1580/J XXIV. GP

Eingelangt am 01.04.2009
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Anfrage

 

 

der Abgeordneten Ing. Hofer

und weiterer Abgeordneter

 

an die Bundesministerin im Bundeskanzleramt für Frauenangelegenheiten und Öffentlichen Dienst

 

betreffend Anstieg häuslicher Gewalt während der Fussball-Europameisterschaft 2008

 

In einer Presseaussendung Ihrer Vorgängerin vom 7. Juni 2008 war folgendes zu lesen:

 

„Bures für eine gewaltfreie Fußball-EM

 

Hilfe bei Gewalt in der Familie: 0800-222 555

 

Frauenministerin Doris Bures will rund um die EURO die Öffentlichkeit verstärkt für das Thema Gewalt in der Familie sensibilisieren: "Es gilt, hinzuschauen statt wegzuschauen und Hilfe zu holen, wenn Hilfe notwendig ist." Alle von Gewalt betroffene Frauen, Angehörige, Bekannte und Nachbarn sollen wissen, wo Hilfe angeboten wird. Deshalb wird derzeit die Frauenhelpline verstärkt beworben: Unter 0800-222 555 gibt es rund um die Uhr kostenlose Hilfe, anonym und österreichweit.

 

Eine Studie des britischen Innenministeriums zeigt einen Zusammenhang zwischen Sportgroßereignissen, Alkoholkonsum und häuslicher Gewalt auf. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass

 

·        an Tagen, an denen ein Fußballspiel (beispielsweise bei der WM oder in der Championsleague) stattfindet, die Vorfälle von häuslicher Gewalt um fast 30 Prozent ansteigen und

 

·        nahezu bei 40 Prozent der Verdachtsfälle von häuslicher Gewalt Alkoholeinfluss festzustellen war.

 

Die Frauenministerin ist froh, dass es gelungen ist, das Budget für die Gewaltschutzzentren um 60 Prozent zu erhöhen: von 3,368 Mio. Euro im Jahr 2006 auf 5,459 Mio. Euro im Jahr 2007 auf 5,631 Mio. Euro im Jahr 2008. Damit konnten die neun österreichischen Gewaltschutzzentren im Laufe des Jahres 2007 zusätzliches Personal aufnehmen, ihre Beratungstätigkeit ausweiten und Außenstellen einrichten. Bures: "Damit ist sichergestellt, dass alle Frauen, die Hilfe suchen, diese auch erhalten. Die oft schwer traumatisierten Frauen werden von den Gewaltschutzzentren psychologisch betreut, rechtlich beraten und bei praktischen Dingen wie der Wohnungs- und Arbeitssuche begleitet."

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin im Bundeskanzleramt für Frauenangelegenheiten und Öffentlichen Dienst folgende

 

Anfrage

 

1.     Wie viele Anrufe bei der Hotline „Hilfe bei Gewalt in der Familie“ (0800-222-555) wurden im Jahr 2008 insgesamt registriert?

 

2.     Wie viele Anrufe bei dieser Hotline wurden in den einzelnen Monaten des Jahres 2008 jeweils registriert?

 

3.     Gab es einen erkennbaren Anstieg der Anrufe im Juni 2008 (Fussball-Europameisterschaft 7. Juni 2008 bis 29. Juni 2008)?