1074/J XXIV. GP

Eingelangt am 26.02.2009
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Anfrage

 

 

der Abgeordneten Huber, Linder, Dr. Spadiut

Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

betreffend der Verwendung von gentechnisch veränderten Organismen als Futtermittel in Österreich

 

Alleine im letzten Jahr sind mehr als 600.000 Tonnen gentechnisch veränderte Futtermittel in Form von Soja nach Österreich importiert worden. Diese Futtermittel werden meist unmittelbar an heimische Nutztiere wie Rinder, Schweine und Hühner verfüttert und in Folge wird das Fleisch dieser Tiere als Nahrungsmittel an die Konsumenten weiter gegeben.

Die diesbezüglichen Gesundheitsrisiken sind weder abschätzbar noch in ausreichendem Maße wissenschaftlich untersucht.

 

 

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft nachfolgende

 

 

Anfrage:

 

1)      Ist es verantwortbar, dass jährlich nahezu 600.000 Tonnen gentechnisch veränderte Organismen in Futtermitteln an Nutztiere verfüttert werden und damit in Form von Milch, Fleisch, Eiern, usw. direkt auf die Teller der Konsumenten kommen?

 

2)      Gibt es Überprüfungen von möglichen Auswirkungen auf die Konsumenten und in welcher Form finden sie statt?

 

3)      Wie oft erfolgen solche Überprüfungen?

 

4)      Wie hoch ist der Anteil von unter Mitwirkung von GVO entstandenen tierischen Endprodukten, die letztlich den Konsumenten angeboten werden?

 

5)      Ist Ihnen bekannt, seit wann Österreich die internationale Gen-Lobby in dieser Art und Weise unterstützt?

 

6)      Gibt es Seitens Ihres Ministeriums Maßnahmen, um Lebensmittel garantiert gentechnikfrei und damit in diesem Sinne gesundheitlich unbedenklich zu halten?

 

7)      Gibt es von Seiten Ihres Ministeriums Maßnahmen, um die Bevölkerung darüber zu informieren, dass die österreichischen Landwirte sozusagen gezwungener Maßen ca. 95 Prozent des Kraftfutters in Form von GVO verfüttern?

 

8)      Wenn nein, warum nicht?

 

9)      Gibt es eine Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Gesundheit, um einen Ausstieg aus dieser Form des Inverkehrbringens von gentechnisch verunreinigten Lebensmitteln zu gewährleisten?

 

10)  Wenn nein. Warum nicht?

 

11)  Wie hoch ist in Österreich der prozentuelle Anteil an Futtermitteln, die auf Grund ihres Anteils an GVO von unter 1 Prozent als garantiert gentechnisch unverändert ausgewiesen werden?

 

12)  Gibt es Seitens der AMA Anstrengungen, um die Verwendung von GVO bei Futtermitteln zu verhindern?

 

13)  Wer sind die größten Profiteure der Verwendung von gentechnisch verändertem Soja als Futtermitteln in Österreich?

 

14)  Ist das österreichische Selbstbildnis vom Feinkostladen Europas mit dem Verfüttern von 600.000 Tonnen Gen-Soja zu vereinbaren?

 

15)  Gibt es von Seiten Ihres Ministeriums Anstrengungen, ein generelles Importverbot von GVO zu erreichen?

 

16)  Hat es von Seiten Ihres Ministeriums Befragungen der österreichischen Landwirte gegeben, ob diese auch gewillt sind GVO zu verfüttern?

 

17)  Gibt es Erhebungen, ob die Lebensmittelproduktion seit dem Einsatz von GVO als Futtermittel gestiegen ist?

 

18)  Gibt es Haftungen seitens der Erzeuger von GVO für etwaige gesundheitliche Schäden beim Endverbraucher, also beim Konsumenten?

 

19)  Warum unterstützt die österreichische Bundesregierung die internationale Gen-Lobby in dieser Form?

 

20)  Unterstützen Sie die von Seiten des BZÖ geforderte Etablierung Österreichs als gentechnikfreie Modellregion Europas?

 

21)  Wenn nein, warum nicht?