8796/AB XXIV. GP

Eingelangt am 25.08.2011
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

BM für Wirtschaft, Familie und Jugend

Anfragebeantwortung

 

 

Präsidentin des Nationalrates

Mag. Barbara PRAMMER

Parlament

1017 Wien

 

 

                                                                                            Wien, am 24. August 2011

 

                                                                                            Geschäftszahl:

                                                                          BMWFJ-10.101/0256-IK/1a/2011

 

 

In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 8914/J betreffend „die Umsätze von Tourismusbetrieben“, welche die Abgeordneten Mag.
Roman Haider, Kolleginnen und Kollegen am 30. Juni 2011 an mich richteten, stelle ich fest:

 

 

Antwort zu Punkt 1 der Anfrage:

 

Im Jahr 2010 wurden mehr Gäste als je zuvor in Österreich gezählt. Mit 22 Mio. ausländischen Gästen und 11,4 Mio. inländischen Gästen konnte ein Rekord verbucht werden.

 

 

Antwort zu Punkt 2 der Anfrage:

 

Direkte Maßnahmen seitens des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend zur Eigenkapitalverbesserung sind aus EU-beihilfenrechtlichen Gründen derzeit nicht möglich. Die Förderungspolitik meines Ressorts im Tourismusbereich hat jedoch die nachhaltige Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der Betriebe zum Ziel, wozu auch die Eigenkapitalausstattung zählt. Daher wird der Förderung von Qualität oberste Priorität eingeräumt. Ein qualitativ gutes Angebot erleichtert die Preisdurchsetzung und wirkt sich damit positiv auf die Ertragssituation aus. Damit wird langfristig das Eigenkapital gestärkt.

 

 

Antwort zu Punkt 3 der Anfrage:

 

Als eine Folge der Finanzkrise haben sich vor allem Langfristkredite deutlich verteuert, weil sich das Bereitstellen der Liquidität über einen langen Zeitraum als Kostenfaktor in der Zinsgestaltung etabliert hat (Liquiditätsaufschlag). Mit der Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wird die am Bankensektor herrschende Wettbewerbssituation wieder zu normalen Rahmenbedingungen führen. In der aktuellen Lage gewinnen Förderungen der öffentlichen Hand an Bedeutung. Die Österreichische Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) bietet in diesem Bereich Zinsenzuschüsse, Übernahmen von Haftungen und zinsgünstige ERP-Kredite für die Tourismus- und Freizeitwirtschaft an. Durch eine optimierte Projektfinanzierung lassen sich die Finanzierungsbelastungen deutlich senken.

 

Grundsätzlich ist aber festzuhalten, dass der Gesamtbestand aller derzeit in Österreich aushaftenden Unternehmenskredite mit einem durchschnittlichen Zinssatz von 2,86 % deutlich günstigeren Zinskonditionen unterliegt als der Durchschnitt im Euroraum mit 3,55 %.

 

 

Antwort zu Punkt 4 der Anfrage:

 

Sowohl im Jahr 2000, als auch 2008 war insgesamt ein Zinsniveau von deutlich über 5% gegeben; dieses konnte angesichts der damals herrschenden Konjunktur von den Betrieben verkraftet werden. Der Konjunkturaufschwung wird es den Betrieben wieder ermöglichen, ein etwas höheres Zinsniveau hinzunehmen. Wie bereits ausgeführt, können Förderungen in gewissem Umfang für Entlastung sorgen.


Antwort zu Punkt 5 der Anfrage:

 

Eine Erhöhung der regulären ÖW-Mitgliedsbeiträge ist in Anbetracht der Budgetlage derzeit nicht möglich. Die ÖW wurde aber in den letzten Jahren wiederholt projektbezogen mit zusätzlichen Mitteln ausgestattet, so etwa für die UEFA EURO 2008, für eine Nahmarktkampagne 2009 und eine Spätbucherkampagne 2010. Nach Möglichkeit wird diese Praxis auch in Zukunft fortgesetzt.

 

 

Antwort zu Punkt 6 der Anfrage:

 

Dieser Umstand bildet vor allem die Beeinträchtigungen im Zuge der Finanzkrise ab. Ein kurzfristiges Überschreiten kann hingenommen werden; dies umso mehr, als die Tendenz, wie die vorläufigen Daten 2010 der ÖHT zeigen, dahin geht, dass die Unternehmen 2010 wieder in vermehrtem Umfang die URG-Grenzen einhalten werden können.