Eingelangt am 25.02.2010
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ANFRAGE
des Abgeordneten Dr. Karlsböck
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
betreffend Invaliditätspensionen – das Verfahren und damit
verbundene Probleme
Die Möglichkeiten eine vorzeitige
Pensionierung in Anspruch zu nehmen sind in Österreich vielfältig.
Beispielweise existiert im Wiener Rathaus die verhältnismäßig
einfache Möglichkeit einer Frühpensionierung „aus
organisatorischen Gründen“. Betrachtet man hingegen die Situation
anderer Berufsgruppen, wie z.B. der Arbeiter, so präsentieren sich die
Möglichkeiten dort gänzlich anders.
Im Folgenden sollen nun, stellvertretend für
viele andere, am Fall eines Wieners die Probleme im Bereich der Invaliditätspension
und die daraus resultierenden Konsequenzen thematisiert werden. Im Jahr 2002
konnte dieser Wiener aufgrund eines schweren Bandscheibenvorfalles seine
Tätigkeit als Müllaufleger (bei der Ma 48) elf Monate lang nicht
ausführen.
Aufgrund seines Krankheitsbildes, welches in
dieser Berufsgruppe aufgrund des Hebens schwerer Lasten durchaus üblich
ist, war es dem Wiener nicht mehr möglich, in seinen angestammten Beruf
zurückzukehren. Daraufhin bemühte er sich in den „Leichtdienst“
versetzt zu werden. Jedoch wurde sein Anliegen ignoriert und nach 17 Jahren
schwerer Arbeit bei jedem Wetter erfolgte die Kündigung mit der
Begründung, dass die Krankstände weit über dem Durchschnitt
lagen.
In weiterer Folge bemühte sich der
Wiener, mit mittlerweile 38 Jahren, auch abseits der AMS Vermittlung um eine
neue Arbeitsstelle. Seine persönliche Initiative zeigte sogar Erfolg und
in den folgenden drei Jahren hatte er mehrere Anstellungen, die jedoch aufgrund
der schlechten wirtschaftlichen Gesamtlage bzw. der wirtschaftlichen Lage der Unternehmen
selbst nicht von Dauer waren.
Inzwischen zeigten sich weitere schwerwiegende
Folgen der jahrelangen Tätigkeit als Müllaufleger und so erfolgte mit
Unterstützung des Kriegsopfer- und Behindertenverbandes für Wien,
Niederösterreich und Burgenland (KOBV) ein entsprechender Antrag auf
Invaliditätspension.
Im Rahmen des Gutachtens wurden degenerative
Veränderungen der Hals- und Lendenwirbelsäule im Ausmaß von 40
Prozent festgestellt. Aufgrund dieses Gutachtens erfolgte eine Ablehnung. In
den folgenden Jahren verschlechterte sich der Gesundheitszustand immer weiter.
Unter anderem wurden eine Zwerchfelllähmung und eine chronische
Bronichitis diagnostiziert. Nach mittlerweile drei Jahren läuft derzeit der
dritte Antrag auf Invaliditätspension. Ein entsprechendes Folgegutachten
bescheinigt dem Wiener einen Behinderungsgrad von 60 Prozent.
Darüber hinaus ist auch der menschliche
Aspekt nicht außer Acht zu lassen. Nach einer Scheidung in den 90er
Jahren versuchte der Vater alles, um seinen Unterhaltsverpflichtungen für
zwei Kinder nachzukommen. Jedoch war aufgrund des bereits beschriebenen
Sachverhalts ein Schuldenregulierungsverfahren unausweichlich. Aufgrund der notwendigen
Medikamente, die er sich teilweise gar nicht mehr leisten kann, entstand eine
Kieferammatropie, die eine neue Ober- und Unterkieferteilprothese notwendig
machen würden. Jedoch wurde auch dieses Ansuchen bei der WGKK, mittlerweile
zum zweiten Mal, abgelehnt.
Auch alltägliche Dinge, wie die
Körperpflege, sind ihm ohne die aufopfernde Hilfe seiner zweiten Ehefrau
unmöglich. Ein diesbezüglicher Antrag auf Pflegestufe 1 wurde
ebenfalls abgelehnt. Durch den Verfahrensmarathon, den ungewissen Ausgang und die
Gefährdung der Existenz seiner Kinder leidet der Wiener unter Depressionen.
Dadurch sind regelmäßige Besuche beim Psychologen und die Einnahme
von weiteren Medikamenten (Antidepressiva) notwendig geworden.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den
Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz folgende
ANFRAGE
- Wie viele Anträge auf Invaliditätspension wurden insgesamt
seit dem Jahr 2004 in Wien gestellt?
