3950/J XXIV. GP

Eingelangt am 11.12.2009
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Dr. Karlsböck

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Gesundheit

betreffend Osteoporose – die unterschätze Gefahr

 

 

 

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt Osteoporose zu den häufigsten Erkrankungen des Bewegungsapparates unserer Zeit, denn es leiden weltweit etwa 250 Millionen Menschen an Osteoporose. Jedoch bleibt Osteoporose oftmals lange unbemerkt, gehört zu der am meisten unterschätzten und vernachlässigten Krankheit und verursacht zudem Kosten in Milliardenhöhe. Aufgrund des steigenden Alters der Bevölkerung geht die WHO davon aus, dass sich in den nächsten 20 Jahren die Zahl der Betroffenen verdoppeln wird. Osteoporose stellt somit ein Gesundheitsproblem dar, welches in seiner Dimension mit Herzkreislauferkrankungen oder verschiedenen Krebserkrankungen vergleichbar ist.

 

Osteoporose, auch häufig als Knochenschwund bezeichnet, ist eine Skeletterkrankung mit unzureichender Knochenfestigkeit, weil das Verhältnis von Knochenaufbau und Knochenabbau gestört ist. Diese Krankheit betrifft das gesamte Skelett, jedoch am häufigsten Wirbelsäule, Schenkelhals und die Speiche am Unterarm. Osteoporose ist eine schleichende Krankheit, die jahrzehntelang ohne Symptome verlaufen kann und häufig erst dann entdeckt wird, wenn es zu Knochenbrüchen kommt.

 

Die Risikofaktoren für Osteoporose sind neben einer genetischen Veranlagung, Östrogenmangel nach den Wechseljahren, eine kalziumarme Ernährung, Vitamin-D-Mangel, Untergewicht, Bewegungsarmut und die Einnahme von Cortison-Präparaten oder großen Mengen an Schilddrüsenhormonen über einen langen Zeitraum. Darüber hinaus wirken sich Rauchen und gesteigerter Alkoholkonsum negativ auf die Knochendichte aus.

 

Vorsorge und Früherkennung nehmen bei der Osteoporose einen mindestens ebenso wichtigen Stellenwert ein wie die passende Therapie. Hierfür ist eine calcium- und Vitamin-D-reiche Ernährung sowie regelmäßige Bewegung wichtig. Calcium ist der wichtigste Baustein beim Knochenaufbau in der Kindheit und Jugend und zur Erhaltung der Knochensubstanz ab dem Alter von 30 Jahren. Werden die Knochen darüber hinaus durch regelmäßige körperliche Aktivität Zug- und Druckbelastungen ausgesetzt, verbessert sich deren Stoffwechsel, was zur Verbesserung der Knochenfestigkeit beiträgt. Gleichzeitig sorgt die Kräftigung der Muskulatur für eine Verbesserung der Koordination, der Gangsicherheit und des Gleichgewichtssinns, wodurch das Sturzrisiko verringert wird.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Gesundheit folgende

 

ANFRAGE

 

 

1.      Wie viele Personen sind jeweils in den letzten 5 Jahren österreichweit bzw. aufgeschlüsselt auf die einzelnen Bundesländer wegen Osteoporose behandelt worden?

 

2.      Wie viele dieser Personen waren jeweils männlich bzw. weiblich?

 

3.      Wie viele dieser Personen waren jeweils über 50 Jahre? (Aufschlüsselung nach Bundesland bzw. Geschlecht)

 

4.      Wie viele Selbsthilfegruppen, Service- und Beratungsstellen gibt es österreichweit bzw. aufgeschlüsselt auf die einzelnen Bundesländer für Osteoporose-Betroffene?

 

5.      Welche finanzielle Mittel haben Sie jeweils dafür zur Verfügung gestellt und dafür bereits aufgewendet?

 

6.      Gibt es österreichische Studien, die die Folgekosten bei den Betroffenen, deren Familien, dem Gesundheitssystem und den Altenpflegeeinrichtungen thematisieren?

 

7.      Wenn ja, wer hat diese Studien erstellt und zu welchem Ergebnis kommen diese Studien?

 

8.      Wenn nein, warum wurde dieser Aspekt noch nicht untersucht?

 

9.      Welche Projekte wurden umgesetzt, um die österreichische Bevölkerung über die Prävention bzw. Risiken und Gefahren dieser Krankheit aufzuklären?

 

10. Welche finanzielle Mittel haben Sie jeweils dafür zur Verfügung gestellt und dafür bereits aufgewendet?

 

11. Gibt es österreichische Studien, die die Osteoporose-Prävention in Verbindung mit reduzierten Folgekosten thematisieren?

 

12. Wenn ja, wer hat diese Studien erstellt und zu welchem Ergebnis kommen diese Studien?

 

13. Wenn nein, warum wurde dieser Aspekt noch nicht untersucht?