647/AB XXIV. GP
Eingelangt am 12.03.2009
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BM für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
Anfragebeantwortung
Frau (5 fach)
Präsidentin des Nationalrates
Parlament
1010 Wien
GZ: BMSK-40001/0005-IV/9/2009 |
Wien, 10.03.2009 |
Sehr geehrte Frau Präsidentin!
Ich beantworte die an mich gerichtete schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 555/J des Abgeordneten Ing. Hofer und weiterer Abgeordneter, wie folgt:
Frage 1:
Ø Anspruchsberechtigte nach dem Bundespflegegeldgesetz (ohne Opferfürsorge und Landeslehrer) zum Stand Dezember 2007:
|
Wien |
Niederösterreich |
Burgenland |
Oberösterreich |
Steiermark |
Stufe 1 |
17.712 |
14.897 |
2.665 |
12.013 |
12.056 |
Stufe 2 |
23.337 |
22.069 |
5.175 |
19.429 |
19.613 |
Stufe 3 |
10.962 |
10.777 |
2.250 |
9.472 |
9.473 |
Stufe 4 |
9.667 |
11.123 |
2.380 |
8.218 |
8.969 |
Stufe 5 |
4.481 |
5.135 |
1.118 |
5.279 |
4.878 |
Stufe 6 |
1.270 |
1.563 |
280 |
1.448 |
2.176 |
Stufe 7 |
847 |
1.399 |
278 |
1.055 |
1.112 |
Gesamt |
68.276 |
66.963 |
14.146 |
56.914 |
58.277 |
|
Kärnten |
Salzburg |
Tirol |
Vorarlberg |
Stufe 1 |
6.323 |
3.414 |
4.538 |
1.844 |
Stufe 2 |
10.149 |
6.122 |
7.252 |
3.487 |
Stufe 3 |
4.654 |
2.974 |
3.682 |
2.056 |
Stufe 4 |
4.470 |
2.860 |
3.719 |
1.476 |
Stufe 5 |
1.829 |
1.835 |
2.143 |
1.103 |
Stufe 6 |
642 |
610 |
654 |
839 |
Stufe 7 |
348 |
375 |
266 |
266 |
Gesamt |
28.415 |
18.190 |
22.254 |
11.071 |
Stand: Dezember 2007
Quelle: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger
Anmerkung: Bei den angeführten Zahlen handelt es sich um anspruchsberechtigte Personen, d.h. inklusive Ruhensfälle bei Krankenhausaufenthalt.
Ø Anspruchsberechtigte nach dem Bundespflegegeldgesetz (ohne Opferfürsorge und Landeslehrer) zum Stand Dezember 2008:
|
Wien |
Niederösterreich |
Burgenland |
Oberösterreich |
Steiermark |
Stufe 1 |
18.080 |
15.170 |
2.637 |
12.079 |
12.224 |
Stufe 2 |
24.028 |
22.554 |
5.218 |
19.636 |
20.239 |
Stufe 3 |
11.155 |
10.914 |
2.346 |
10.014 |
9.835 |
Stufe 4 |
9.909 |
11.354 |
2.329 |
8.272 |
9.226 |
Stufe 5 |
4.416 |
5.185 |
1.086 |
5.376 |
5.017 |
Stufe 6 |
1.367 |
1.584 |
296 |
1.618 |
2.229 |
Stufe 7 |
856 |
1.426 |
288 |
1.094 |
1.120 |
Gesamt |
69.811 |
68.187 |
14.200 |
58.089 |
59.890 |
|
Kärnten |
Salzburg |
Tirol |
Vorarlberg |
Stufe 1 |
6.564 |
3.677 |
4.659 |
1.944 |
Stufe 2 |
10.211 |
6.281 |
7.412 |
3.670 |
Stufe 3 |
4.597 |
3.161 |
3.757 |
2.166 |
Stufe 4 |
4.491 |
2.889 |
3.769 |
1.587 |
Stufe 5 |
1.770 |
1.779 |
2.136 |
1.177 |
Stufe 6 |
610 |
649 |
697 |
878 |
Stufe 7 |
363 |
375 |
283 |
300 |
Gesamt |
28.606 |
18.811 |
22.713 |
11.722 |
Stand: Dezember 2008
Quelle: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger
Anmerkung: Bei den angeführten Zahlen handelt es sich um anspruchsberechtigte Personen, d.h. inklusive Ruhensfälle bei Krankenhausaufenthalt.