- Wie lange war die durchschnittliche Bearbeitungsdauer dieser
Anträge?
- Wie viele Bescheide waren negativ?
- Wie viele Bescheide wurden von den Betroffenen beeinsprucht?
- Wie vielen dieser Einsprüche wurde
in einem neuerlichen Ansuchen (unter Umständen nach mehrmaligen
Anträgen) stattgegeben?
- Wie lange war die gesamte durchschnittliche
Bearbeitungsdauer dieser Fälle?
- Wie viele dieser Personen mussten
während der Bearbeitungszeit ein Schuldenregulierungsverfahren
(Privatkonkurs) eröffnen und müssen dadurch Kürzungen ihrer
Invaliditätspension hinnehmen?
- Wie viele dieser Betroffenen erhalten
eine befristete Invaliditätspension und wie hoch sind die durchschnittlichen
Bezüge?
- Wie viele Anträge auf Invaliditätspension wurden
insgesamt seit dem Jahr 2004 in Niederösterreich gestellt?
- Wie lange war die durchschnittliche Bearbeitungsdauer dieser
Anträge?
- Wie viele Bescheide waren negativ?
- Wie viele Bescheide wurden von den Betroffenen beeinsprucht?
- Wie vielen dieser Einsprüche wurde
in einem neuerlichen Ansuchen (unter Umständen nach mehrmaligen
Anträgen) stattgegeben?
- Wie lange war die gesamte durchschnittliche
Bearbeitungsdauer dieser Fälle?
- Wie viele dieser Personen mussten
während der Bearbeitungszeit ein Schuldenregulierungsverfahren
(Privatkonkurs) eröffnen und müssen dadurch Kürzungen ihrer
Invaliditätspension hinnehmen?
- Wie viele dieser Betroffenen erhalten
eine befristete Invaliditätspension und wie hoch sind die
durchschnittlichen Bezüge?
- Wie viele Anträge auf Invaliditätspension wurden
insgesamt seit dem Jahr 2004 in Öberösterreich gestellt?
- Wie lange war die durchschnittliche Bearbeitungsdauer dieser
Anträge?
- Wie viele Bescheide waren negativ?
- Wie viele Bescheide wurden von den Betroffenen beeinsprucht?
- Wie vielen dieser Einsprüche wurde
in einem neuerlichen Ansuchen (unter Umständen nach mehrmaligen
Anträgen) stattgegeben?
- Wie lange war die gesamte durchschnittliche
Bearbeitungsdauer dieser Fälle?
- Wie viele dieser Personen mussten
während der Bearbeitungszeit ein Schuldenregulierungsverfahren
(Privatkonkurs) eröffnen und müssen dadurch Kürzungen ihrer
Invaliditätspension hinnehmen?
- Wie viele dieser Betroffenen erhalten
eine befristete Invaliditätspension und wie hoch sind die
durchschnittlichen Bezüge?
- Wie viele Anträge auf Invaliditätspension wurden
insgesamt seit dem Jahr 2004 in Salzburg gestellt?
- Wie lange war die durchschnittliche Bearbeitungsdauer dieser
Anträge?
- Wie viele Bescheide waren negativ?
- Wie viele Bescheide wurden von den Betroffenen beeinsprucht?
- Wie vielen dieser Einsprüche wurde
in einem neuerlichen Ansuchen (unter Umständen nach mehrmaligen
Anträgen) stattgegeben?
- Wie lange war die gesamte durchschnittliche
Bearbeitungsdauer dieser Fälle?
- Wie viele dieser Personen mussten
während der Bearbeitungszeit ein Schuldenregulierungsverfahren
(Privatkonkurs) eröffnen und müssen dadurch Kürzungen ihrer
Invaliditätspension hinnehmen?
- Wie viele dieser Betroffenen erhalten
eine befristete Invaliditätspension und wie hoch sind die
durchschnittlichen Bezüge?
- Wie viele Anträge auf Invaliditätspension wurden
insgesamt seit dem Jahr 2004 in Tirol gestellt?
- Wie lange war die durchschnittliche Bearbeitungsdauer dieser
Anträge?
- Wie viele Bescheide waren negativ?
- Wie viele Bescheide wurden von den Betroffenen beeinsprucht?
- Wie vielen dieser Einsprüche wurde
in einem neuerlichen Ansuchen (unter Umständen nach mehrmaligen Anträgen)
stattgegeben?
