4343/J XXIV. GP

Eingelangt am 29.01.2010
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Anfrage

der Abgeordneten List, Mag. Widmann

Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport

betreffend ein vom BMLVS hergestelltes Werbevideo

Wie den Medien zu entnehmen und im Internet auf YouTube nachzuprüfen ist, wurde vom Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport ein Werbevideo  produziert, um Frauen für den Berufseinstieg im österreichischen Bundesheer zu animieren. Jetzt hat dieses Video tatsächlich etwas „Animierendes“, allerdings in der negativsten Art der Auslegung!

In diesem Video sieht man junge Mädchen auf der Motorhaube eines Sportwagens  zusammen mit dem wahrscheinlichen Besitzer des Luxusfahrzeuges sitzen.

Nach einem kurzen aber eindeutigen Zoom der Kamera in den Ausschnitt eines dieser Mädchen fragt der Sportwagenbesitzer, ob sie nicht eine Spritztour in seinem Wagen machen wollen. Die Mädchen erscheinen unentschlossen.

Da taucht plötzlich mit Musikuntermalung aus einer Nebelwand heraus ein Radpanzer des Bundesheeres in voller Fahrt auf und bremst sich scharf vor den vor dem Sportwagen Versammelten ein.

Der Panzerkommandant sitzt mit seiner Hand mehrdeutig über das Geschützrohr rutschend vom Panzer ab und fragt die Mädchen, ob sie nicht mit einem Panzer eine Spritztour machen wollen.

Daraufhin sieht man den Panzer in voller Fahrt und die hinterher laufenden und winkenden Mädchen, die dem Sportwagenfahrer auf dessen Nachrufen beteuern, lieber mit etwas „Großem“ mitfahren zu wollen.

Danach werden dann die Telefonnummer und die Anschrift einer Personalstelle im BMLVS eingeblendet, an die sich die Interessentinnen oder auch die Interessenten wenden können

Soweit so schlecht! Mit diesem so genannten Werbevideo wird jedenfalls die Grenze des schlechten Geschmackes in Richtung Sexismus bei weitem überschritten.

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport nachstehende

Anfrage:

1) Wie hoch waren die Kosten für dieses Werbevideo?

2) Wann und von wem wurde dieses Werbevideo in Auftrag gegeben?

3) Wann wurde dieses Werbevideo das erste Mal ausgestrahlt?

4) Wo wurde dieses Werbevideo überall ausgestrahlt?

5) Wann wurde die Sendung bzw. die weitere Verwendung dieses Werbevideos untersagt?

6) Seit wann wusste das Kabinett des Bundesministers von der Erzeugung bzw. von der Existenz dieses Werbevideos?

7) Wann wurde dieses Werbevideo genehmigt?

8) Haben Sie als zuständiger Ressortleiter von dieser Genehmigung Kenntnis erlangt?

9) Wenn nein, warum nicht?

10) Wenn ja, wann und hatten Sie Kenntnis über den Inhalt dieses Werbevideos?

11) Mit welcher genauen Begründung wurde dieses Werbevideo aus dem Verkehr gezogen?