Ø Pflegegeldbezieher nach den Landesspflegegeldgesetzen zum Stand Dezember 2007:
|
Wien |
Niederösterreich |
Burgenland |
Oberösterreich |
Steiermark |
Stufe 1 |
3.352 |
2.142 |
240 |
1.856 |
1.879 |
Stufe 2 |
4.078 |
3.505 |
610 |
3.205 |
3.105 |
Stufe 3 |
1.958 |
2.423 |
373 |
1.593 |
1.973 |
Stufe 4 |
1.681 |
1.536 |
237 |
1.007 |
1.391 |
Stufe 5 |
709 |
968 |
123 |
731 |
878 |
Stufe 6 |
653 |
577 |
151 |
388 |
688 |
Stufe 7 |
344 |
367 |
82 |
341 |
444 |
Gesamt |
12.775 |
11.518 |
1.816 |
9.121 |
10.358 |
|
Kärnten |
Salzburg |
Tirol |
Vorarlberg |
Stufe 1 |
1.306 |
752 |
702 |
336 |
Stufe 2 |
1.703 |
1.184 |
1.383 |
653 |
Stufe 3 |
831 |
632 |
972 |
508 |
Stufe 4 |
539 |
341 |
663 |
335 |
Stufe 5 |
342 |
254 |
392 |
271 |
Stufe 6 |
201 |
211 |
300 |
126 |
Stufe 7 |
130 |
107 |
92 |
65 |
Gesamt |
5.052 |
3.481 |
4.504 |
2.294 |
Stand: Dezember 2007
Quelle: Österreichischer Pflegevorsorgebericht 2007
Ø Pflegegeldbezieher nach den Landesspflegegeldgesetzen zum Stand Dezember 2008:
Daten zu den Landespflegegeldbeziehern für das Jahr 2008 liegen noch nicht vor.
Frage 2:
Die nachstehende Tabelle gibt das Durchschnittsalter der Pflegegeldbezieher nach dem Bundespflegegeldgesetz in den einzelnen Pflegegeldstufen zum Stand Dezember 2008 wieder. Daten für die Bezieher von Landespflegegeld liegen nicht vor.
Stufe |
Durchschnittsalter |
|
|
|
Insgesamt |
Männer |
Frauen |
||
Insgesamt |
77,2 |
72,3 |
79,5 |
|
1 |
74,5 |
69,6 |
76,5 |
|
2 |
76,7 |
72,3 |
78,9 |
|
3 |
78,3 |
73,8 |
80,7 |
|
4 |
79,7 |
74,5 |
82,4 |
|
5 |
79,8 |
73,7 |
82,8 |
|
6 |
76,9 |
70,1 |
80,8 |
|
7 |
75,1 |
66,0 |
79,4 |
Stand: Dezember 2008
Quelle: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger
Frage 3:
In der nachstehenden Tabelle ist die geschlechterspezifische Verteilung der Personen mit Anspruch auf Pflegegeld (ohne Opferfürsorge und Landeslehrer) für den Monat Dezember 2008 dargestellt:
|
Männer |
Frauen |
Gesamt |
Stufe 1 |
21.983 |
55.403 |
77.386 |
Stufe 2 |
41.408 |
79.151 |
120.559 |
Stufe 3 |
19.727 |
38.714 |
58.441 |
Stufe 4 |
18.612 |
35.724 |
54.336 |
Stufe 5 |
9.113 |
19.088 |
28.201 |
Stufe 6 |
3.623 |
6.410 |
10.033 |
Stufe 7 |
1.960 |
4.178 |
6.138 |
Gesamt |
116.426 |
238.668 |
355.094 |
Stand: Dezember 2008
Quelle: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger
Anmerkung: Bei den angeführten Zahlen handelt es sich um anspruchsberechtigte Personen, d.h. inklusive Ruhensfälle bei Krankenhausaufenthalt.
Frage 4:
Bei der Feststellung der Gebühr und Höhe des Pflegegeldes sind Unterhaltspflichten für minderjährige Kinder nicht von Relevanz. Es erfolgt daher auch keine Erfassung entsprechender Daten.
Frage 5:
In der folgenden Tabelle ist die Anzahl jener Bundespflegegeldbezieher dargestellt, die nicht in einer stationären Einrichtung gepflegt werden. Daten für den Bereich der Landespflegegeldbezieher liegen nicht vor.
Dabei ist zu bemerken, dass die Anzahl jener Personen, die als Selbstzahler stationär gepflegt werden, dem Bund nicht bekannt ist. Daten zu stationär gepflegten Personen liegen dem Bund nur vor, wenn die stationäre Pflege unter Kostenbeteiligung eines Landes, einer Gemeinde oder eines Sozialhilfeträgers im Sinne des § 13 des Bundespflegegeldgesetzes erfolgt. Seitens der Länder wurde aber bekanntgegeben, dass ein Anteil von 20% an Selbstzahlern eine realistische Größe darstellt, wobei dieser Anteil in die folgende Darstellung eingeflossen ist.
