6166/J XXIV. GP

Eingelangt am 09.07.2010
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten. Dr. Susanne Winter

und weiterer Abgeordneter

 

an die Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung

 

Betreffend Inseratenkampagne zu Lasten der Universitätsreform

 

Insbesondere die Universitäten, Fachhochschulen wie auch der postsekundäre Bildungsbereich– leiden unter nicht ausreichenden finanziellen Mitteln.

 

Der von der Bundesregierung vorgelegte Budgetrahmenplan für 2011 sieht für die Bereiche Bildung und Forschung ein Minus von 104 Mio. Euro bzw. 1,4 Prozent gegenüber 2010 vor. Bildung und Forschung sind für Österreich die Voraussetzungen für die Gestaltung unserer Zukunft. Gerade in Zeiten dieser Weltwirtschaftskrise muss es deshalb politisches Programm sein, die Aufwendungen für Bildung und Forschung zu steigern und nicht zu reduzieren, zumal es in anderen EU-Ländern dafür gute Beispiele gibt. So hat Dänemark den Forschungsförderungsfonds von 2009 auf 2010 verdoppelt, Frankreich legt ein großes Bildungs- und Forschungsprogramm auf und Deutschland forciert seine Exzellenzinitiative an den Universitäten.

 

Zudem verhindert die Trennung von tertiärer und sekundärer Bildung in zwei unterschiedliche Ministerien zusätzlich eine effektive Restrukturierung der Bildungsebenen in Österreich.

 

In zentralen Fragen wie Zugangsbeschränkungen und Studiengebühren haben die 40 Hochschulpartner (250 Personen) des von Ex-Wissenschaftsminister Johannes Hahn initiierten und von BM Karl weiter geführten Hochschuldialogs keinen SPÖVP Konsens gefunden. Der in fünf Arbeitsforen, 36 Sitzungen unterteilte, seit 24. November 2009 bis 30. Juni 2010 in 150 Stunden, sprich rund 7000 Mannstunden, stattgefundene Dialog sollte eigentlich Lösungen für die heimische Wissenschaftspolitik bringen, die von allen Seiten - Politik und den Hochschulpartnern - mitgetragen werden. Die 92 Empfehlungen im Endbericht sind allgemein und vage gehalten und zeigen keine neuen raschen Lösungen für die Hochschulpolitik auf. Zudem sind mit den 21 Uni-Rektoren (März 2010), der FPÖ (März 2010) und den Studentenvertretern (November 2009 und Mai 2010) wesentliche Akteure aus dem Dialog vorzeitig ausgestiegen.


Frau BM Karl versuchte in diversen Printmedien, trotz des mehr als vorausschaubaren Misserfolges, durch eine massive Inseratenkampagne den Dialog doch als Erfolg zu verkaufen.

 

 

 

Die verheißenden Schlagzeilen der oben beispielhaft angeführten Inserate sind leer wie der 50 seitige Endbericht…. Außer Spesen nichts gewesen.

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Wissenschaft und Forschung

nachstehende

 

Anfrage:

 

 

  1. Wie viele Einschaltungssujets gab es zum Thema Hochschuldialog?

a) Liefern Sie bitte die Sujets der gesamten Serie.

 

  1. Wie hoch waren die Text-, Grafik-, Foto- sowie Personalkosten für jedes Sujet?

 

  1. In welche Medien -unter entsprechender Nennung des Mediums, zu welchem Preis, zu welchen Erscheinungsterminen - wurde diese Kampagne inseriert?

 

  1. Auf welche Gesamtsumme belaufen sich die Hochschuldialog Inserate?

 

  1. Von welchem Budgetkapitel und unter welcher Rubrik und Bezeichnung des Postens wurde die Kampagne beglichen?

  1. Wurden, neben den Zahlungen, etwaige andere Absprachen oder kompensationsartige Zusagen getätigt?

a) Wenn ja, in welcher Form?

 

  1. Welche Kosten, aufgelistet nach Eigenkosten, Sachkosten, Personalkosten und sonstige Fremdkosten, sind durch den "Hochschuldialog" angefallen?