8012/AB XXIV. GP

Eingelangt am 26.05.2011
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BM für Wirtschaft, Familie und Jugend

Anfragebeantwortung

 

 

 

Präsidentin des Nationalrates

Mag. Barbara PRAMMER

 

Parlament

1017 Wien

 

 

                                                                                            Wien, am 24. Mai 2011

 

                                                                                            Geschäftszahl:

                                                                          BMWFJ-10.101/0120-IK/1a/2011

 

 

In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 8186/J betreffend „WIFO-Studie: Tourismus muss zulegen“, welche die Abgeordneten Mag. Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen am 31. März 2011 an mich richteten, stelle ich fest:

 

 

Antwort zu Punkt 1 der Anfrage:

 

Die Studie wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend erstellt. Die Daten der zitierten Studie wurden bereits durch den im Rahmen der neuen Tourismusstrategie eingerichteten Expertenbeirat unter Mitwirkung von Prof. Smeral überarbeitet. Die Ergebnisse wurden im Rahmen der 1. Tourismuskonferenz am 31. März und 1. April 2011 präsentiert.


Antwort zu den Punkten 2 und 3 der Anfrage:

 

Für den Zeitraum bis 2015 wird eine Steigerung der Umsätze von internationalen Gästen weltweit von 5%-6% und für die EU-15 von etwa 2¾% pro Jahr prognostiziert; für Österreich bei den Tourismusexporten rund 2%.

 

Es ist zu berücksichtigen, dass Österreich im internationalen Vergleich bereits  von einem hohen touristischen Niveau ausgeht und Österreichs wichtigste Herkunftsmärkte Deutschland, Niederlande, Schweiz und Italien langsam wachsen. Weltweit, aber auch in Europa, gibt es viele Regionen, die großen touristischen Aufholbedarf haben und dementsprechend schneller wachsen. Darüber hinaus zeigt der Expertenbericht aber Chancen für Österreich auf, das Wachstum der Tourismusexporte von 2% auf 3% zu erhöhen, u.a. durch die verbesserte Abstimmung der Tourismuspolitik von Bund und Bundesländern.

 

 

Antwort zu Punkt 4 der Anfrage:

 

Zentrales Anliegen ist die verbesserte Abstimmung der Tourismuspolitik von Bund und Bundesländern, die auf der erwähnten 1. Tourismuskonferenz forciert wurde. Der von allen Bundesländern und mir unterzeichnete Aktionsplan 2011 zeigt deutlich die Bereitschaft zur Zusammenarbeit bei den für den Tourismus wesentlichen Themenbereichen Marketing, Förderungen und Innovation.

 

 

Antwort zu den Punkten 5 und 6 der Anfrage:

 

Eine Analyse der Herkunftsstruktur im internationalen Reiseverkehr und der potenziellen Entwicklungsmöglichkeiten zeigt, dass eine stärkere Forcierung der Märkte in den neuen EU-Mitgliedsländern und den BRIC-Ländern das Wachstum der österreichischen Tourismusexporte spürbar erhöhen könnte.

 

Gleichzeitig darf die Bearbeitung der Kernmärkte nicht vernachlässigt werden, da immerhin drei Viertel aller Auslandsnächtigungen auf Gäste aus den Ländern Deutschland, Niederlande, Schweiz und Italien entfallen.


Die bereits angesprochene verbesserte Abstimmung im Tourismusmarketing, nicht zuletzt durch das bei der Tourismuskonferenz neu geschaffene Gremium "Allianz Tourismus Marketing", wird dazu beitragen, Synergien zu nutzen und neue Zielmärkte und Zielgruppen anzusprechen.

 

 

Antwort zu Punkt 7 der Anfrage:

 

Der Bericht des Expertenbeirats zeigt, dass das zukünftige Wachstum des heimischen Tourismus von zahlreichen externen Faktoren abhängt. Gleichzeitig wird aber auch bestätigt, dass durch abgestimmte Tourismuspolitik von Bund und Bundesländern die Entwicklung des Tourismus positiv beeinflusst werden kann. Der gemeinsame Aktionsplan mit Maßnahmen im Bereich Marketing, Förderungen und Innovation ist ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Tourismuswirtschaft, um das Nächtigungspotenzial, das vom Expertenbeirat zwischen 131 Mio. und 138 Mio. im Jahr 2015 eingeschätzt wird, bestmöglich auszuschöpfen.