|
Personen |
Stufe 1 |
73.355 |
Stufe 2 |
109.290 |
Stufe 3 |
48.767 |
Stufe 4 |
31.754 |
Stufe 5 |
12.195 |
Stufe 6 |
4.783 |
Stufe 7 |
2.861 |
Gesamt |
283.004 |
Stand: Dezember 2008
Quelle: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, Berechnungen des BMSK
Fragen 6 bis 8:
Hinsichtlich der Qualitätssicherung für die Pflege im Heim darf ich auf das Projekt „E-Qalin für Alten- und Pflegeheime“ verweisen, bei dem mein Ressort als Auftraggeber fungierte. Es handelte sich dabei um ein länderübergreifendes Kooperationsprojekt des EU-Programms „LEONARDO DA VINCI“, bei dem u.a. ein Schwerpunkt hinsichtlich der Erarbeitung eines „Qualitätsmanagement-Systems für Alten- und Pflegeheime“ (E-Qalin) gesetzt wurde. Die Projektleitung oblag dem „Dachverband der Alten- und Pflegeheime Österreichs“ und dem „Institut für Bildung im Gesundheitsdienst“ (IBG). Das Qualitätsmanagement-System „E-Qalin für Alten- und Pflegeheime“ wurde in einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe erarbeitet und österreichweit bereits in einigen Heimen umgesetzt. Zentrales Element ist die Bewohner- und Mitarbeiterorientierung unter Berücksichtigung von Ganzheit und Individualität des einzelnen. Der Projektzeitraum erstreckte sich von 2004 - 2007. Das Modell wurde gemeinsam mit 28 Partnern aus sieben Ländern entwickelt.
Im Rahmen des Leonardo-Projekts wurde weiters ein Schwerpunkt auf die Erstellung eines Konzepts für ein „Nationales Qualitätszertifikat (NQZ)“ gelegt. Auch beim NQZ stehen die Interessen der BewohnerInnen und der MitarbeiterInnen im Mittelpunkt. Die Bund-Länder-Arbeitsgruppe hat die Modalitäten und Voraussetzungen für die Bewerbung um das nationale Zertifikat und die Details zum Zertifizierungsprozess erarbeitet. Jedes Alten- und Pflegeheim soll die freie Wahl haben, sich um das Nationale Qualitätszertifikat zu bewerben. Die Arbeiten für das NQZ begannen 2005, derzeit befindet sich dieses Projekt in der Pilotphase. Der Echtbetrieb wird voraussichtlich mit Herbst 2009 starten. Damit wird es erstmalig ein „Gütesiegel für Alten- und Pflegeheime“ geben, das von Bund und Ländern gemeinsam entwickelt worden ist.
Seit der Einführung des Pflegevorsorgesystems wird ein besonderes Augenmerk auf die Treffsicherheit des Pflegegeldes und die Sicherung der Qualität der erbrachten Pflege gelegt. Obwohl durch wissenschaftliche Studien belegt wurde, dass die Pflege innerhalb der Familie in hoher Qualität erbracht wird, wurden weitere Maßnahmen als zielführend erachtet, um eine bestmögliche Pflegesituation für alle Beteiligten zu erreichen. Außerdem sind Kenntnisse über die konkrete Pflegesituation von Pflegegeldbeziehern/Pflegegeldbezieherinnen auch eine entscheidende Voraussetzung für die Weiterentwicklung des Systems.
Es wurde daher mit der Novelle zum Bundespflegegeldgesetz, BGBl. I Nr. 69/2001, durch § 33a eine gesetzliche Grundlage für die Verwirklichung eines Qualitätssicherungssystems im Bereich der Pflegevorsorge geschaffen. Diesem Bereich kommt durch seine gesetzliche Verankerung verstärkt Bedeutung zu. Zu diesem Zweck ist u.a. die Möglichkeit für die Entscheidungsträger vorgesehen, Maßnahmen zur Intensivierung der Qualitätssicherung zu ergreifen, wobei insbesondere die Überprüfung der Pflege in Form von Hausbesuchen ein wichtiges Instrument darstellt. Im Mittelpunkt dieser Hausbesuche steht aber nicht alleine die Überprüfung der Pflege.
Ein gleich hoher Stellenwert ist dem an alle an der konkreten Pflege beteiligten Personen gerichteten Angebot, sich bei dieser Gelegenheit zum Thema Pflege informieren und beraten zu können, einzuräumen. In diesem Sinne sind die Hausbesuche auch als Unterstützung der pflegenden Angehörigen gedacht.
Im Rahmen der „Qualitätssicherung in der häuslichen Pflege“ wird daher im Zuge von Hausbesuchen durch diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen, die ein spezifisches Wissen über die häusliche Pflege mitbringen und über eine hohe Beratungskompetenz verfügen, die konkrete Pflegesituation erfasst, wobei der Schwerpunkt auf die Information und Beratung der PflegegeldbezieherInnen und ihrer pflegenden Angehörigen gelegt wird.
Es ist geplant, im Jahr 2009 rund 17.000 Hausbesuche bei Pflegegeldbeziehern/Pflegegeldbezieherinnen im Rahmen dieser Maßnahme durchzuführen.
Mit freundlichen Grüßen