3563/J XXIV. GP
Eingelangt am 05.11.2009
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ANFRAGE
der Abgeordneten Neubauer, Dr. Karlsböck
und weiterer Abgeordneter
an die Bundesministerin für Unterricht Kunst und Kultur
betreffend Maria Stopes und die Namensgebung des Abtreibungs-Ambulatoriums am Standort Fleischmarkt 26 in der Wiener Innenstadt
Die Zeitung "LifeSiteNews" berichtet in ihrer Ausgabe vom 2. September 2008 in einem Artikel über das Abtreibungs-Ambulatorium am Standort Fleischmarkt 26 in der Wiener Innenstadt: "Es wird mitgeteilt, dass die Tagesklinik im Jahr 1999 bzw. die Einrichtung Teil des Netzwerkes "Marie Stopes International (MSI)" wurde. Als Non-Profit-Organisation ist MSI, nach der Frauenrechtlerin Marie Stopes benannt. Eines der größten internationalen Netzwerke, das sich im Gesundheitssektor für Frauen, im Speziellen in der reproduktiven Medizin und Familienplanung bewegt.
Es ist bemerkenswert, dass es in Wien unter einem SPÖ Bürgermeister Häupl möglich ist, Plätze und Straßen, aber eben auch Einrichtungen wie die des angesprochenen Ambulatoriums, nach Personen zu benennen, die sich in eindeutiger Art und Weise gegen die Würde des Menschen, ja in menschenverachtender Form gegen menschliches Leben im Allgemeinen ausgesprochen haben. Unter den "gestrengen" Augen des DÖW wird die Benennung nach Marie Stopes anstandslos hingenommen und toleriert.
Es darf in diesem Zusammenhang daran erinnert werden, dass Marie Stopes unter anderem die verpflichtende Sterilisierung von "Unterschichtmenschen", z.B. Zigeunern (Sinti und Roma) und Mischlingen gefordert hat.
Im August 1939 – einen Monat vor der britischen Kriegserklärung an Deutschland – sandte sie einen Brief mit ihren Gedichten an den von ihr verehrten Adolf Hitler.
In einem Beibrief schrieb sie schwärmerisch: “Dear Herr Hitler, Love is the greatest thing in the world: so will you accept from me these (poems) that you may allow the young people of your nation to have them . . . ?”, nachdem sie 1935 an dem von den Nazis unterstützten "Kongress für Bevölkerungswissenschaft" in Berlin teilgenommen hatte, wo sie einmal mehr die Zwangssterilisation der Kranken, der Trinker oder einfach der Menschen mit schlechtem Charakter forderte.
Es müsste ein dringendes Gebot der Stunde sein, die sofortige Umbenennung der Einrichtung voranzutreiben.
Marie Carmichael Stopes (* 15. Oktober 1880; † 2. Oktober 1958) war eine glühende Antisemitin, Rassenhygienikerin und Verfechterin der Eugenetik.
In ihrem Buch „Radiant Motherhood“, welches 1920 erschienen ist, fordert sie unter anderem: “… the sterilisation of those totally unfit for parenthood [to] be made an immediate possibility, indeed made compulsory.”(S. 221) Diese Zwangssterilisationen fordert Stopes vor allem für die “…hopelessly rotten and racially diseased…“(S. 223). Diese sind laut Stopes vor allem in den sozialen schwächeren Bevölkerungsschichten vorzufinden. In diesem Zusammenhang kritisiert sie auch die Abschaffung der Kinderarbeit in den sozialen schwächeren Bevölkerungsschichten. (S.209)
Am 17. März 1921 gründete sie die Mothers’ Clinic for Cunstructive Birth Control. Diese Einrichtung war eine Beratungsstelle wo sich vor allem ärmere Frauen über sämtliche Formen der Verhütung informieren konnten. Dadurch war es Stopes möglich ihre Theorien und Ansichten teilweise in die Tat umzusetzen.
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Unterricht Kunst und Kultur folgende
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