4026/J XXIV. GP

Eingelangt am 11.12.2009
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Sonja Ablinger, Mag.a Andrea Kuntzl, Mag.a Gisela Wurm

und GenossInnen

an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung

betreffend Teilzeitbeschäftigung von ProfessorInnen an österreichischen Universitäten

Intellektuelle Arbeit schädigt das Fortpflanzungssystem, die Eierstöcke sind in Gefahr zu verkümmern" schrieb der amerikanische Medizinprofessor Edward H. Clarke im 19. Jahrhundert. Seit dieser Aussage hat sich einiges verändert: 1878 wurde Frauen in Österreich-Ungarn erstmals als Gasthörerinnen an den Universitäten zugelassen, gefolgt von der gesetzlichen Verankerung der Zulassung von Frauen zur Matura. 1897 wurden Frauen dann an den Universitäten in Wien, Graz und Innsbruck als ordentliche Studentinnen an der philosophischen und medizinischen Fakultät anerkannt. In diesem Jahr durfte auch erstmals eine Frau, die Medizinerin Gabriele Possanner, die in der Schweiz studiert hatte, an der Universität Wien nach vielen Widerständen promovieren.

Betrug der Frauenanteil bei der erstmaligen Studienzulassung von Frauen an der Universität Wien nur 7%, so durchbrachen weibliche Studenten im Studienjahr 1980/81 zum ersten Mal die 50% Hürde. Heute ist der Großteil der österreichischen Universitätsabsolventen weiblich. Doch diese Tatsache spiegelt sich nicht unbedingt in den Personalzahlen wieder. Der Frauenanteil an allen österreichischen Universitäten liegt beim allgemeinen Personal bei 60%, bei den AssistentInnen bei 33%, bei den habilitierten Mittelbauern" des Stammpersonals bei 19% und bei den ProfessorInnen 15% (siehe Universitätsbericht 2008).

Um die Diskrepanz der Männer "on the top" und der Mehrheit an weiblichen AbsolventInnen zu verringern, hat jede österreichische Universität eine Frauenförderplan und Arbeitskreise für Gleichbehandlungsfragen. Schwerpunkte liegen zumeist in Entwicklung und Durchführung von Projekten, um wissenschaftliche Karrieren von Frauen individuell zu unterstützen und die Karrierechancen nachhaltig zu verbessern, als auch in der Unterstützung weiblicher Bewerberinnen auf Universitätsposten. Einen Schwachpunkt in der weiblichen universitären Karriereleiter bilden nach wie vor befristete Dienstverhältnisse. Denn Frauen beginnen häufiger als Männer ihre wissenschaftliche Karriere als Vertragsassistentin, oft ohne Option auf Verlängerung und müssen auch im Laufe ihres weiteren wissenschaftlichen Arbeitslebens mit dieser unsicheren Anstellungsoption rechnen.

Die unterfertigten Abgeordneten richten an den Bundesminister für Wissenschaft und Forschung daher nachstehende


ANFRAGE:

1.   Wie viele Professoren und wie viele Professorinnen (nach §97 Universitätsgesetz) wurden an der

a.    Universität Wien

b.   Universität für Bodenkultur

c.    Veterinärmedizinischen Universität Wien

d.    Wirtschaftsuniversität Wien

e.    Technischen Universität Wien

f.    Technischen Universität Graz

g.   Medizinuniversität Wien

h.   Medizinuniversität Graz

i.    Medizinuniversität Innsbruck

j.    Universität Innsbruck

k.   Universität Klagenfurt

I.    Montanuniversität Leoben

m.  Universität Salzburg

n.   Universität Graz

o.   Universität Linz

p.   Universität für angewandte Kunst Wien

q.   Akademie der bildenden Künste

r.    Universität für Musik und darstellende Kunst

s.   Universität für Musik und darstellende Kunst Graz

t.    Universität Mozarteum Salzburg

u.    Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz im Jahr 2002, 2003, 2004, 2005, 2006, 2007, 2008, 2009 angestellt?

2.              Wie viele Professoren und wie viele Professorinnen aus Frage 1 wurden teilzeitbeschäftigt und in welchem Stundenausmaß? (getrennt nach Universität a-u und den Jahren 2002-2009)

3.              Wie hoch ist das Jahresbruttogehalt inklusive Dienstgeberbeiträge für die einzelnen teilbeschäftigten Personen? (getrennt nach Geschlecht, Universität a-u, Stundenausmaß und Gehalt in den Jahren 2002-2009)

4.              Wurde das Beschäftigungsausmaß von teilzeitbeschäftigten Professoren und/oder von teilzeitbeschäftigten Professorinnen in den Jahren 2002 bis 2009 geändert? (getrennt nach Universität a-u, Veränderung des Stundenausmaßes der betroffenen Personen)

5.      Wie viele der teilzeitbeschäftigten Professoren und wie viele der teilzeitbeschäftigten Professorinnen wurden unbefristet angestellt? (getrennt nach Universität a-u)


 

6.              Wie viele der teilzeitbeschäftigten Professoren und wie viele der teilzeitbeschäftigten Professorinnen wurden befristet angestellt und für wie viele Monate? (getrennt nach Universität a-u)

7.              Wie viele der teilzeitbeschäftigten befristet angestellten Professoren und wie viele der teilzeitbeschäftigten befristet angestellten Professorinnen wurden nach Ablauf des

befristeten Angestelltenverhältnisses unbefristet beschäftigt? (getrennt nach Universität a-u)

