4021/J XXIV. GP
Eingelangt am 11.12.2009
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ANFRAGE
des Abgeordneten DI Deimek, DDr. Königshofer
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend die protektionistische Politik der USA
Entgegen den von der Welthandelsorganisation vorgeschriebenen Regeln und einem von ihm persönlich beim G-20-Gipfel abgegebenen Versprechen, hat US-Präsident Obama auf den massiven weltweiten Wirtschaftsabschwung mit Protektionismus reagiert. Wie das Weiße Haus mitteilte, unterschrieb er einen „Erlass für die Erhöhung von Importzöllen auf Reifen für Personenfahrzeuge und leichte Lastkraftwagen aus China für einen Zeitraum von drei Jahren". Zusätzlich zu den bestehenden Zöllen von bisher vier Prozent werden die Zölle um 35 Prozent im ersten Jahr erhöht, im zweiten Jahr um weitere 30 Prozent, und im dritten Jahr nochmals um 25 Prozent. Weitere Schutzzölle auf Stahl, Aluminium und Chemieprodukte sind angeblich an Planung. China startete bereits mit Antidumping- und Anti-Subventionsuntersuchungen gegen bestimmte in den USA gefertigte Autoteile und Hühnerprodukte. Diese Untersuchungen sind regelkonform gegenüber den Bestimmungen der WTO. Dieser einseitige Akt der USA könnte einen Schlagabtausch protektionistischer Bestimmungen auslösen, die die Überwindung der Wirtschaftskrise erschweren würden. Bei den thematisierten Zöllen dürfte es sich um Zugeständnisse an US-amerikanische Gewerkschaften handeln. Die meisten amerikanischen Reifenhersteller haben ihre Produktionsstätten nämlich nach China verlagert und können diese nicht kurzfristig wieder in die Vereinigten Staaten verlagern. China hat bereits bekanntgegeben, sich alle legitimen Rechte vorzubehalten und den Fall möglicherweise vor die WTO zu bringen.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigenden Abgeordneten an den Bundesminister für Finanzen folgende
ANFRAGE