1548 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXIV. GP

 

Bericht

des Tourismusausschusses

über den Antrag 1757/A(E) der Abgeordneten Franz Hörl, Heidrun Silhavy, Mag. Roman Haider, Dr. Gabriela Moser, Stefan Markowitz, Kolleginnen und Kollegen betreffend „Weitere Maßnahmen zur Attraktivierung und Forcierung von Wintersportwochen in den Schulen und regionale Angebote für die Jugend“

Die Abgeordneten Franz Hörl, Heidrun Silhavy, Mag. Roman Haider, Dr. Gabriela Moser, Stefan Markowitz, Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 18. November 2011 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:

„Ausgangslage:

Aufbauend auf einem Antrag der Abgeordneten Linder, Obernosterer, Heidrun Silhavy, Mag. Haider, Hörl, Kolleginnen und Kollegen haben der Tourismusausschuss und der Nationalrat einen Fünf-Parteien-Antrag zur „Attraktiverung und Forcierung von Schulskikursen und Wintersportwochen in den Schulen“ einstimmig beschlossen. (vgl. Entschließung 74/E XXIV.GP).

Aufgrund dieser Initiative wurde unter Leitung des Sportministeriums (BMLV) am 1. Oktober 2010 eine Koordinationsstelle des Bundes für Wintersportwochen eingerichtet. Die Servicestelle hat als zentrale Zielsetzung, Wintersportwochen an den Schulen zu fördern. Kinder und Jugendliche sollen für Schneesportaktivitäten begeistert werden und wieder mehr Interesse für den Wintersport in Österreich bekommen. Als Informationsdrehscheibe für LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern werden Unterstützungsangebote der Wirtschaft koordiniert, mitentwickelt und verbreitet.

BMLVS, BMUKK, BMWFJ, Interski Austria, ÖSV, WKÖ und die Allianz Zukunft Winter sind die Träger und Partner der Stelle. Diese ziehen an einem Strang und sorgen so für neue Impulse. Es ist das große Anliegen aller Beteiligten, den Wintersportwochen-Gedanken bundesweit zu bewerben und jungen Menschen den Spaß am Wintersport zu vermitteln.

Die Servicestelle Wintersportwochen steht allen InteressentInnen und KonsumentInnen von Wintersportwochen unter www.wispowo.at beratend zur Verfügung. Regelmäßige Angebote aus der Wirtschaft werden ebenfalls auf dieser Plattform publiziert und kommuniziert. Darüber hinaus hat die Österreich Werbung im Sept./Okt. 2011 eine Ö3 Kampagne zum Thema: „Schulskikurse“ beauftragt, die zwei Wochen lang über 3 Millionen Österreicherinnen und Österreicher erreicht hat.

Nicht nur haben Wintersportwochen in Österreich eine lange Tradition, sondern sie dienen als Schulveranstaltung sowohl der Vermittlung von Grundkenntnissen in Schneesportarten aber vor allem auch als erzieherischen Beitrag zur Persönlichkeitsbildung der Schülerinnen und Schüler. Die positiven Auswirkungen von Wintersportwochen sind durch wissenschaftliche Studien (Kuhn/Ströhla/Brehm vom Institut für Sportwissenschaft der Universität Bayreuth) belegt. Unter anderem fühlen sich die Jugendlichen am Ende der Wintersportwoche den schulischen Anforderungen besser gewachsen und bewerten ihre soziale Eingebundenheit nach der Wintersportwoche höher als davor. Schneesport ermöglicht, dass Jugendliche die Natur in all ihren Facetten erleben, Sport aktiv ausüben; er dient somit auch der Stärkung der körperlichen Gesundheit.

Wie die Rückmeldungen von LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern in der Servicestelle zeigen, werden die Services zahlreich genutzt. Davon zeugen bisher über 3.500 direkte Kontakte per Telefon und E-Mail und 42.083 Aufrufe der Website.

Weitere Maßnahmen sind nötig:

Mit weiteren Maßnahmen sollen langfristig positive Effekte auf die Einstellung der Jugend zum Wintersport und den Wintertourismus ausgelöst werden. Auf eine möglichst kostengünstige Umsetzung für die Jugend ist dabei jedenfalls zu achten.

Erhalt der Nahversorgung im Infrastrukturbereich

Für die Zukunft ist es nicht nur entscheidend, die Wintersportwochen an Schulen weiterhin tatkräftig zu unterstützen, sondern gleichzeitig ist es auch notwendig, kleine Skigebiete für die Jugend und die Familien als Nahversorgung mit Aufstiegshilfen (Skilifte) zu erhalten.

Es gibt hier erste Initiativen. So hat das Land Niederösterreich heuer ua die Skigebiete Annaberg (100%), Mönichkirchen-Mariensee (93%) und St. Corona (96%) übernommen. In Salzburg wurde z.B. ein Unterstützungsfonds „Schlepplifte 2011“ in der Höhe von € 150.000 eingerichtet, der zum Erhalt kleiner Liftanlagen beitragen soll, damit insbesondere Kindern und Jugendlichen auch in der nächsten Zukunft der Zugang zum Wintersport (Skilauf, Snowboard) im Nahbereich des Wohnortes ermöglicht bzw. erleichtert wird. Diese „Lifte vor Ort“ sollten der öffentlichen Hand, den Gemeinden und dem Land etwas wert sein, so wie sie sich auch Schwimmbad, Fußball- und Tennisplatz „leistet“.

Vor dem Hintergrund der dargelegten Fakten, im Wissen um die Bedeutung des Sports für die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen sowie im Interesse der Unterstützung der heimischen Tourismuswirtschaft und im Sinne der besseren Bewältigung des prognostizierten Konjunkturabschwungs.“

 

Der Tourismusausschuss hat den gegenständlichen Entschließungsantrag in seiner Sitzung am 22. November 2011 in Verhandlung genommen. An der Debatte beteiligten sich im Anschluss an die Ausführungen des Berichterstatters die Abgeordneten Franz Hörl, Anneliese Kitzmüller, Dr. Harald Walser, Stefan Markowitz, Heidrun Silhavy, Maximilian Linder, Mag. Heidemarie Unterreiner, Gabriel Obernosterer, Mathias Venier, , Elmar Mayer, Erwin Preiner, Dr. Gabriela Moser sowie der Bundesminister für Wirtschaft, Familie und Jugend Dr. Reinhold Mitterlehner

 

Bei der Abstimmung wurde der Entschließungsantrag 1757/A(E) der Abgeordneten Franz Hörl, Heidrun Silhavy, Mag. Roman Haider, Dr. Gabriela Moser, Stefan Markowitz, Kolleginnen und Kollegen einstimmig beschlossen.


 

 

Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Tourismusausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle die angeschlossene Entschließung annehmen.

Wien, 2011 11 22

                         Ing. Mag. Hubert Kuzdas                                                      Mag. Roman Haider

                                   Berichterstatter                                                                           Obmann