- Wie lange war die gesamte durchschnittliche
Bearbeitungsdauer dieser Fälle?
- Wie viele dieser Personen mussten
während der Bearbeitungszeit ein Schuldenregulierungsverfahren
(Privatkonkurs) eröffnen und müssen dadurch Kürzungen ihrer
Invaliditätspension hinnehmen?
- Wie viele dieser Betroffenen erhalten
eine befristete Invaliditätspension und wie hoch sind die
durchschnittlichen Bezüge?
- Wie viele Anträge auf Invaliditätspension wurden
insgesamt seit dem Jahr 2004 in der Steiermark gestellt?
- Wie lange war die durchschnittliche Bearbeitungsdauer dieser
Anträge?
- Wie viele Bescheide waren negativ?
- Wie viele Bescheide wurden von den Betroffenen beeinsprucht?
- Wie vielen dieser Einsprüche wurde
in einem neuerlichen Ansuchen (unter Umständen nach mehrmaligen
Anträgen) stattgegeben?
- Wie lange war die gesamte durchschnittliche
Bearbeitungsdauer dieser Fälle?
- Wie viele dieser Personen mussten
während der Bearbeitungszeit ein Schuldenregulierungsverfahren
(Privatkonkurs) eröffnen und müssen dadurch Kürzungen ihrer
Invaliditätspension hinnehmen?
- Wie viele dieser Betroffenen erhalten
eine befristete Invaliditätspension und wie hoch sind die
durchschnittlichen Bezüge?
- Wie viele Anträge auf Invaliditätspension wurden
insgesamt seit dem Jahr 2004 im Burgenland gestellt?
- Wie lange war die durchschnittliche Bearbeitungsdauer dieser
Anträge?
- Wie viele Bescheide waren negativ?
- Wie viele Bescheide wurden von den Betroffenen beeinsprucht?
- Wie vielen dieser Einsprüche wurde
in einem neuerlichen Ansuchen (unter Umständen nach mehrmaligen
Anträgen) stattgegeben?
- Wie lange war die gesamte durchschnittliche
Bearbeitungsdauer dieser Fälle?
- Wie viele dieser Personen mussten
während der Bearbeitungszeit ein Schuldenregulierungsverfahren
(Privatkonkurs) eröffnen und müssen dadurch Kürzungen ihrer
Invaliditätspension hinnehmen?
- Wie viele dieser Betroffenen erhalten
eine befristete Invaliditätspension und wie hoch sind die
durchschnittlichen Bezüge?
- Wie viele Anträge auf Invaliditätspension wurden
insgesamt seit dem Jahr 2004 in Vorarlberg gestellt?
- Wie lange war die durchschnittliche Bearbeitungsdauer dieser
Anträge?
- Wie viele Bescheide waren negativ?
- Wie viele Bescheide wurden von den Betroffenen beeinsprucht?
- Wie vielen dieser Einsprüche wurde
in einem neuerlichen Ansuchen (unter Umständen nach mehrmaligen
Anträgen) stattgegeben?
- Wie lange war die gesamte durchschnittliche
Bearbeitungsdauer dieser Fälle?
- Wie viele dieser Personen mussten
während der Bearbeitungszeit ein Schuldenregulierungsverfahren
(Privatkonkurs) eröffnen und müssen dadurch Kürzungen ihrer
Invaliditätspension hinnehmen?
- Wie viele dieser Betroffenen erhalten
eine befristete Invaliditätspension und wie hoch sind die
durchschnittlichen Bezüge?
- Wie viele Anträge auf Invaliditätspension wurden
insgesamt seit dem Jahr 2004 in Kärnten gestellt?
- Wie lange war die durchschnittliche Bearbeitungsdauer dieser
Anträge?
- Wie viele Bescheide waren negativ?
- Wie viele Bescheide wurden von den Betroffenen beeinsprucht?
- Wie vielen dieser Einsprüche wurde
in einem neuerlichen Ansuchen (unter Umständen nach mehrmaligen
Anträgen) stattgegeben?
- Wie lange war die gesamte durchschnittliche
Bearbeitungsdauer dieser Fälle?
- Wie viele dieser Personen mussten
während der Bearbeitungszeit ein Schuldenregulierungsverfahren
(Privatkonkurs) eröffnen und müssen dadurch Kürzungen ihrer
Invaliditätspension hinnehmen?
- Wie viele dieser Betroffenen erhalten
eine befristete Invaliditätspension und wie hoch sind die
durchschnittlichen Bezüge?