5404/J XXIV. GP

Eingelangt am 20.05.2010
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Mayer

und GenossInnen

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

betreffend land- und forstwirtschaftliche Schulen

Im Nationalen Bildungsbericht 2009 werden die Ausgaben pro Schüler/in für alle Schultypen dargestellt (Band 1, S. 50). Dabei zeigt sich, dass für das land- und forstwirtschaftliche Schulwesen siginifikant höhere Ausgaben ausgewiesen sind.

Nur für das höhere land- und forstwirtschaftliche Schulwesen ergeben sich bei Ausgaben von etwa 100 Mio Euro bei 3.664 Schüler/innen Kosten von 19.000 Euro pro Schüler. Darin inkludiert sind die Kosten für die Forschungszentren, die an einigen Schulen geführt werden. Im Nationalen Bildungsbericht wird der Anteil des weiblichen Lehrpersonals und der weiblichen Schulleiter/innen ausgewiesen (Band 1, S. 44). Dabei zeigt sich, dass im land- und forstwirtschaftlichen Schulwesen die Hälfte des Lehrpersonals weiblich ist, aber nur 10% der Schulleitungen. Dies ist im Vergleich zum Lehrpersonal die mit Abstand niedrigste Frauenquote bei den Leitungen.

Im Schuljahr 2008/09 absolvierten 138 Studierende ihre Ausbildung an der Agrarpädagogischen Hochschule bei etwas mehr als 60 Lehrenden.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft nachstehende

Anfrage:

1.              Wie lassen sich die im Vergleich zu allen Schulen doppelt so hohen Ausgaben pro Schüler/in im land- und forstwirtschaftlichen Schulwesen erklären, wenn die durchschnittliche Klassenschülerzahl und die Wochenstunden und somit die Personalkosten mit den anderen berufsbildenden Schulen in etwa gleich sind?


2.                              Wie hoch sind die Kosten und die Einnahmen für jene Forschungszenten, die an Schulen geführt werden?

3.                              Wie ist es zu erklären, dass die Kosten pro Schüler/in für das höhere land- und forstwirtschaftliche Schulwesen fast 2,5-fach höher sind als für das andere berufsbildende Schulwesen?

4.              Welche Maßnahmen werden gesetzt, um die Frauenquote bei den Schulleitungen im land- und forstwirtschaftlichen Schulwesen zu erhöhen?

5.                              Wieviel Fortbildungskurse bzw. -tage wurden im Schuljahr 2008/09 von der Agrarpädaogogischen Hochschule angeboten und wieviele Lehrer/innen absolvierten im Schuljahr 2008/09 eine Fortbildung an der Agrapädagogischen Hochschule?

6.                              Derzeit können nur jene Personen auf der Agrarpädagogischen Hochschule aufgenommen werden, die eine höhere landwirtschaftliche Schule oder die Universität für Bodenkultur bzw. ein vergleichbares Fachstudium absolviert haben.

Warum ist es nicht möglich, mit einem anderen Maturaabschluss an der Agrarpädagogischen Hochschule studieren zu können?

7.        Werden an den land- und forstwirtschaftlichen Schulen auch Kurse, Seminare und Beratungen für Landwirte und deren mitarbeitende Familienmitglieder angeboten?

a)      Wenn ja, wieviele Kurse im Schuljahr, wer führt die Kurse durch und wie werden sie finanziert?