821/J XXIV. GP

Eingelangt am 29.01.2009
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Anfrage

Der Abgeordneten Mag. Unterreiner,

und anderer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur

betreffend Theaterstück „Pension Fritzl“

Österreich wird wieder einmal mit einem hoch subventionierten „Theaterstück“ beglückt:

„Knapp vor dem wahren Fritzl-Prozess startet die Keller-Soap "Pension Fritzl" (Regie: Hubsi Kramar, Idee: Hermann Fritzl). In der "Pension Fritzl" tummeln sich laut Pressetext "die bekanntesten und beliebtesten Österreicher: Der Herr Fritzl, der Fritzlsohn, die Fritzltochter, die Fritzlfrau, das Fritzlstein-Monster (noch nicht so bekannt, aber das kommt schon noch), eine Runde von "echten" Experten und Promis als Überraschungsgäste."

Dass der Stoff, aus dem (Fritzl-)Albträume gemacht sind, früher oder später in allen möglichen Kunstformen verarbeitet werden würde, war wohl zu erwarten. Bücher sind schon vor langem auf den Markt geworfen worden, über Filmrechte wird verhandelt. Nun kommt ein Theaterstück auf die Bühnen, das wohl mit Sicherheit vor allem eines wird: polarisieren.

"Alles, was Sie immer schon über die Fritzls wissen wollten.
Solange der Prozess dauert, wird die "Pension Fritzl" runderneuert."

Premiere wird das Stück am 23. Februar 2009 im 3raum-anatomietheater in Wien feiern. Regie übernimmt dabei Hubsi Kramar.“ Auszugsweise Quelle: 3raum-anatomietheaters

Laut einer Meldung der Zeitung „Heute“ soll dieses Stück bzw. das sog. 3raum-anatomietheater und Herr Hubsi Kramar dafür mit nicht weniger als € 150.000,-  durch die Stadt Wien subventioniert werden. In „guter österreichischer Tradition der sozialistischen Kulturpolitik“ ist damit zu rechnen, dass auch eine Subvention des Bundes, d.h. des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur nicht lange auf sich warten lässt, um diese „Hochkultur“ zu fördern und damit dem österreichischen Steuerzahler insgesamt „zwangszuverordnen“.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an die Frau Bundesminister für Unterricht, Kunst und Kultur nachfolgende

Anfrage

1.      Haben Sie als ressortzuständige Bundesministerin Kenntnis vom Stück "Pension Fritzl" und wenn ja, welche kulturpolitische Haltung nehmen Sie zu diesem Stück ein?

2.      Wird das Stück "Pension Fritzl" durch das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur direkt oder indirekt gefördert und wenn ja, auf welcher rechtlichen Grundlage und mit welchem kulturpolitischen Auftrag?

3.      Wurden andere Stücke, die durch das 3raum-anatomietheater in den Jahren 1998-2008 aufgeführt wurden, subventioniert und wenn ja welche und mit welchen Beträgen?

4.      Wurden andere Stücke, die durch Herrn Hubsi Kramar in den Jahren 1998-2008 an anderen österreichischen oder internationalen Spielstätten aufgeführt wurden, subventioniert und wenn ja welche und mit welchen Beträgen?

5.      Werden Sie in den Jahren in den Budget- und Budgetbegleitgesetzen 2009-2013 bzw. anderen förderungsrechtlichen Grundlagen Vorkehrungen treffen, dass Stücke, wie "Pension Fritzl" gefördert werden können bzw. gefördert werden?