6192/J XXIV. GP

Eingelangt am 09.07.2010
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

ANFRAGE

 

der Abgeordneten Dr. Winter

und weiterer Abgeordneter

 

an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie

betreffend Busverkehr auf der Gesäuse-Bahnstrecke

 

 

Am 1. September 2009 wurde der Personenverkehr auf der Gesäuse-Bahnstrecke nahezu völlig eingestellt und durch ein Buskonzept entlang den von der Stilllegung betroffenen Gemeinden ersetzt. Seitens der ÖBB wurde wie so oft mit mangelnder Rentabilität der Strecke argumentiert. Zwar sei die Bahn durch das Gesäuse für den Güterverkehr bedeutend, allerdings nicht für den Personenverkehr. Die Buslösung sei nicht nur wirtschaftlicher, argumentierte die ÖBB im August des Vorjahres, sondern auch für Fahrgäste attraktiver. Nach fast einem Jahr „Bus statt Schiene“ im Gesäuse, ist es notwendig, die positiven und negativen Erfahrungen des Busbetriebes zu evaluieren.

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Verkehr, Innovation und Technologie nachfolgende

 

 

ANFRAGE

 

1.    Wie viele Fahrgäste werden derzeit mit dem Bus pro Tag/pro Woche/pro Monat auf der Strecke befördert?

2.    Wie sehen die Vergleichzahlen dazu vom Personenverkehr auf der Bahnstrecke im Vorjahr aus?

3.    Wie viele Beschwerden von Fahrgästen sind Ihnen seit dem 1. September 2009 bekannt?

4.    Um welche Beschwerden handelt es sich dabei?

5.    Werden mit den betroffenen Gemeinden regelmäßig Gespräche über die Busfahrpläne geführt?

6.    Sind die versprochenen verdoppelten Bus-Anschlüsse (von 22 auf 44) noch immer existent?

7.    Wenn nein, warum nicht?

8.    Wie viele Fahrten werden auf der Gesäuse-Bahnstrecke zu touristischen Zwecken durchgeführt?

9.    Um welche Fahrten handelt es sich dabei?

10. Wie viele Gütertransporte gibt es auf der Gesäuse-Bahnstrecke pro Tag/pro Woche/pro Monat?

11. Wie erfolgt die Finanzierung der Busvariante?

12. Nach Angaben der ÖBB erwirtschaftete die Strecke einen Verlust von 2,2 Millionen Euro. Wie setzt sich diese Summe zusammen?

13. Wie sieht die erwirtschaftete Summe jetzt aus?

14. Wie viel Gewinn/Verlust erwirtschaftet der Transportverkehr jährlich auf der Strecke?

15. Wie viel Gewinn/Verlust erwirtschaftet der Busverkehr seit 1. September auf der Strecke?

16. Welche Studie, Statistik, etc. lag den erwähnten Passagierzahlen („zwischen zwei und 17 Einsteiger pro Tag im Personenverkehr“) zu Grunde?

17. Wie sieht diese Studie, Statistik, etc. vollständig für die betroffene Bahnstrecke aus?

18. Bauarbeiten am Bahnhof Großreifling zeigen beispielsweise, dass trotz Stilllegung weiterhin Investitionen in die Strecke getätigt werden. Welche baulichen Maßnahmen (Sanierung, Um-/Ausbau, etc.) wurden zu welchen Zeitpunkten seit der Stilllegung getätigt und wie sehen die Kosten für diese Maßnahmen im Detail aus?

19. Werden bzw. wurden diese Baumaßnahmen rein aus Mitteln der ÖBB finanziert, oder werden bzw. wurden diese auch von anderen Stellen lukriert?

20. In welchem Eigentum befinden sich die Bahnhöfe, Warteräume, etc. entlang der Strecke?

21. Wie hoch sind die Instandhaltungskosten für Infrastruktur (Bahnhöfe, etc.) entlang der Strecke, aufgegliedert nach Objekt sowie anfallenden Kosten?