3038/J XXIV. GP
Eingelangt am
18.09.2009
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Mag. Josef Auer und GenossInnen
an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend „2. Bauabschnitt der Unterinntalbahn" von Kundl bis zur deutschen Staatsgrenze
Der Beschluss für die Trassenführung des 2. Bauabschnittes der
Unterinntalbahn war ursprünglich
für
Ende 2008 vorgesehen. Für
die Anrainer entlang der Strecke ist es unabdingbar, dass die
Trassenführung des 2.
Bauabschnittes optimalen Lärmschutz garantieren muss. Aufgrund der
Tatsache, dass es beim 1. Bauabschnitt zu Kostenüberschreitungen
kommen wird, bestehen in der
Bevölkerung Bedenken, ob nicht beim 2.
Bauabschnitt auf Kosten des Lärmschutzes insgesamt
gespart werden wird und also eine
kostengünstigere, aber hinsichtlich Lärm
schlechtere Trasse zur
Auswahl kommt.
In diesem Zusammenhang stellen die unterzeichneten Abgeordneten folgende
Anfrage:
1.
Für wie viele
Züge (pro Tag) ist die Bestandsstrecke ab Kufstein bis Wörgl
(bzw. Wörgl bis
Kufstein) maximal ausgelegt? Die deutsche
Bahn geht davon aus, dass die bestehende
Bahnstrecke im deutschen Inntal derzeit mit 220 Zügen pro Tag zu 60 % ausgelastet ist.
Wenn die
Bestandsstrecke auf österreichischer
Seite ebenfalls diese Kapazität (ca. 365 Züge pro
Tag) erreicht, wird dann seitens der ÖBB
trotzdem eine Neubaustrecke gebaut? Falls keine
Neubaustrecke gebaut wird, ist dann seitens der ÖBB daran
gedacht den Lärmschutz an der
Bestandsstrecke zu verbessern?
2.
Wie viele
Züge verkehrten auf dieser
Strecke (in beiden Richtungen) im Durchschnitt pro Tag in
den Jahren
2004/2005/2006/2007/2008?
3.
Wie viele
Züge verkehrten auf dieser
Strecke (in beiden Richtungen) an Spitzentagen in den
Jahren
2004/2005/2006/2007/2008?
4.
Welche
Vorschläge von BürgerInnen und GemeindevertreterInnen
wurden eingeholt, welche
davon wurden in welcher Form in den weiteren Planungen eingearbeitet?
5.
Wurde
bereits eine Auswahltrasse gefunden, wie schaut sie im Detail aus? Wann wird
sie der
betroffenen Bevölkerung präsentiert?
Falls noch keine
Trasse gefunden wurde: Bis wann ist das Trassenfindungsverfahren für den 2.
Bauabschnitt der Unterinntalbahn
(Kundl - Kufstein) abgeschlossen?
6. Ist der Ausbau der Unterinntal-Bahnstrecke von Kundl bis zur
Staatsgrenze im derzeit gültigen
österreichischen
Generalverkehrsplan enthalten?
7. Sollte bereits die
Entscheidung für eine Trasse gefallen sein,
so ersuchen wir um Beantwortung
folgender Frage: Wie viele km dieses
Bauabschnittes befinden sich in Tunnels, wie viele in
sonstigen „seitlich geschlossenen"
Abschnitten und wie viele km sind völlig offen?
8. Wo (bitte
genaue Angabe) befinden sich die am höchsten mit Lärm belasteten besiedelten
Gebiete in diesem Bauabschnitt und mit welcher dB-Belastung ist dort zu
rechnen?
9. Bis
wann ist mit einer genauen Kostenschätzung für den 2. Bauabschnitt zu rechnen bzw. wie
hoch werden die Kosten dafür
sein?
10 a.) Was ist mit „gesamthaft beste Trasse" gemeint? -siehe Anfragebeantwortung 853/AB zu
Anfrage 903/J, XXIV. GP, unter 5.) u. 6.)
b.) Wie werden die
verschiedenen Interessen gewichtet und mit welchem Schlüssel wird
dann
die „gesamthaft beste Trasse"
ermittelt?
11. a.) Wie ist der Stand der laufenden Bedarfsplanprüfung auf deutschem Staatsgebiet (Anschluss
an 2. Bauabschnitt)?
b.) Ist ein Ausbau der
Bahnstrecke im bayrischen Inntal im deutschen Generalverkehrsplan
enthalten? Wenn ja, wie sehen die Planungen
dazu aus?
12. Offenbar
verwirklicht bzw. plant die Deutsche Bahn in Zusammenarbeit mit den Schweizer
Bundesbahnen Bahnprojekte zwischen Bayern bzw. Baden-Württemberg
und der Schweizer
Grenze. Dadurch könnten Schienen-Verkehrsströme von der Brennerachse weggeleitet
und zum
derzeit im Ausbau
befindlichen Gotthardtunnel umgeleitet werden.
a.) Welche Schienenprojekte sind derzeit von Deutschland Richtung Schweiz in Planung bzw. in
Bau?
b.) Geht das
BMVIT davon aus, dass diese neuen Bahnstrecken zu einer Umleitung bzw.
Verringerung des Zugverkehrs auf der Brennerachse führen?
Wenn
ja, in welchem Umfang könnte
sich der Zugverkehr über
den Brenner verringern?
c.) Könnte ein Ausbau der
Unterinntalstrecke zwischen Kundl und der deutschen Staatsgrenze
dadurch obsolet werden?
13. Wer waren bzw. sind die Mitglieder des „Regionalforums"?
14.
Gibt es aufgrund der laufenden
Bedarfsplanprüfung auf deutschem Staatsgebiet bereits
Festlegungen für die weitere gemeinsame (Deutschland - Österreich)
Planung?
15.
Was sind
die bisherigen Ergebnisse der Kapazitätsanalyse (Brenner-Korridor-Plattform) und
welche Schlüsse werden daraus für die Ausbaumaßnahmen gezogen?
16.
Die ÖBB haben für den bereits in Bau befindlichen
Teil der Unterinntaltrasse von Baumkirchen
bis Kundl um eine Erhöhung
der Zugfrequenz sowie um eine Erhöhung der höchst zulässigen
Geschwindigkeit auf 220 km/h
angesucht.
Planen die ÖBB, auch für den 2. Bauabschnitt von Kundl bis
zur deutschen Staatsgrenze um eine
höhere
Frequenz (welche?) und eine höhere Geschwindigkeit (wie hoch?) anzusuchen?