3618/AB XXIV. GP

Eingelangt am 11.01.2010
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

BM für Wirtschaft, Familie und Jugend

Anfragebeantwortung

 

 

Präsidentin des Nationalrates

Mag. Barbara PRAMMER

 

Parlament

1017 Wien

 

 

                                                                                            Wien, am 8. Jänner 2010

                                                                                            Geschäftszahl:

                                                                          BMWFJ-10.101/0420-IK/1a/2009

 

 

In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 3719/J betreffend „Entwicklung der Besucherzahlen in Schloss Hof/Marchfeldschlösser“, welche die Abgeordneten Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen am 16. November 2009 an mich richteten, stelle ich fest:

 

 

Antwort zu Punkt 1 der Anfrage:

 

Im 1.-3. Quartal 2009 besuchten rund 142.000 Gäste Schloss Hof, davon 91.784 vollzahlend. Im Vergleichszeitraum 2008 beliefen sich die Besucher auf rund 143.000, davon 92.433 vollzahlend.

 

 

Antwort zu den Punkten 2 und 3 der Anfrage:

 

Das Verhältnis von inländischen zu ausländischen Besuchern ist etwa gleich geblieben und liegt bei rund 80% zu 20%. Innerhalb dieser beiden Segmente gab es jedoch leichte Verschiebungen. So erhöhte sich der Anteil der Besucher aus den Bundesländern Wien und Niederösterreich, rückläufig waren hingegen die Besucher aus den Bundesländern Oberösterreich, Steiermark und Kärnten. Bei den ausländischen Gästen stiegen die Besuche slowakischer Gäste überdurchschnittlich (+27%), wogegen die Besucher aus bisher schon schwach vertretenen Nationen wie Italien, USA und Asien zurückgingen.

 

 

Antwort zu Punkt 4 der Anfrage:

 

Die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise hat Auswirkungen auf alle Sektoren, daher natürlich auch auf den Tourismus. Der Tourismus hat jedoch die Sommersaison gut abgeschlossen, wie die Ende November veröffentlichte Sommerbilanz 2009 zeigt. Das Ergebnis von minus 0,5 Prozent bei Ankünften und minus 1,1% bei Nächtigungen fiel besser als erwartet aus.

 

Der Städtetourismus - und damit auch der Kulturtourismus - verzeichnete kurzfristig stärkere Rückgänge. In Anbetracht der hohen Wachstumsraten der letzten Jahre befindet sich dieser allerdings unverändert auf sehr hohem Niveau. Insgesamt bleibt der Kulturtourismus nicht nur Wachstumsmarkt, sondern spielt auch für die touristische Vermarktung von Destinationen eine immer größere Rolle.

 

 

Antwort zu den Punkten 5 bis 7 der Anfrage:

 

Die österreichische Bundesregierung hat rasch reagiert und bereits Anfang 2009 Maßnahmen für die Tourismus- und Freizeitwirtschaft beschlossen. Diese, aber natürlich auch die Konjunkturpakete mit ihren Arbeitsplatz- und Kaufkraftsicherungseffekten haben wesentlich dazu beigetragen, dass die negativen Auswirkungen der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise auf den österreichischen Tourismus letztlich nur sehr gering ausfielen.

 

Als kurzfristige Maßnahme im Bereich Tourismus sei insbesondere das Sonderbudget von € 4 Mio. (€ 3 Mio. seitens des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend, € 1 Mio. seitens der Wirtschaftskammer Österreich) für eine Nahmarktkampagne der Österreich Werbung angeführt. Darüber hinaus wurden die Haftungen und Kredit-Förderungen durch die Österreichische Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) ausgeweitet.

 

Als mittel- und langfristige Maßnahme wurde Ende Oktober 2009 der Strategieprozess "Gemeinsam ins neue Tourismus-Jahrzehnt" gestartet. Ziel ist es, gemeinsam mit den anderen Bundesministerien und den Bundesländern, aber auch den Sozialpartnern, den Interessenvertretungen, Touristikern und Experten, eine Tourismusstrategie auszuarbeiten und umsetzbare Ziele zu definieren, um unter den gegebenen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die hervorragende Position des österreichischen Tourismus im europäischen und internationalen Vergleich halten und ausbauen zu können. Am 26. Februar 2010 werden die Ergebnisse des Strategieprozesses in der Hofburg Innsbruck der Öffentlichkeit präsentiert.

 

Mittel- und langfristig soll ein ständiger Prozess initiiert werden, um die in Anbe-tracht der Bedeutung des heimischen Tourismus für die Gesamtwirtschaft notwendige Abstimmung zwischen den einzelnen Bundesministerien und den Bundesländern weiter zu verstärken.

 

 

Antwort zu Punkt 8 der Anfrage:

 

Die Revitalisierung von Schloss Hof und damit die Schaffung der Voraussetzungen zu dessen internationaler Positionierung im Spitzensegment des österreichischen Kulturtourismusangebotes bildete seit der Ausgliederung 2002 einen Schwerpunkt in der Investitionspolitik des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend. Es ist zugleich ein sehr gelungenes Beispiel für die hervorragende Zusammenarbeit Bund - Land in der Entwicklung eines Leitprojektes für eine touristisch bisher benachteiligte Region. In Verfolgung dieser Ziele, aber auch im Sinne der von der Bundesregierung beschlossenen Impulse zur Konjunkturbelebung werden vom Bund und Land Niederösterreich 2009 und 2010 insgesamt € 12,7 Mio. für bauliche Maßnahmen im Bereich Schloss Hof investiert.


Durch diese Maßnahmen werden zusätzliche Angebote für die Besucher geschaffen; die terminlich mit der Niederösterreichischen Landesausstellung 2011 abgestimmte Fertigstellung stellt ein effizientes Tourismusmarketing sicher.