3957/J XXIV. GP

Eingelangt am 11.12.2009
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten DI Gerhard Deimek

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

 

betreffend Agro-Energieträger

 

Der Energieverbrauch der Republik hat eine steigende Tendenz. Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben sich verpflichtet, herkömmlichem Diesel einen Biodieselanteil von sieben Prozent beizumischen. Bis 2020 soll ein Fünftel der benötigten Treibstoffmenge aus regenerativen Rohstoffen gewonnen werden. Dafür sind entsprechende Anbauflächen nötig, über die die Republik nicht verfügt. Bereits jetzt werden die Grundstoffe für Biosprit importiert, was dessen Sinnhaftigkeit in Frage stellt. Aufgrund langer Transportwege, beispielsweise aus Brasilien, werden bei der Herstellung große Mengen Kohlendioxid freigesetzt, dessen Entstehung eigentlich verhindert werden sollte. Zudem werden ausgedehnte Flächen des tropischen Regenwaldes gerodet, um zusätzliche Anbauflächen zu gewinnen. Diese Rodung setzt ebenfalls unzählige Tonnen Kohlendioxid frei und zerstört unwiederbringliche natürliche Ressourcen. Die weltweit benötigte jährliche Kraftstoffmenge kann derzeit nicht mithilfe von Agro-Energiestoffen hergestellt werden. Es scheint nicht zielführend, derartige Energiestoffe zu importieren, nur um Normen zu erfüllen.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigenden Abgeordneten an den Herrn Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende

 

 

ANFRAGE

 

1.     Wie viele Tonnen Agro-Energiestoffe wurden jeweils in den letzten fünf Jahren importiert?

 

2.     Woher stammten die Agro-Energiestoffimporte jeweils in den letzten fünf Jahren?

 

3.     Wie weit war die durchschnittliche Transportstrecke, bis die Agro-Energiestoffe ihr Ziel erreicht haben?

4.     Wie viel Erdöl musste aufgrund der Agro-Energiestoffe weniger importiert werden?

 

5.     Um welche Menge konnte der Ausstoß an in Erdöl gebundenem Kohlendioxid dadurch jeweils in den letzten fünf Jahren verringert werden? 

 

6.     Wie hoch waren die Importkosten für Agro-Energieträger jeweils in den letzten fünf Jahren?

 

7.     Wie haben sich die Preise für die unterschiedlichen Agro-Energiestoffe jeweils in den letzten fünf Jahren entwickelt?