8.             Wie viele der teilzeitbeschäftigten befristet angestellten Professoren und wie viele der teilzeitbeschäftigten befristet angestellten Professorinnen wurden nach Ablauf des befristeten Angestelltenverhältnisses neuerlich befristet beschäftigt? (getrennt nach Universität a-u)

9.             Wie viele der teilzeitbeschäftigten befristet angestellten Professoren und wie viele der teilzeitbeschäftigten befristet angestellten Professorinnen wurden nach Ablauf des befristeten Angestelltenverhältnisses nicht mehr weiterbeschäftigt? (getrennt nach Universität a-u)

10.      Wie viele der teilzeitbeschäftigten befristet angestellten Professorinnen waren zwischen 2002 und 2009 im Mutterschutz? (getrennt nach Universität a-u)

11.      Wie viele der teilzeitbeschäftigten unbefristet angestellten Professorinnen waren zwischen 2002 und 2009 im Mutterschutz? (getrennt nach Universität a-u)

12.      Wie viele der teilzeitbeschäftigten befristet angestellten Professoren und wie viele der teilzeitbeschäftigten befristet angestellten Professorinnen waren zwischen 2002 und 2009 in Elternkarenz? (getrennt nach Universität a-u)

13.      In welchem Ausmaß waren Professoren und Professorinnen aus Frage 12 in Elternkarenz? (getrennt nach Universität a-u)

14.      Wie viele der teilzeitbeschäftigten unbefristet angestellten Professoren und wie viele der teilzeitbeschäftigten unbefristet angestellten Professorinnen waren zwischen 2002 und 2009 in Elternkarenz? (getrennt nach Universität a-u)

15.      In welchem Ausmaß waren Professoren und Professorinnen aus Frage 14 in Elternkarenz? (getrennt nach Universität a-u)

16.      Wie viele der Professoren und wie viele der Professorinnen die zwischen 2002 und 2009 angestellt worden sind, sind vollzeitbeschäftigt? (getrennt nach Universität a-u und nach Jahren)?

17.      Wie hoch ist das Jahresbruttogehalt inklusive Dienstgeberbeiträge für die einzelnen vollbeschäftigten Personen? (getrennt nach Universität a-u, Stundenausmaß und Gehalt in den Jahren 2002-2009)

18.  Wie viele der vollzeitbeschäftigten Professoren und wie viele der vollzeitbeschäftigten Professorinnen wurden unbefristet angestellt? (getrennt nach Universität a-u)


 

19.      Wie viele der vollzeitbeschäftigten Professoren und wie viele der vollzeitbeschäftigten Professorinnen wurden befristet angestellt und für wie viele Monate? (getrennt nach Universität a-u)

20.      Wie viele der vollzeitbeschäftigten befristet angestellten Professoren und wie viele der vollzeitbeschäftigten befristet angestellten Professorinnen wurden nach Ablauf des befristeten Angestelltenverhältnisses unbefristet beschäftigt? (getrennt nach Universität a-u)

21.       Wie viele der vollzeitbeschäftigten befristet angestellten Professoren und wie viele der vollzeitbeschäftigten befristet angestellten Professorinnen wurden nach Ablauf des befristeten Angestelltenverhältnisses neuerlich befristet beschäftigt? (getrennt nach Universität a-u)

22.       Wie viele der vollzeitbeschäftigten befristet angestellten Professoren und wie viele der vollzeitbeschäftigten befristet angestellten Professorinnen wurden nach Ablauf des befristeten Angestelltenverhältnisses nicht mehr weiterbeschäftigt? (getrennt nach Universität a-u)

23.       Wie viele der vollzeitbeschäftigten befristet angestellten Professorinnen waren zwischen 2002 und 2009 im Mutterschutz? (getrennt nach Universität a-u)

24.       Wie viele der vollzeitbeschäftigten unbefristet angestellten Professorinnen waren zwischen 2002 und 2009 im Mutterschutz? (getrennt nach Universität a-u)

25.       Wie viele der vollzeitbeschäftigten befristet angestellten Professoren und wie viele der vollzeitbeschäftigten befristet angestellten Professorinnen waren zwischen 2002 und 2009 in Elternkarenz? (getrennt nach Universität a-u)

26.       In welchem Ausmaß waren Professoren und Professorinnen aus Frage 25 in Elternkarenz? (getrennt nach Universität a-u)

27.       Wie viele der vollzeitbeschäftigten unbefristet angestellten Professoren und wie viele der vollzeitbeschäftigten unbefristet angestellten Professorinnen waren zwischen 2002 und 2009 in Elternkarenz? (getrennt nach Universität a-u)

28.       In welchem Ausmaß waren Professoren und Professorinnen aus Frage 26 in Elternkarenz? (getrennt nach Universität a-u)

29.       Welche zusätzlichen Leistungen haben die 2002 bis 2009 angestellten Professoren erhalten, wie etwa Budgetmittel, Personal, Übersiedlungskosten etc? (getrennt nach Universität a-u und nach Jahren, getrennt nach vollzeit- und teilzeitbeschäftigt, getrennt nach befristet und unbefristet)

30.       Welche zusätzlichen Leistungen haben die 2002 bis 2009 angestellten Professorinnen erhalten, wie etwa Budgetmittel, Personal, Übersiedlungskosten etc? (getrennt nach Universität a-u und nach Jahren, getrennt nach vollzeit- und teilzeitbeschäftigt, getrennt nach befristet und unbefristet)