4408/J XXIV. GP

Eingelangt am 29.01.2010
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Dr. Martin Graf, DI Gerhard Deimek, Dr. Andreas Karlsböck, Dr. Walter Rosenkranz, Dr. Susanne Winter und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung

 

betreffend Maßnahmen zur Qualitätssteigerung der Lehre und Forschung an Österreichs Universitäten

 

„Die Investition in die wissenschaftliche Ausbildung der jungen Menschen ist die einzige Investition mit sicherer Verzinsung.“

 

„In der Forschung ist es wie im Spitzensport: Österreich braucht eine solide Breite, die auf gutem Niveau möglichst viel erreicht, um sich dann in einigen Bereichen zu Spitzenleistungen weiterzuentwickeln.“

 

(aus Visionen. Perspektiven. Strategien > Zur Zukunft der Universitäten, Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung)

 

 

Die Probleme an den österreichischen Universitäten sind vielfältig: Zugangsbeschränkungen in den Fächern Medizin, Psychologie, Tiermedizin, Zahnmedizin, Betriebswirtschaft, Kommunikationswissenschaften und Publizistik; mangelnde Ausstattung (Labors, Seminarräume, Hörsäle, etc.) - zu wenig Lehrende und Studienplätze in einzelnen Studienrichtungen. Dies alles führt zu langen Wartezeiten auf einen Studienplatz und hindert die Studierenden an der Weiterführung des Studiums. Rund zwei Drittel der Studierenden gehen einer Beschäftigung nach. Einerseits um das Studium finanzieren zu können, andererseits um bereits während des Studiums Berufserfahrung sammeln zu können. Aus diesen Gründen verlängert sich oft die Studiendauer oder führt zum Abbruch des Studiums („drop-out“)

 

Der Nationalrat hat mit den Stimmen von SPÖ, Grünen, FPÖ und BZÖ am 24. September 2008 beschlossen, dass durch öffentliche und private Investitionen die Budgets für den tertiären Bildungssektor ab dem Jahr 2009 bis spätestens 2020 auf 2 % des BIP erhöht werden sollen.


Es wurde am gleichen Datum ebenfalls vom Nationalrat beschlossen, dass die Betreuungsrelation von Lehrenden und Studierenden verbessert werden soll und neue attraktive Angebote für berufstätige Studenten, wie Teilzeitstudium und E-Learning, eingerichtet werden.

 

Es sind Maßnahmen zu setzen, die die Qualität der Lehre und Forschung steigern sowie zu lange Studienzeiten und Drop out´s auf ein Minimum reduzieren. Soweit der Beschluss des Nationalrates vor knappen 12 Monaten.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung nachstehende

 

 

Anfrage:

 

 

1.      Was wird von Ihnen unternommen, um am Prinzip der forschungsgeleiteten Lehre festzuhalten und der „Klassenzimmeruniversität“ entgegenzuwirken?

 

2.      Was unternehmen Sie, um einen freien Hochschulzugang ohne Zugangsbeschränkungen auch in den Fächern Medizin, Psychologie, Tiermedizin, Zahnmedizin, Betriebswirtschaft, Kommunikationswissenschaften und Publizistik zu ermöglichen?

 

3.      Was wird von Ihnen generell unternommen, damit sichergestellt wird, dass in Österreich jeder studieren darf, was er will, sofern er die dafür nötigen Qualifikationen aufweist?

 

4.      Welche Maßnahmen werden Sie setzten, um neue Studienplätze zu ermöglichen?

 

5.      Wird die Tätigkeit des Universitätsmanagements mittels „Kunden“=Studierendenbefragung evaluiert?

 

6.      Wenn ja, wann werden Sie mit dieser Evaluierung beginnen?

 

7.      Wenn nein, warum wird diese Evaluierung nicht durchgeführt?

 

8.      Was wird von Ihnen unternommen, um die Universitäten mit den entsprechenden finanziellen Mitteln auszustatten?

 

9.      Wann werden die Universitäten mit der Universitätsmilliarde zur Beseitigung der untragbaren Bedingungen ausgestattet?

 

10. Was gedenken Sie zu unternehmen, um die Kapazitäten in Lehre und Forschung zu erhöhen?

 

11. Welche Maßnahmen werden von Ihnen gesetzt um in zusätzliche Infrastruktur für die Universitäten zu investieren?

 

12. Welche Aktionen werden Sie setzten um das Betreuungsverhältnis an den Universitäten zu verbessern?


13. Werden Sie die Nebentätigkeiten des Lehrpersonals an Universitäten erheben, zwecks weiterer Verbesserung des Betreuungsverhältnisses?

 

14. Wenn ja, wann wollen Sie mit dieser Erhebung beginnen?

 

15. Wenn nein, warum werden Sie diese Erhebung nicht durchführen?

 

16. Was wird von Ihnen unternommen, um das Online-Studium an allen Universitäten voran zu treiben?

 

17. Was unternehmen Sie um einer studienplatzbezogenen Finanzierung der  Studierenden und Lehrenden an den Österreichischen Universitäten Rechnung zu tragen?

 

18. Wann werden Sie setzen um das Raumangebot an Österreichs Universitäten zu evaluieren?

 

19. Planen Sie ein Gesamtsanierungs- und Neubauplanungkonzept inklusive einer Zeit- und Kostenplanung für Österreichs Universitäten?

 

20. Wenn ja, wann wird diese Konzept fertig sein?

 

21. Wenn nein, warum werden Sie kein Konzept erstellen?

 

22.  Gedenken Sie an eine Evaluierung und wenn notwendig teilweiser Aussetzung des Bologna-Prozesses?

 

23. Wenn ja, wann wird diese Evaluierung und die teilweise Aussetzung des Bologna-Prozesses stattfinden?

 

24. Wenn nein, warum wollen Sie diese Evaluierung und die teilweise Aussetzung des Bologna-Prozesses nicht durchführen?