215/J XXIV. GP
Eingelangt am 20.11.2008
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind
möglich.
ANFRAGE
des Abgeordneten Pirklhuber, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend
betreffend Nachweis des Antibiotikums Streptomycin bei Obst
Im Zuge von Kontrollen durch die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) wurden erstmals Streptomycin-Rückstände auf heimischen Äpfeln nachgewiesen. Das Antibiotikum Streptomycin wurde im Frühjahr in der Steiermark, in Oberösterreich, Niederösterreich, Tirol und Vorarlberg zur Bekämpfung des Feuerbrands bei Äpfeln und Birnen im Erwerbsobstbau eingesetzt. Hieß es bisher immer, dass das Antibiotikum Streptomycin im reifen Apfel nicht nachweisbar sei, so wurden nunmehr von der Ernährungsagentur (AGES) im reifen Apfel Rückstände von Streptomycin aus der Spritzung 2008 nachgewiesen. Im April hatte es seitens der Agentur noch geheißen, das Antibiotikum werde nur an der Blüte verwendet und sei im Obst nicht zu finden.
Auch wenn seitens der AGES darauf hingewiesen wird, dass die Belastung so gering sei, dass keine gesundheitlichen Schäden zu erwarten sind, ist dieser Aussage mit großer Skepsis zu begegnen. Gar nicht erwähnt wird die Gefahr des Aufbaus von Resistenzen gegen Antibiotika beim Menschen durch den laufenden Verzehr von kontaminierten Äpfeln.
Kleingeredet wurde auch immer die Tatsache, dass durch die Spritzung von Streptomycin der Honig kontaminiert werden kann und tatsächlich auch wird (in Deutschland wurden 2008 nach Streptomycin-Spritzung 10 Tonnen Honig aus dem Verkehr genommen und vernichtet, in der Schweiz 3 Tonnen). In Österreich wurde angeblich 2008 in den Honig-Proben kein Streptomycin nachgewiesen, es wurden allerdings von Hobby-Imker-Produkten keine Proben gezogen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE: