2970/J XXIV. GP
Eingelangt am 08.09.2009
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Mag. Johann Maier
und GenossInnen
an die Bundesministerin für Inneres
betreffend „LKW-Piraterie in Österreich, der EU sowie Drittstaaten"
Nach Wirtschaftsberichten liegt
das größte Sicherheitsproblem der europäischen
Transportbranche nicht bei der medial vielbeschriebenen Seepiraterie, sondern
auf den
Landtransportwegen. 73 Prozent der
Pirateriefälle passieren zu Lande, vor der Seepiraterie und
den Lagerhausdelikten. Die Piraterie auf der Straße ist laut
einschlägiger Fachzeitschriften rund
dreimal so hoch wie auf hoher See - etwa vor Somalia.
Viele Österreichische
Frächter und Fahrer sind in den vergangenen Jahren immer wieder Opfer
von Piraten auf europäischen Landstraßen geworden, wie auch in
Drittstaaten. In den vergangen
Jahren hat diese LKW-Piraterie vor allem in
den osteuropäischen Ländern stark zugenommen.
Nach einer aktuellen Studie der Logistikberatung Miebach Consulting,
gibt es in der
Güterbeförderung auf Landtransportwegen einen Deliktsanteil von 73
Prozent, weit vor
Seedelikten und Delikten in den
Lagerhäusern. Wertvolle Ladungen in Millionenwerten samt
LKW und Lastzug wurden in den letzten Jahren - oft mit Waffeneinsatz -
gestohlen. Oft wurden
Fahrer und Begleitpersonen Opfer dieser Überfälle, verletzt und in
einigen wenigen Fällen sogar
getötet. In den neuen
EU-Mitgliedsstaaten sowie in Drittstaaten müssen daher jetzt Ladungen und
Fahrzeuge teilweise sogar von bewaffneten privaten Sicherheitskräften
begleitet werden.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten an die Bundesministerin für Inneres nachstehende
Anfrage
1. Wie viele Fälle von LKW-Piraterie (LKW- und/oder
Frachtdiebstahl) auf Österreichs Straßen
sind Ihnen 2006, 2007 und 2008 bekannt geworden (Aufschlüsselung auf Jahre
und
Bundesländer)?
Wie sieht die Entwicklung 2009 aus?
2.
In wie vielen Fällen waren dabei österreichische
Güterbeförderer (d.h. LKW-Halter), bzw. in
wie vielen
Fällen ausländische Güterbeförderer betroffen
(Aufschlüsselung der Nationalität
auf Jahre und Bundesländer)?
3.
In wie vielen Fällen wurden dabei LKW-Fahrer oder Begleitpersonen
verletzt oder getötet
(Aufschlüsselung auf Jahre und Bundesländer)?
4.
Wie viele dieser Fälle konnten in diesen Jahren durch die
Sicherheitsbehörden aufgeklärt
werden?
Wie wurden diese Fälle erledigt (Aufschlüsselung jeweils auf Jahre und Bundesländer)?
5. Wie viele
Fälle von LKW-Piraterie (LKW und/oder Frachtdiebstahl), die
österreichische
Güterbeförderer im
EU-Ausland und in Drittstaaten betrafen sind Ihnen 2006, 2007 und 2008
bekannt geworden
(Aufschlüsselung auf Jahre und Tatortländer)?
Wie sieht die Entwicklung 2009 aus?
6.
Wie viele dieser LKW-Pirateriefälle wurden bei den
zuständigen Behörden angezeigt
(Aufschlüsselung auf Jahre und Tatortländer)?
7.
In welchen Ländern fanden diese Pirateriefälle in diesen
Jahren jeweils statt (Aufschlüsselung
der Anzahl auf Jahre
und Tatortländer)?
8.
In wie vielen Fällen wurden dabei LKW-Fahrer und/oder
Begleitperson verletzt oder getötet
(Aufschlüsselung
auf Jahre und Tatortländer)?
9.
In wie vielen LKW-Pirateriefällen kam es in diesen Jahren unter
Waffeneinsatz (z.B.
Schusswaffen) zu diesen Pirateriefällen (Aufschlüsselung nach Jahren
und Tatortländer)?
10.
Wie viele dieser LKW-Pirateriefalle im Ausland konnten in diesen Jahren
aufgeklärt werden
(Aufschlüsselung auf Jahre und Tatortländer)?
11.
Welche Kriminalitätsmuster von LKW-Piraterie sind dem Ressort in
diesen Jahren bekannt
geworden?
12.
In wie vielen Fällen gab es in diesen Jahren nach Kenntnis des
Ressorts durch korrupte
Beamte von Transitstaaten (z.B. Zoll) Informationen, Frachthinweise etc.
für die LKW-
Piraten (Aufschlüsselung
auf Jahre)?
13.
Welche Präventionsmaßnahmen sind zum Schutz von
LKW-Piraterie aus Sicht des Ressorts
durch Transportunternehmen in EU-Staaten und Drittstaaten notwendig?
14. Wie effizient ist in diesem Zusammenhang der Einsatz von GPS-Sendern auf Lkws?