13756/AB XXIV. GP

Eingelangt am 18.04.2013
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BM für Wirtschaft, Familie und Jugend

Anfragebeantwortung

 

Präsidentin des Nationalrates

Mag. Barbara PRAMMER

Parlament

1017 Wien

 

 

                                                                                            Wien, am 16. April 2013

 

                                                                                            Geschäftszahl:

                                                                          BMWFJ-10.101/0064-IM/a/2013

 

 

In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 14041/J betreffend „Personalmangel im Tourismus“, welche die Abgeordneten Mag. Roman
Haider, Kolleginnen und Kollegen am 19. Februar 2013 an mich richteten, stelle ich fest:

 

 

Antwort zu Punkt 1 der Anfrage:

 

Festzuhalten ist, dass nahezu jeder fünfte Vollarbeitsplatz direkt oder indirekt von der Tourismus- und Freizeitwirtschaft abhängig ist. Auch ist die Anzahl der Beschäftigten im Tourismus im Vergleich zu den Beschäftigten der Gesamtwirtschaft in den letzten Jahren stärker gestiegen und steigt nach wie vor. In der Diskussion über Arbeitskräftemangel liegt der Tourismus im Trend aller Saisonberufe. Weiters ist die ungleiche geografische Verteilung zu berücksichtigen: Die meisten offenen Stellen gibt es in den Tourismusgebieten im Westen, die meisten Arbeitssuchenden im Osten. Die Tourismuswirtschaft unternimmt laufend Bemühungen, um durch den Ausbau des Ganzjahrestourismus und das Halten älterer Arbeitskräfte den Einsatz der Personalressourcen zu optimieren.


Antwort zu Punkt 2 der Anfrage:

 

Das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend unterstützt und fördert nachfolgende Initiativen zur Berufsorientierung, zur Aus- und Weiterbildung im Tourismus oder zur Mitarbeiterführung in Hotellerie und Gastronomie:

 

·         interaktives Berufsinformations- und Imageprojekt "get a job - deine Chancen in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft!"

·         Vernetzung mit allen offenen und verbandlichen Jugendorganisationen auf Bundes -und Länderebene, um den Informationsfluss und die Verteilung Tourismus spezifischer Berufsinformation zu gewährleisten

·         Publikation und zielgruppengerechte Verteilung des Handbuchs "Ein Job im Tourismus - Ausbildungsmöglichkeiten in Österreich"

·         Herausgabe der neuen, mehrsprachigen Berufsinformationsbroschüre "Karriere im Tourismus - du bist dabei!"

·         Herausgabe des Folders mit Tipps für die erfolgreiche Bewerbung im Tourismus "Mit Stil zum Ziel"

·         Herausgabe des Unterrichtsbehelfs für Lehrer "Medienpaket Tourismus & Freizeitwirtschaft"

·         Förderung von Auslandspraktika für Tourismuslehrlinge

·         Servicebroschüre des Ressorts "Danke, lieber Gast!" mit Tipps für den Berufsalltag

·         Das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend ist Partner der bundesweiten Info- und Imagekampagne "Glücksbringer" der Wirtschaftskammer Österreich.

·         Unterstützung der "Glücksbringer-Lehrlingscard", eine attraktive Vorteilskarte für die rund 11.000 Lehrlinge im österreichischen Tourismus

 

Auch die Modernisierung der Lehrberufe ist ein wichtiger Schritt. Eine neue Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend versucht, die Verhandlungen der Sozialpartner über eine Modularisierung der touristischen Lehrberufe voranzutreiben.


Antwort zu den Punkten 3 und 4 der Anfrage:

 

Die Tourismusbranche ist dadurch charakterisiert, dass sie eine personalintensive Dienstleistungsbranche ist, die Produktion just-in-time erfolgt und die Nachfrage nach Tourismusdienstleistungen starken Schwankungen im Zeitverlauf mit Auslastungsspitzen im Tages-, Wochen- und Jahresverlauf unterliegt. Gleichzeitig ist der Tourismus eine niederschwellige Einstiegsbranche, bietet Chancen für Personen aller Qualifikationsstufen und erfreut sich unverändert großen Zuspruchs, wie die Zahl der jährlichen Bewerbungen an den Tourismusschulen zeigt, wo es regelmäßig mehr Bewerber als Studienplätze gibt.