2175/J XXIV. GP

Eingelangt am 26.05.2009
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Dr. Spadiut, Haubner,

Kollegin und Kollegen

an den Bundesminister für Gesundheit

betreffend Diabetesversorgung in Österreich

 

In Österreich sind bereits 400.000 Menschen an Diabetes erkrankt. Zudem rechnet man mit einer Dunkelziffer von 150.000 Menschen die unerkannt mit dieser Krankheit leben. Nicht nur internationale Studien und Berichte bestätigen die schlechte therapeutische Versorgung der ÖsterreichInnen in der Diabetesbehandlung und Prävention, auch die dramatisch steigende Zahl an übergewichtigen Jugendlichen signalisiert dringenden Handlungsbedarf.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Gesundheit folgende

Anfrage:

 

  1. Wie viele Menschen mit diagnostizierter Diabetes Typ 1 gibt es in Österreich?
  2. Auf welcher Datenlage beruhen diese Angaben?
  3. Wie viele Menschen mit diagnostizierter Diabetes Typ 2 gibt es in Österreich?
  4. Auf welcher Datenlage beruhen diese Angaben?
  5. Gibt es Datenmaterial, das Aufschluss über die Anzahl nicht diagnostizierter Diabetes Typ 2 Patienten gibt? Wenn ja, wie viele Menschen sind davon betroffen?
  6. Gibt es einen Österreichischen Diabetesbericht, in dem regelmäßig die Datenlage zum Thema Diabetes evaluiert und dem Nationalrat vorgelegt wird? Wenn nein, warum nicht?

  1. Wurden die seit 2004 im Österreichischen Diabetesplan definierten Ziele des Bundesministeriums für Gesundheit und Jugend hinsichtlich Prävention, frühzeitiger Erkennung und Behandlung von Diabetes erreicht?
  2. Wurde der im Jahr 2004 entwickelte Österreichische Diabetesplan je einer Evaluierung unterzogen oder überarbeitet? Wenn nein, warum nicht?
  3. Bis wann werden die im aktuellen Regierungsprogramm vorgesehenen nationalen Gesundheitsziele, die unter anderem für die Bereiche Diabetes, Übergewicht, Bewegung und Ernährung erstellt werden sollen, definiert?
  4. Wer wird damit beauftragt, diese Gesundheitsziele zu definieren?
  5. Anhand welcher Kriterien sollen die Gesundheitsziele für jedes dieser Felder festgemacht werden?
  6. Welche konkreten Maßnahmen zur Erhöhung der Zahl der Vorsorgeuntersuchungen wollen Sie umsetzen, um eine Verbesserung der Diabetesprävention und eine frühzeitige Krankheitsdiagnose herbeizuführen?
  7. Wie wird die Qualität der Diabetes-Versorgung in allen Bundesländern sichergestellt, die in Österreich nicht einheitlich geregelt ist?
  8. Welche Kriterien werden für die Sicherstellung der Qualität der Versorgung herangezogen?
  9. Wie beurteilen Sie die derzeitige Diabetes-Versorgung in den einzelnen Bundesländern?
  10. Wie wird sich die Diabetes-Versorgung in den einzelnen Bundesländern entwickeln und welche Qualität ist zu erwarten?

 

Wien, am 20. Mai 2009