6551/J XXIV. GP

Eingelangt am 06.10.2010
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Dr. Walter Rosenkranz

und weiterer Abgeordneter

 

an die Frau Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur

betreffend Dolmetscher für Migrantenkinder im Schulunterricht

 

 

Unter dem Titel "Schlechtes Deutsch an Meidlinger Schule" berichtet die "Kronen-Zeitung" über unhaltbare Zustände an der Wiener "Kooperativen Mittelschule" in Meidling-Herthergasse:

"Die Ausbildungsstätte glich zu Schulbeginn einer Baustelle, der Turnsaal war unbenützbar. Dazu kommt noch, dass in einer Klasse eine Dolmetscherin anwesend war. […] Größere Probleme bringt jedoch der hohe Anteil an Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache, in der 1A etwa können laut Auskunft der Eltern von den 15 Schülern gerade einmal vier ausreichend Deutsch. Zwei Kinder sprechen überhaupt kein Wort Deutsch, ein anderer Schüler kann nur in Blockbuchstaben schreiben." (Krone, 23. Sep. 2010, S. 27)

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Frau Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur die folgende


Anfrage

 

 

1.     Warum war mit Beginn des Schuljahres das Schulgebäude noch teilweise unbenützbar?

2.     Wurden die Baumängel in der Zwischenzeit behoben?

3.     Falls nein, warum nicht?

4.     Gibt es über von der in dem Artikel zitierten Schule (einen) Evaluierungsbericht(e)?

5.     Falls ja, zu welchem Ergebnis kam(en) diese(r)?

6.     Falls nein, warum nicht?

7.     War Ihnen der Umstand, dass Schüler an einer Kooperativen Mittelschule dem Unterricht nur hilfs einer Dolmetscherin folgen können, bereits bekannt?

8.     Welche Schritte werden bzw. wurden seitens des BMUKK unternommen, um die oben beschriebene Situation für die verbliebenen vier deutschen Kinder zu entschärfen?

9.     Entspricht es der Politik des BMUKK, dass Kinder, die teilweise kein Wort Deutsch beherrschen bzw. nur rudimentär schreiben können, nicht anstatt der o. g. Schule eine Sonderschule besuchen und dabei die österreichischen Kinder in ihrem Fortkommen massiv behindern?

10.  Sind Ihnen weitere derartige Fälle, wie der im o. g. Zeitungsartikel bekannt? Wo?