1290/J XXIV. GP
Eingelangt am
12.03.2009
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der
Abgeordneten Adelheid Fürntrath-Moretti
Kolleginnen
und Kollegen
an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport
betreffend Sexismus und Diskriminierungen in der Redaktion der Heereszeitschrift „Truppendienst“
Laut Medienberichten sind im letzten Jahr zahlreiche Beschwerden über den Chefredakteur der Heereszeitschrift „Truppendienst“ zu registrieren. So soll der Chefredakteur dieser Heereszeitschrift zu Mitarbeiterinnen gesagt haben, man dulde hier nur „Schwanzträger“, angeblich war auch von „Negeraufstand“ die Rede. Weiters hat er laut Medienberichten bereits neun weibliche Mitarbeiter aus der Redaktion geekelt, dies unter anderem mit Bemerkungen, dass „er keine Weiber im Sekretariat mehr wolle“.
Die Bundesheerbeschwerdekommission konnte zwar nicht beweisen, dass sich die Behauptungen gegen eine Person gerichtet hätten, allerdings hat diese dem Verteidigungsministerium empfohlen, sich mit den Chefredakteuren auseinander zu setzen. Medienberichten ist weiters zu entnehmen, dass Generalstabschef Entacher nunmehr anordnete, das langjährige Redaktionsteam auszutauschen „und nicht seinen roten Genossen Chefredakteur Aschenbrenner“. Zitiert wird in den Medienberichten auch der ehemalige Chefredakteur der Heereszeitschrift „Truppendienst“ mit den Worten „er finde „es erbärmlich, dass die Kommission die umstrittenen Aussagen nicht klären konnte, obwohl es mehrere Zeugen gibt“.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport folgende
Anfrage:
1. Entsprechen die Medienberichte betreffend Sexismus und Diskriminierungen bei der Heereszeitschrift „Truppendienst“ den Tatsachen?
2. Warum hat Generalstabschef Entacher angeordnet, zwar das langjährige und bewährte Redaktionsteam auszutauschen, aber nicht den Chefredakteur?
3. Warum ist das Verteidigungsministerium den Vorwürfen, dass hier sexistische oder diskriminierende Äußerungen getätigt wurden, nicht nachgegangen?
4. Entspricht es Ihrer Einstellung, dass die Leitungspersonen im Amt bleiben, dafür aber alle anderen Mitarbeiter ausgetauscht werden?
5. Wie viele Mitarbeiter des Redaktionsteams mussten gehen?
6. Wie viele Mitarbeiter durften bleiben?
7. Wie lange versieht der jetzige Chefredakteur bereits seinen Dienst?
8. Wie lange haben die ausgeschiedenen Redaktionsteam-Mitglieder bei der Heereszeitschrift „Truppendienst“ gearbeitet?
9. Wann wurden die ersten Beschwerden über diskriminierende Äußerungen in der Redaktion der Heereszeitschrift „Truppendienst“ eingebracht?
10. Welche Rolle spielt in diesem Fall - so wie in den Medien als Argument angeführt - die Parteizugehörigkeit des Chefredakteurs?
11. Wie viele Frauen waren bis zum Wechsel des Redaktionsteams bei der Heereszeitschrift „Truppendienst“ tätig?
12. Wie viele Frauen sind nunmehr bei der Heereszeitschrift „Truppendienst“ tätig?