1750/J XXIV. GP

Eingelangt am 22.04.2009
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

ANFRAGE

 

 

des Abgeordneten Vilimsky

und weiterer Abgeordneter

 

an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie

betreffend offene Fragen rund um den Railjet

 

 

 

Seit dem 14. Dezember 2008 ist der neue Railjet in Österreich im Einsatz. Laut ÖBB verkörpert der Railjet alles, was sich die ÖBB unter der Bahn der Zukunft vorstellen: kurze Fahrzeiten, modernes Design, perfektes Kundenservice - schlichtweg ein neues Reisegefühl.

 

Das Investitionsvolumen für den Railjet betrug rund 816 Millionen Euro und stellt eine der größten Fuhrparkerneuerungen im Fernverkehr in der Geschichte der ÖBB dar. Pro Railjet gibt es 408 Sitzplätze, 16 in der Premium Class, 76 in der Business Class und 316 in der Economy Class. Der Aufpreis für die Premium Class beträgt derzeit 25 Euro auf den Preis der Business Class. Bei jeder Klasse gibt es unterschiedliche Servicekonzepte, die vom Trolley-Service, einem „Am-PlatzService“ bis zur Gratis Verköstigung in der Premium Class reichen.

 

 

Dazu stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie folgende

 

 

Anfrage

 

 

1.      In welchem Umfang hat der Railjet bislang zu Investitionen der ÖBB geführt?

 

2.      Wie hoch waren die Kosten für die Anschaffung der entsprechenden Waggons?

 

3.      Wie hoch waren bislang die Kosten für weitere direkt mit dem Railjet in Verbindung stehende Investitionen und wie gliedern sich diese auf?

 

4.      Welche dieser Investitionen kommen rein dem Railjet zugute?

 

5.      Wie hoch ist derzeit im Schnitt die Auslastung der einzelnen 3 Klassen beim Railjet?

 

6.      Wie viele Stehplätze stehen zur Verfügung, wenn die Sitzplätze im Railjet ausgelastet sind?

 

7.      Werden in sämtlichen derzeit in Einsatz befindlichen Railjets jederzeit alle 3 Klassen angeboten?

 

8.      Wodurch unterscheiden sich die 3 Klassen und wie hoch sind die Preisunterschiede bei den Tickets?

 

9.      Wie stehen Sie angesichts der aktuellen Wirtschaftkrise und den aktuellen Ereignissen rund um Julius Meinl V zu den angeblichen Zahlungen von 40 Millionen Euro von der ÖBB an Meinl für die Zur Verfügungsstellung des Namens Meinl für die in der Premium Class angebotenen, im Preis inkludierten mehrgängigen Gourmetmenus?

 

10. Bilanziert die Premium Class mit den 25 Euro Aufpreis auf die Business Class kostendeckend?

 

11. Wenn nein, wie wird die Aufrechterhaltung der Premium Class und der damit verbundenen „Vorteile“ in Zeiten der Wirtschaftskrise und in Zeiten hoher ÖBB-Verluste sowie einem massiv steigenden Schuldenstand der ÖBB argumentiert?

 

12. Ist die Entscheidung für die Benutzung der Premium Class und ihrer Vorteile auch kurzfristig, d.h. im Ernstfall kurz vor Abfahrt des Zuges, möglich?

 

13. Wenn ja, inwieweit können auch bei kurzfristiger Entscheidung für die Premium Class sämtliche Vorteile wie Gourmet Menüs etc. sichergestellt werden?

 

14. Wie hoch waren bislang die Verluste für die ÖBB durch bereit gestellte Premium Class Vorteile, die durch fehlende Kunden aber weder in Anspruch genommen noch gezahlt wurden?

 

15. Wird der Zuschlag für die Premium Class für den Railjet mit der Anhebung der Ticketpreise bei den ÖBB automatisch mit angehoben und wenn ja, in welchem Umfang?

 

16. Wie hoch muss die Auslastung im Railjet sein, damit dieser zumindest kostendeckend unterwegs ist?