471/J XXIV. GP

Eingelangt am 12.12.2008
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Edith Mühlberghuber, Dipl. Ing Deimek

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur

betreffend der Situation an der Bundeshandelsschule Steyr.

Bildungspolitik entscheidet über die Chancen, die wir unseren Kindern und Jugendlichen für ihre Zukunft eröffnen. Bildung ist zentrales Thema für die Zukunft von Österreichs Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. Investitionen in die Bildung sind Investitionen in die Zukunft.“

Mit diesen Sätzen beginnt das Kapitel Bildung, des Regierungsprogramms der 24. Gesetzgebungsperiode. Ohne Zweifel hat dieses Statement volle Berechtigung. Jeder Schüler sollte in dem Bereich, in dem er sich ausbilden läßt, optimale Bedingungen vorfinden, um gut ausgebildet in das Berufsleben starten zu können. Besonderes Engagement im Bereich der Kinder- und Jugendlichenbildung ist eine Grundvoraussetzung, um den folgenden Generationen die Möglichkeit zu bieten, erfolgreich für sich selbst, und die österreichische Wirtschaft wirken zu können.

In den Aufgabenbereich des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur fällt es auch, die Lehrer zu unterstützen ihrem Bildungsauftrag nachzukommen.

In der Realität zeigen sich allzuoft leider große Defizite. Am Beispiel der Handelsschule Steyr sieht man, wie Fehlentwicklungen verheerende Auswirkungen auf das Niveau des Unterrichts haben können. Seit längerem häufen sich schon Beschwerden von Schülern, und in weiterer Folge deren Eltern, über die Zustände an der HAS Steyr, die einen Unterricht, besonders in den ersten Klassen unmöglich macht.

Konkret wird kritisiert, daß die Lehrer mit der Situation oftmals überfordert sind. Es kommt laufend vor, daß Unterrichtseineinheiten bis zu 20 Minuten verspätet beginnen, oder gar suppliert werden. Der Unterricht findet in solche Situationen nur reduziert bzw. gar nicht statt.

Besonders in den ersten Klassen ist der Anteil an ausländischen Schülern mit mangelhaften Kenntnissen der deutschen Sprache sehr hoch, was zu einer weiteren Minderung der Unterrichtsqualität beiträgt. Ein hoher Anteil von Schülern, die den Polytechnischen Lehrgang nicht bestanden haben, und nun mangels Ausbildungsplatz ihre Zeit in der HAS Steyr „absitzen" führt zu einer weiteren Verschärfung der Situation. Bei einem Elternabend, an dem laut Vernehmen - bezeichnenderweise - nur wenige Eltern teilgenommen haben, sollte diese Situation besprochen werden. In diesem Gespräch gaben die Lehrkräfte eine Überforderung mit der herrschenden Situation zu, und empfahlen den Eltern der Schüler, die ernsthaft einen Abschluß der Handelschule anstreben, die Schule zu wechseln.

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur folgende

Anfrage:

1.            Ist Ihnen die Situation der HAS Steyr bekannt?

2.            Wenn ja, gibt es Bestrebungen diese Situation zum Wohle der Schüler zu verbessern?

3.            Entspricht es der Wahrheit, daß Unterrichtsstunden verhältnismäßig oft suppliert werden?

4.     Warum werden die Unterrichtseinheiten regelmäßig verspätet begonnen?

5.            Wie hoch ist der Anteil von Schülern mit nicht deutscher Muttersprache in den ersten Klassen?

6.            Wie viele Schüler mit einem Abschluß eines Polytechnischen Lehrganges besuchen derzeit die HAS Steyr?

7.            Wie viele Schüler mit einer abgebrochenen Ausbildung eines Polytechnischen Lehrganges besuchen derzeit die HAS Steyr?

8.            Wird in den Klassen der HAS Steyr das Schulprojekt Cool" durchgeführt?

a.  Wenn ja, seit wann?

b.  Wenn ja, welche Ergebnisse konnten erzielt werden?