 in Kraft 01.07.2004 BGBl. III Nr. 32/2004
Serbien v. 05.06.1998 . in Kraft 01.05.2002 BGBl. III Nr. 100/2002
Tunesien v. 23.06.1999 . in Kraft 01.11.2000 BGBl. III Nr. 197/2000
Türkei v. 28.10.1999 . in Kraft 01.12.2000 BGBl. III Nr. 219/2000
USA v. 13.07.1990 . in Kraft 01.11.1991 BGBl. Nr. 511/1991
1. ZA v. 05.10.1995 in Kraft 01 01.1997 BGBl. Nr. 779/1996
VII. Europäisches Abkommen über soziale Sicherheit (Europarat)
Im Verhältnis zu folgenden Staaten ist derzeit das Europäische Abkommen in Kraft:
Belgien Niederlande Türkei
Italien Portugal
Luxemburg Spanien
Das Europäische Abkommen gilt grundsätzlich für die Staatsangehörigen der Mitgliedstaaten und im sachlichen Anwendungsbereich für dieselben Risiken wie die VO 1408/71. Es dehnt die jeweiligen bilateralen Abkommen auf die Staatsangehörigen der anderen Mitgliedstaaten aus (Ausnahme Belgien) und enthält unmittelbar anwendbare Regelungen bei Mehrstaatenkarrieren insbesondere hinsichtlich der anzuwendenden Rechtsvorschriften, der Pensions- und Unfallversicherung. Im Hinblick auf den Anwendungsvorrang des EG-Rechts hat dieses Abkommen im Wesentlichen nur noch praktische Bedeutung im Verhältnis zur Türkei.
Hinsichtlich des Inkrafttretens sind die folgenden Daten relevant:
Ergänzende Änderungen insbesondere der Anhänge des Europäischen Abkommens finden sich in folgenden BGBl: BGBl. Nr. 564/1980, BGBL. Nr. 281/1983, BGBl. Nr. 51/1984, BGBl. Nr. 191/1986, BGBl. Nr. 666/1986, BGBl. Nr. 667/1986, BGBl. Nr. 668/1986, BGBl. Nr. 160/1988, BGBl. Nr. 268/1990, BGBl. Nr. 658/1990.
VIII. Regelungen im Verhältnis zu internationalen Organisationen
Österreich hat auch Regelungen für die Bediensteten bestimmter internationaler Organisationen vorgesehen. Im Wesentlichen beruhen diese Regelungen auf dem Grundsatz, dass die Bediensteten internationaler Organisationen nicht verhalten sind, dem System der Sozialversicherung Österreichs anzugehören. Es wird daher geregelt, unter welchen Voraussetzungen eine Versicherung in Österreich eintritt und wie der Übertritt vom österreichischen System in das System der internationalen Organisation und umgekehrt zu erfolgen hat (vor allem im Bereich der Pensionsversicherung). Folgende Sonderregelungen sind zu erwähnen[23]:
Alpenkonv.[24] Abkommen v. 24.06.2003 in Kraft 01.04.2004 BGBl. III Nr. 5/2004
CERN[25] Abkommen v. 01.06.1973 in Kraft 03.05.1974 BGBl. Nr. 217/1974
1. ZA v. 13.12.1988 in Kraft 01.01.1990 BGBl. Nr. 582/1989
Protokoll v. 18.4.2004 in Kraft 22.2.2007 BGBl. III Nr. 96/2007
CTBTO[26] Abkommen v. 18.03.1997 in Kraft 01.11.1997 BGBl. III Nr. 188/1997
DSÜ[27] Gesetz in Kraft 05.08.1995 BGBl. Nr. 501/1995
Energiegemeinschaft Abko. v. 29.5.2007 in Kraft 01.09.2007 BGBl. III Nr. 87/2007
EU[28] Gesetz[29] in Kraft 01.03.1999 BGBl. I Nr. 7/1999
Novelle BGBl. I Nr. 142/2000
Novelle BGBl. I Nr. 119/2002
Novelle BGBl. I Nr. 118/2006
IAEO[30] Abkommen v. 02.12.1999 in Kraft 01.12.2000 BGBl. III Nr. 187/2000
ICMPD[31] Abkommen v. 08.09.1999 in Kraft 31.08.2000 BGBl. III Nr. 145/2000
IIASA[32] Gesetz in Kraft 01.01.1980 BGBl. Nr. 219/1981
JVI[33] Gesetz in Kraft 19.08.1994 BGBl III Nr. 187/1997
OPEC[34] Abkommen v. 20.07.1998 in Kraft 01.09.1999 BGBl. III Nr. 143/1999
OSZE[35] Gesetz in Kraft 05.10.2002 BGBl. I Nr. 157/2002
UN-Ämter Abkommen v. 27.07.1982 in Kraft 01.08.1983 BGBl. Nr. 340/83
UNHCR[36][37] Abkommen v. 06.08.1976 in Kraft 07.08.1977 BGBl. Nr. 355/1977
UNIDO[38] Abkommen v. 15.12.1970 in Kraft 01.01.1972 BGBl. Nr. 424/1971
[1] Für Österreich, Finnland und Schweden gilt die VO 1408/71 als EU-Mitgliedstaat ab dem Beitritt mit 01.01.1995 (BGBl Nr. 45/1995); davor galt die VO im Rahmen des EWR-Abkommens (siehe nächster Abschnitt).
[2] VO = Verordnung (EWG/EG) des Rates bzw. sofern nur Änderungen der VO 574/72 betroffen sind, der Kommission.
[3] Ab 01.01.1994 auf Grund des EWR-Abkommens für Österreich, Finnland, Island, Norwegen und Schweden (EWR-Abkommen v. 02.05.1992, BGBl. Nr. 909/1993), ab 01.05.1995 für Liechtenstein (Abl. Nr. L 86 v. 20.04.1995, S 58).
[4] Beschluss des Gemeinsamen EWR-Ausschusses.
[5] Ab 01.06.2002 sektorielles Abkommen der EU mit der Schweiz über die Freizügigkeit.
[6] Gilt erst, wenn die neue DurchführungsVO in Kraft tritt.
[7] EuGH, Urteil vom 07.02.1991, C-227/89, Rönfeldt, bzw. hinsichtlich des österreischisch-deutschen Abkommens über Arbeitslosenversicherung vom 09.11.2000, C-75/99, Thelen, und vom 05.02.2002, C-277/99, Kaske.
[8] Bezieht sich im persönlichen Anwendungsbereich nur auf die jeweils bilateralen Staatsangehörigen. Drittstaater können allerdings durch einzelne Regelungen (z.B. die Entsenderegelungen erfasst sein.
[9] AlV = Arbeitslosenversicherung.
[10] Zusatzabkommen.
[11] Bezieht sich im persönlichen Geltungsbereich auf alle Versicherten unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit.
[12] Vierseitiges Abkommen zwischen Deutschland, Liechtenstein, Österreich und der Schweiz, das insbesondere die Aufgabe hat, jene bilateralen Abkommen, die im persönlichen Geltungsbereich beschränkt sind, auf die Staatsangehörigen aller vier Vertragsstaaten auszudehnen.
[13] VORSICHT, das Abkommen enthält keine Bestimmungen betreffend die anzuwendenden Rechtsvorschrifte; daher gibt es keine zwischenstaatliche Entsenderegelung, sondern z.B. nur § 3 Abs. 2 lit. d ASVG.
[14] PV = Pensionsversicherung.
[15] KV = Krankenversicherung.
[16] UV = Unfallversicherung.
[17] AlV = Arbeitslosenversicherung; in der Regel nur materielle Regelungen betreffend die Zusammenrechnung der Versicherungszeiten..
[18] Krankenversicherung nur eingeschränkt (nur Zusammenrechnung für Leistungen bei Mutterschaft).
[19] FbH = Familienbeihilfen (damit viel enger als nach dem EG-Recht, durch das generell alle Familienleistungen, somit auch Kinderbetreuungsgeld, Unterhaltsvorschuss, Kinderabsetzbetrag usw. erfasst werden).
[20] Nur betreffend die Krankenversicherung der Pensionisten.
[21] Für das Zusatzpensionssystem der Provinz Québec ist ein eigener Vertrag notwendig.
[22] Das Abkommen mit der Bundesrepublik Jugoslawien wird pragmatisch weiter angewendet (siehe bei Serbien).
[23] Nicht aufgenommen wurden generelle Regelungen, wie z.B. Amtssitzabkommen, die ebenfalls den Bereich der Sozialversicherung berühren.
[24] Ständiges Sekretariat des Übereinkommens zum Schutz der Alpen.
[25] Organisation Européenne pour la Recherche Nucléaire (Europäische Organisation für Kernforschung).
[26] Organisation des Vertrages über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen
[27] Vorläufiges Sekretariat des Donauschutzübereinkommens
[28] Diese Regelungen gelten für Beamte der Organe der EU: Rat, Kommission, Parlament, Europäischer Gerichtshof und Europäischer Rechnungshof, aber auch für die Beamten der Europäischen Investitionsbank.
[29] EU-Beamten-Sozialversicherungsgesetz (EUB-SVG).
[30] International Atomic Energy Agency (Internationale AtomenergieOrganisation).
[31] International Centre for Migration Policy Development (Internationales Zentrum für Migrationspolitikentwicklung).
[32] Internationales Institut für angewandte Systemanalyse.
[33] Joint Vienna Institute
[34] Organization of the Petroleum Exporting Countries (Organisation der erdölexportierenden Länder).
[35] Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (vorher KSZE).
[36] United Nations High Commissioner for Refugees (UN-Flüchtlingshochkommissär).
[37] Möglicherweise durch das neue Amtssitzabkommen mit den VN v. 29.11.1995, BGBl. III Nr. 99/1998 (Art. 59) außer Kraft getreten, in diesem Fall würde auch für den UNHCR die generelle Regelung für die UN-Ämter gelten.
[38] United Nations Industrial Development Organization (UN-Organisation für industrielle Entwicklung).