1829 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXIV. GP

 

Bericht

des Gesundheitsausschusses

über den Antrag 1551/A(E) der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen betreffend in Richtung Aussetzen des Verkaufs von Roundup und Erstellung einer eigenen Studie zur Überprüfung der Zelltoxizität

Die Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Kolleginnen und Kollegen haben den gegenständlichen Entschließungsantrag am 18. Mai 2011 im Nationalrat eingebracht und wie folgt begründet:

„In einer Werbekampagne wird derzeit das Pflanzengift Roundup beworben, das sämtliche Blätter, Wurzeln und Triebe abtötet. Anlässlich der TV-Kampagne hat das Umweltinstitut München vor ‚Roundup unkrautfrei‘ gewarnt, denn der in Roundup enthaltene Wirkstoff Glyphosat ist höchst umstritten. Das Umweltinstitut München ist von der Gefährlichkeit des Spritzmittels im Haus- und Gartenbereich überzeugt: ‚Der Umwelt zuliebe sollte man auf das aggressive Pflanzengift Roundup verzichten und den unerwünschten Wildwuchs besser auf natürliche Weise, durch Ausreißen entfernen. Insbesondere wer kleine Kinder oder Haustiere hat.

Vergangenes Jahr erregte eine wissenschaftliche Studie großes Aufsehen, die insbesondere die gesundheitlichen Gefahren für Menschen verdeutlichte. Der argentinische Professor Andrés Carrasco machte in seiner Arbeit deutlich, dass Roundup menschliche Zellen töten kann und dies bereits bei niedrigeren Werten als für landwirtschaftliche Anwendungen vorgesehen.

In Argentinien wird das Monsanto-Pflanzengift tonnenweise versprüht, da dort im großen Stil gentechnisch veränderte Roundup-Resistente (RoundupReady) Soja angebaut wird. Alle anderen Pflanzen sterben ab, Gentechnik-Soja wächst ungestört weiter.

Die Universität von Caen hat zur Toxizität (Giftigkeit) des Wirkstoffes Glyphosat eine Studie gemacht, zu der die AGES eine Stellungnahme abgegeben hat. In dieser Studie wurde die toxikologische Auswirkung unter anderem von Glyphosat untersucht:

In allen Versuchsansätzen wurde die Zellviabilität signifikant vermindert, wobei der stärkste Effekt durch das Netzmittel alleine ausgelöst wurde (ab einer 0,0001%igen Verdünnung). Der zweitstärkste Effekt war mit den Präparaten festzustellen (ab einer 0,01%igen Verdünnung), wobei die Verminderung der Zellviabilität unabhängig vom Glyphosatgehalt der Präparate war. Glyphosat alleine verminderte die Zellviabilität erst ab der höchsten getesteten Dosis (einer 1%igen Verdünnung).

Der Gesundheitsausschuss hat den gegenständlichen Entschließungsantrag in seiner Sitzung am 20. Juni 2012 in Verhandlung genommen. An der Debatte beteiligten sich im Anschluss an die Ausführungen des Berichterstatters Abgeordneten Bernhard Vock die Abgeordneten Dipl.­Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber und Dr. Sabine Oberhauser, MAS.

Mit Stimmenmehrheit (dafür: S, V, F, B dagegen: G) beschloss der Gesundheitsausschuss der Präsidentin des Nationalrates zu empfehlen den gegenständlichen Entschließungsantrag dem Ausschuss für Land- und Forstwirtschaft zuzuweisen.

Zur Berichterstatterin für den Nationalrat wurde Abgeordnete Anna Höllerer gewählt.


 

Als Ergebnis seiner Beratungen stellt der Gesundheitsausschuss somit den Antrag, der Nationalrat wolle diesen Bericht zur Kenntnis nehmen.

Wien, 2012 06 20

                                  Anna Höllerer                                                Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein

                                 Berichterstatterin                                                                           Obfrau