5047/J XXIV. GP
Eingelangt am 13.04.2010
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ANFRAGE
der Abgeordneten Schwentner, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur
betreffend geschlechtersensibler Unterricht in naturwisschenaftlich-technischen Fächern zur Erhöhung der Chancengleichheit beim Uni-Zugang
An immer mehr Universitäten wird für stark nachgefragte Studienfächer laut über Zugangsbeschränkungen nachgedacht. Die Erfahrungen mit den Zugangsbeschränkungen für das Medizinstudium haben gezeigt, dass Frauen bei Auswahltests schlechter abschneiden als Männer. Die Evaluation der Eignungstests für das Medizinstudium in Österreich, eine Studie von Spiel, Schober und Litzenberger, komm zu dem Ergebnis, dass Frauen bei gleichen Schulnoten in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern schlechtere Leistungen im Eignungstest haben als Männer. Auch internationale Vergleichsstudien wie TIMMS und PISA zeigen auf, dass Mädchen in den naturwissenschaftlichen Fächern in Österreich besonders weit hinter den Burschen liegen.
Obwohl es vor der Einführung der Eignungstests auch unter den AbsolventInnen des Medizinstudiums mehr Frauen als Männer gab, schneiden Männer bei den Eignungstests besser ab. Zugangsbeschränkungen an Universitäten bergen also die Gefahr, dass sich geschlechtsspezifische Defizite aus dem Schulsystem beim Studienbeginn besonders negativ auf Frauen auszuwirken. Aus diesem Grund wird auch von vielen namhaften ExpertInnen gefordert, dass das Schulsystem geschlechtssensibler werden muss. Doch von einer Reform des Schulsystems zur Verbesserung der Chancengleichheit von Mädchen und Burschen, ist nichts zu bemerken. Auch in einem Bericht zum Forschungsprojekt „Geschlechteraspekte in der schulischen Leistungsbewertung“ von Altrichter und Nagy vom Juli 2009 wird aufgezeigt, dass es nötig ist, Mädchen stärker als bisher für den mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich zu motivieren. Die untersuchten Projektberichte von IMST zeigten, dass Gender Mainstreaming und Gender Sensitivity immer noch das Anliegen einzelner LehrerInnen ist und diese Konzepte in der Schulkultur nicht oder nur unzureichend verankert sind.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE: