5188/J XXIV. GP
Eingelangt am 27.04.2010
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Anfrage
des Abgeordneten Mag. Roman Haider
und anderer Abgeordneter
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend Politik und Beruf oder „Porro koinos – Gemeinsam in die Zukunft“ im Bundesministerium für Finanzen
Vizekanzler und Finanzminister Josef Pröll „leistet“ sich im Bundesministerium für Finanzen eine Mitarbeiterin der besonderen Art und das auf Kosten der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler dieser Republik.
Name: Mag. Veronika M.
Alter: 31
Ausbildung: Rechtswissenschaften
Gründungsmitglied der Österreichischen Studentinnenverbindung "Arcadia – Wien" mit dem Wahlspruch: "Porro koinos – Gemeinsam in die Zukunft" siehe www.arcadia-wien.at
Berufliche Tätigkeit: Spitzenkandidatin für die Bezirksvorstehung Josefstadt und Hauptbevollmächtigte für ÖVP-Parteibuchwirtschaft in der Finanzverwaltung.
Während der Finanzminister die Österreicherinnen und Österreicher mit immer neuen Vorschlägen zur Erhöhung bereits bestehender Steuern und der Erfindung neuer Steuern beglückt, lässt er es in seinem ureigensten Umfeld an Spargesinnung mangeln. So leistet er sich ein Kabinett, das die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seines Vorgängers VK Mag. Molterer bei weitem übertrifft.
Einen Kabinettschef
Einen Stv. Kabinettschef
Einen 1. Pressesprecher
Einen 2.Pressessprecher
Nicht weniger als 8 Fachreferenten = 12 Kabinettsmitglieder
Jetzt kann man auch aus Sicht einer Oppositionspartei durchaus zugestehen, dass ein so komplexes Ressort wie das Finanzministerium ein personell entsprechend ausgestattetes Beraterteam rund um den Bundesminister benötigt.
Nicht einzusehen ist allerdings, dass im Rahmen eines solchen Beraterteams auch hauptamtliche Wahlkämpfer für die Wiener Kommunal- und Landtagswahlen bzw. Parteibuchsekretärinnen auf Kosten der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler dieser Republik „ausgehalten“ werden.
Mag. Veronika M. widmet sich im Rahmen ihrer Dienstzeit im Bundesministerium für Finanzen tagtäglich vor allem der Josefstädter Bezirkspolitik. Dort möchte Sie den Grünen Bezirksvorsteher im Oktober 2010 als ÖVP-Kandidatin ablösen und benützt dafür laut Aussagen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Finanzressorts auch die Infrastruktur des BMF. Und wenn sie abseits der Wiener Kommunalpolitik ihr Interesse wirklich einmal dem BMF widmet, dann vor allem unter der Prämisse einer strammen Umsetzung der ÖVP-Parteibuchwirtschaft in der Finanzverwaltung. Wie seinerzeit unter BM Ernst Strasser und seiner ÖVP-"Prätorianergarde" im BMI, soll diese „Unternehmenskultur“ seit dem Wechsel von Frau Mag. Veronika M. aus dem BMLFUW auch im Bundesministerium für Finanzen Einzug gehalten haben. Von der Zentralstelle bis ins letzte Finanz- oder Zollamt in einem Bundesland werden Personalentscheidungen durch die „Große Schwester“ ausschließlich über den ÖVP-Parteibuchkamm geschoren. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BMF, darunter auch zahlreiche ÖAAB/FCG-Funktionäre, die an die in Sonntagsreden immer wieder proklamierte Objektivität bei Personalentscheidungen geglaubt haben, sammeln schon seit einigen Wochen und Monaten Spurenelement um Spurenelement dieser Tätigkeit, den auch ihnen geht es um ihre eigene „Porro koinos“.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Herrn Bundesminister für Finanzen nachfolgende
Anfrage