217/J XXIV. GP
Eingelangt am 20.11.2008
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ANFRAGE
des Abgeordneten Pirklhuber, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend Maßnahmen zur Erhaltung der bäuerlichen Milchbetriebe
Anlässlich des EU-Agrarministerrates zum Thema „Health Check“ am 18. November 2008 gab es in den Salzburger Nachrichten einen Artikel mit Aussagen des ehemaligen EU-Agrarkommissars Franz Fischler.
Fischler: Österreich fehlt ein Konzept.
Der frühere EU-Agrarkommissar und Landwirtschaftsminister sagte in einem SN-Gespräch, er sehe im Ringen um Geld für die Milchbauern „primär ein innerösterreichisches Problem“. Bei jeder Umschichtung bleibe die Frage, was mit dem Geld geschehen solle. „Das ist eine Aufgabe, die Österreich selbst lösen muss. Was mir fehlt zurzeit, muss ich ganz offen sagen: Dass von österreichischer Seite her ein klares Konzept vorliegt, wie man da die Milchbauern fördern möchte“. Das Anliegen sei berechtigt und werde von der EU auch nicht in Frage gestellt. Es gehöre aber erklärt, ob ‚jeder Milchbauer gleich gefördert werden oder ein Unterschied zwischen Berg- und Nicht-Bergbauern gemacht werden soll’. Er habe hier weder vom Bauernbund noch von der Präsidentenkonferenz (der Landwirtschaftskammer Anm.) klare Vorstellungen gehört.
Die Ausgangslage bei der Milch ist doppelt schwierig. Österreich ist das einzige EU-Land, in dem die Milchkühe zum allergrößten Teil in den Bergregionen gemolken werden. Rund 550.000 Milchrinder stehen in den heimischen Ställen. Die EU hat aber längst beschlossen, die für die einzelnen Mitgliedsländer festgelegten Quoten 2015 abzuschaffen. Um den Betrieben eine ‚sanfte Landung’ zu ermöglichen, wie Agrarkommissarin Fischer-Boel zu sagen pflegt, sollen die Quoten bis dahin jährlich erhöht werden. Heuer stieg die erlaubte Produktionsmenge um zwei Prozent, in den nächsten Jahren soll es jeweils ein Prozent sein. Ein Überschuss von einer Million Tonnen Milch in der EU führte wieder zu einem Preisverfall.
Per 1. November hat eine Reihe österreichischer Molkereien den Bauernmilchpreis um bis zu vier Cent je Kilogramm gesenkt. Je nach Abnehmer erhalten die Milchbäuerinnen und -bauern nur mehr zwischen 31 und 35 Cent netto. Grund für den Preisrutsch ist das Überangebot auf dem europäischen Markt, verursacht durch die Quotenaufstockung und den ruinösen Preiskampf im Handel.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE: