22/BI XXIV. GP
Eingebracht am 15.04.2010
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Bürgerinitiative
Nationalratspräsidentin Mag. Barbara Prammer
Parlament
Dr. Karl-Renner-Ring 3
1017 Wien
BürgerInneninitiative Pflegekammer
Antrag an den Ausschuss für Petitionen und Bürgerinitiativen der XXIV.
Gesetzgebungsperiode
Sehr geehrte Frau Nationalratspräsidentin Mag. Barbara Prammer, Wien, 15. April 2010
Auf Initiative
der Österreichischen
Pflegekonferenz (ÖPK) unterschrieben im Zeitraum
von November
2009 bis März 2010 rund 17.500 Menschen die BürgerInninitiative zur Gründung einer Pflegekammer.
Damit haben diese
Personen zum Ausdruck gebracht, wie wichtig ihnen eine kompetente, gesetzlich
legitimierte berufspolitische Vertretung der Gesundheits- und
Krankenpflegeberufe ist.
Im Zuge der öffentlichen Diskussion wird die
Brisanz folgender Punkte immer deutlicher: die
demografische Entwicklung, Zunahme chronischer Erkrankungen und hochbetagter
Mitmenschen
sowie die Begleitung von Schwerkranken und Sterbenden aller Altersgruppen.
Derzeit werden
Entwicklungen
des Gesundheits- und Sozialsystems mit nur unzureichender Einbindung der
Expertise
der Gesundheits-
und Krankenpflegeberufe behandelt, oftmals von anderen Gesundheitsberufen
vereinnahmt oder überhaupt vergessen.
Dabei sind die Leistungen der
größten Berufsgruppen im
Gesundheits- und Sozialwesen in den
verschiedensten Bereichen evident. In erster Linie sind dies Themen der Volksgesundheit,
der
zielgerechte
Einsatz von Sozialleistungen, volkswirtschaftliche Aspekte, des Bildungswesens
und der
Arbeitswelt.
Ohne Zweifel nehmen die
Arbeiterkammer (AK) und der Österreichische
Gewerkschaftsbund (ÖGB)
wesentliche
Aufgaben im ArbeitnehmerInnenschutz und Arbeitsrecht wahr. Gleichzeitig besteht
ein
Defizit in der Analyse und den daraus resultierenden hochnotwendigen
Entwicklung von
pflegerelevanten Konzepten und Strategien für die Versorgungsqualität der Menschen.
Die systemtragende Position
der Pflegeberufe im Gesundheits- und Sozialbereich gewinnt
zunehmend an
Bedeutung. Die Bündelung der Kompetenzen und
des Wissens der Fachpflege mit
einer
dementsprechenden berufspolitischen Verankerung in Form einer gesetzlich
legitimierten
Standesvertretung ist daher unabdingbar.
Die abgegebenen
Unterschriften sind ein eindrucksvolles Signal und gleichzeitig eine
Aufforderung an
die Politik, eine
gesetzlich legitimierte Standesvertretung der Gesundheits- und Krankenpflegeberufe
zu schaffen. Dies wäre ein bahnbrechender Schritt
die pflegerelevante Versorgung der Menschen in
Österreich sicherzustellen.
Mit der Bitte um positive Erledigung,
Ursula Frohner Franz Allmer
ÖGKV Präsidentin BoeGK Präsident
Vorsitzende Österreichische Pflegekonferenz
Berufsverband österreichischer Gesundheits- und Krankenpflegeberufe - BoeGK
BÜRGERINITIATIVE
betreffend |
Seitens der
Einbringer wird das Vorliegen einer Bundeskompetenz in folgender Hinsicht Gesundheits- und Krankenpflege Gesetz - GuKG 1997 |
ANLIEGEN Die Mitglieder der Gesundheits- und Krankenpflegeberufe in Österreich fordern den Nationalrat auf, eine Pflegekammer für die Gesundheits- und Krankenpflegeberufe zu gründen.
Die Pflege und pflegetherapeutische Betreuung wird vom Gehobenen Dienst für Gesundheits und Krankenpflege sowie den Pflegehilfen 24 Stunden am Tag, 7 Tage in der Woche und 365 Tage im Jahr durchgeführt. In Anbetracht der demographischen und epidemiologischen Entwicklungen wird der Bedarf an Pflege weiter zunehmen.
Die
Mitsprache- und Mitgestaltungsmöglichkeiten im Gesundheits- und
Sozialwesen ent sprechen bei weitem nicht den Leistungen, die
Pflegende in diesen Bereichen erbringen. Wir fordern daher die Gründung einer Pflegekammer und deren Festschreibung im
GuKG! In Österreich
sind etwa 65.000 Pflegende in intra- und extramuralen Einrichtungen sowie freiberuflich
tätig und leisten für die
Bevölkerung Österreichs
die Versorgung mit professioneller Pflege. Eine Pflegekammer stellt die
Vertretung der größten Berufsgruppe im Gesundheits-
und Sozialwesen auf eine rechtlich verbindliche Basis.
Zentrale, zu bearbeitende Themen sind unter Anderem: · die Qualität der pflegerischen Leistungen durch wissenschaftlich entwickelte Mindeststandards sicherstellen · eine adäquate Personalbedarfsberechnung auf nationaler Ebene festlegen - Personalausstattung entsprechend den spezifischen Aufgaben und den notwendigen Qualifikationen · die Pflegeberufe mit ihren Kernaufgaben im multiprofessionellen Zusammenspiel der Gesundheitsdienstleister positionieren · die Registrierung der Mitglieder der Gesundheits- und Krankenpflegeberufe · eine adäquate Entlohnung entsprechend dem Verantwortungsbereich und der Qualifikation · die adäquate und zeitgemäße Ausstattung mit Pflegehilfsmitteln und deren Bereitstellung · adäquate Arbeitsbedingungen ohne berufsfremde Tätigkeiten
Bitte unterstützen Sie die Bürgerinitiative zur Gründung einer Pflegekammer mit Ihrer einmaligen Unterschrift und leiten Sie die Unterschriftslisten an alle Interessierten weiter. Unterschriftsberechtigt sind alle österreichischen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger. die das 16. Lebensjahr vollendet haben. Weiterführende Informationen sowie Unterschriftsformulare finden Sie auf der Homepage des BoeGK: www.boegk.at! Die angegebenen persönlichen Daten werden nur zur Vorlage an den Nationalrat verwendet. Die unterzeichneten Unter stützungserklärungen senden Sie bitte bis 31.01.2010 an den BoeGK, 1095 Wien, Postfach 67 |