5874/J XXIV. GP

Eingelangt am 24.06.2010
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Schwentner, Freundinnen und Freunde

 

an die Bundesministerin für Frauenangelegenheiten und öffentlichen Dienst

 

betreffend Frauen und Aids

 

 

Die Aids-Statistik der Aidshilfe Wien zeigt auf, dass sich etwa die Hälfte (47,4%)  der mit HIV-infizierten Frauen beim Geschlechtsverkehr angesteckt hat. Frauen haben im Vergleich zu Männern ein höheres Risiko erst spät, d. h. mit fortgeschrittenem Krankheitsbild, diagnostiziert zu werden. Auf die HIV-Therapien sprechen Frauen in der Regel genau so gut an wie Männer, doch die Nebenwirkungen sind geschlechtsspezifisch unterschiedlich stark ausgeprägt.

 

Sexarbeiterinnen sind besonders gefährdet mit HIV infiziert zu werden. Die Nachfrage der Freier nach Sex ohne Kondom ist dafür ein Hauptgrund. Selbstwertstärkende Maßnahmen für Sexarbeiterinnen und mehrsprachiges Informationsmaterial über die Gefahr einer Ansteckung mit HIV wären daher sehr wichtig.

 

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

 

ANFRAGE:

 

 

  1. Was wird getan, damit Mädchen und Frauen besser über das HIV-Ansteckungsrisiko informiert werden? Gibt es in diesem Zusammenhang selbstwertstärkende Maßnahmen für Frauen?

 

  1. Gibt es Studien zur Situation über HIV-infizierte oder an Aids erkrankte Frauen und deren Therapiemöglichkeiten in Österreich?

 

  1. Was wird getan, um eine besonders gefährdete Gruppe, nämlich jene der Sexarbeiterinnen, über sexuell übertragbare Infektionen und Aids aufzuklären? In welchen Sprachen gibt es derzeit Informationsmaterial für Sexarbeiterinnen?

  2. Im Arbeitsbericht des Expertinnenkreises „Prostitution“ im Rahmen der Task Force Menschenhandel vom Juni 2008 wurde die Einrichtung eines Arbeitskreises zur Vorbereitung von Maßnahmen im Bereich der Gesundheitskontrolle unter Beiziehung der BKA-Frauensektion und von Sexdienstleisterinnen und Beratungsstellen empfohlen. Wurde dieser Arbeitskreis bereits installiert und falls ja, gibt es bereits erste Ergebnisse?

 

  1. Der Abschlussbericht des Ausschusses gegen Folter der Vereinten Nationen in Genf, abrufbar im Internet unter folgendem Link:
    http://www2.ohchr.org/english/bodies/cat/docs/CAT.C.AUT.CO.4-5.pdf, hat im Absatz 22 die erniedrigende Behandlung von Prostituierten bei der verpflichtenden Kontrolluntersuchung in Wien als Besorgnis erregend eingestuft. Was tun Sie, um sich für die Wahrung der Würde der Sexdienstleisterinnen einzusetzen?